IPP für internationale Talente NFL öffnet Deutschem und Paris-Olympiasieger die Tür
09.12.2024, 17:07 Uhr
Wiegand hofft, es wie Jakob Johnson über das IPP in die NFL zu schaffen.
(Foto: IMAGO/frontalvision.com)
Im Sommer gewinnt Roje Stona noch olympisches Gold im Diskuswerfen, jetzt versucht sich der Leichtathlet im American Football. Der Jamaikaner ist einer von 14 Spielern, die in das International Pathway Program der NFL aufgenommen werden. Auch ein Deutscher hofft auf die große Football-Karriere.
Die NFL hat für die kommende Saison insgesamt 14 Spieler aus 13 Nationen für das International Pathway Program 2025 bekannt gegeben. Aus deutscher Sicht ist Offensive Lineman Leander Wiegand dabei, der in den vergangenen drei Jahren in der ELF aktiv war und zuletzt für die Munich Ravens gespielt hat. Dort war der 25-Jährige vorwiegend als Offensive Tackle aktiv, für die NFL jedoch bereitet er sich als Guard vor, wie er im exklusiven Interview mit sport.de verraten hat.
Das IPP wurde 2017 ins Leben gerufen, um internationalen Spitzensportlern die Möglichkeit zu geben, sich auf NFL-Ebene zu messen, ihre Fähigkeiten zu verbessern und sich einen Platz in einem NFL-Kader zu erarbeiten.
Der größte Name im IPP ist jedoch ein anderer: Roje Stona. Der Jamaikaner verfolgt jetzt seine Ambitionen im American Football, den größtmöglichen Erfolg feierte der 25-Jährige allerdings bereits in diesem Sommer. Stona gewann bei den Olympischen Spielen in Paris sensationell die Goldmedaille im Diskuswurf und damit die erste olympische Medaille für Jamaika in dieser Disziplin. Dabei stellte er mit genau 70 Metern zudem einen olympischen Rekord auf.
Jordan Petaia (Australien)
Laitia Moceidreke (Australien)
Laki Tasi (Australien)
Jeneiro Wakeham (Fidschi)
Joachim Trouabal (Frankreich)
Maceo Beard (Frankreich)
Leander Wiegand (Deutschland)
Aaron Sexton (Irland)
Rojé Stona (Jamaika)
Nathaniel Salmon (Neuseeland)
Paschal Ekeji Jr (Lesotho/Nigeria/Südafrika)
Dante Barnett (Vereinigtes Königreich)
Mapalo "Maz" Mwansa (Großbritannien/Vereinigtes Königreich/Sambia)
TJ Maguranyanga (Simbabwe)
Ab Mitte Januar werden die Spieler dazu eingeladen, für zehn Wochen an der IMG Academy in Bradenton/Florida sowohl auf dem Platz als auch im Klassenraum zu trainieren und sich auf die kommenden Aufgaben in der besten Footballliga der Welt vorzubereiten. Anschließend können sie ihre Fähigkeiten unter den Augen von NFL-Scouts im Rahmen des Pro Days der University of South Florida im März unter Beweis stellen, um sich zu empfehlen.
Die Spieler haben dann die Chance, als Free Agents verpflichtet zu werden oder sogar im kommenden Draft ausgewählt zu werden, wenn sie dafür zugelassen werden. Zudem hat jedes Team die Möglichkeit, einen Spieler des IPP ins Practice Squad als zusätzlichen 17. Spieler aufzunehmen, sobald die Kader vor Saisonbeginn auf 53 Spieler reduziert werden.
Über dieses Programm schaffte unter anderem der Stuttgarter Jakob Johnson einst den Sprung in die NFL. Derzeit steht er bei den New York Giants im Practice Squad, nachdem er von 2019 bis 2021 für die New England Patriots und von 2022 bis 2023 für die Las Vegas Raiders aktiv war. Hinzu kommen außerdem eine Gruppe von internationalen Kickern und Puntern, die später bekannt gegeben werden.
Seit seiner Einführung haben 41 internationale Spieler bei NFL-Teams auf die eine oder andere Weise unterschrieben, 23 davon sind derzeit Teil eines NFL-Kaders. Und sechs davon sind bereits seit 2017 dabei: Jordan Mailata (Australien), Jakob Johnson (Deutschland), Efe Obada (UK), Sammis Reyes (Chile), Thomas Odukoye (Niederlande) und David Bada (Deutschland).
Quelle: ntv.de, tsi/sport.de