Zoff mit den Flag-Stars droht NFL-Stars wollen zu Olympia, die Deutschen eine WM-Medaille
26.08.2024, 15:55 Uhr
Darrell Doucette ist Quarterback der US-Nationalmannschaft - im Flag Football.
(Foto: imago images/ZUMA Wire)
Football rückt bei den nächsten Sommerspielen ins olympische Programm auf. Allerdings "nur" in der Flag-Variante. Die NFL-Profis schielen auf eine Teilnahme, das gefällt nicht allen. Vor allem nicht in den USA. Den Deutschen ist das vorerst egal, sie haben anderes im Sinn.
Mit Patrick Mahomes, dem wohl besten Quarterback der Welt, sollte man sich lieber nicht anlegen. Er findet immer einen Weg, um seine Gegner zu besiegen. Darrell Doucette hat trotzdem aufgemuckt. "Am Ende des Tages glaube ich, dass ich besser bin als Patrick Mahomes", sagte er, Grund sei sein "IQ für das Spiel". Mahomes vom Super-Bowl-Champion Kansas City Chiefs konterte verblüfft mit einem Meme des Rappers 50 Cent: "Warum greift er mich jetzt an?"
Ja, warum nur? Nun ja, Doucette ist Quarterback der US-Nationalmannschaft - im Flag Football. Die Variation des bekannten American Football wird 2028 olympisch sein. Und weil das so ist und die Spiele zudem in Los Angeles stattfinden, haben Superstars aus der NFL wie Mahomes, die Quarterbacks Joe Burrow (Cincinnati Bengals) und Jalen Hurts (Philadelphia Eagles) oder Wide Receiver Tyreel Hill (Miami Dolphins) signalisiert: Ach, da würden wir ganz gerne mitmachen. Also bei Olympia, nicht bei der WM in dieser Woche.
Dass für LA2028 ein "Dream Team" aufgestellt werden könnte, findet Doucette wenig erbaulich. "Klar", sagt er über Mahomes, der sich gerade mit den Chiefs auf das Eröffnungsspiel der NFL gegen die Baltimore Ravens vorbereitet (6.9.), "klar, er ist zur Zeit der beste in der NFL, hat den besten Arm und wirft tolle Pässe. Ich sage auch nicht, dass ich der bessere Quarterback als er bin." Aber beim Flag Football "bin ich besser", das sei nun mal etwas "völlig anderes".
"Rasante Fortschritte gemacht"
Dass Flag Football etwas völlig anderes ist, zeigt allein schon die doch erstaunliche Tatsache, dass die deutschen Männer bei der WM, die von Dienstag bis Freitag im finnischen Lahti ausgetragen wird, zu den Favoriten gehören: Das Team ist Europameister und Dritter der Weltrangliste. Die deutschen Frauen wurden 2023 EM-Dritte und sind Achte im Ranking. "In den letzten Jahren", sagt Team-Direktor Torsten Grom, "haben wir rasante Fortschritte gemacht."
Flag Football wird zwischen den beiden Endzonen auf einem 50 mal 25 Yards großen Feld gespielt. Die Teams bestehen aus fünf Spielerinnen oder Spielern, die an einem Hüftgürtel drei Bänder (flags) tragen. Wird eines abgerissen, gilt dies als Tackle. Und die Deutschen können das gut. "Wenn wir das, was wir in den letzten Jahren gezeigt haben, auf den Platz bringen können, werden wir einen Platz bei den Top Teams belegen", glaubt Grom.
In vier Jahren werden sie es dann vielleicht mit den ganz Großen zu tun bekommen. "Ich hätte auf jeden Fall Lust", hat Mahomes betont, aber auch eingeschränkt: "Die Flag-Football-Jungs sind deutlich schneller als ich, und ich hätte keine Linemen, die für mich blocken können. Außerdem bin ich in vier Jahren schon über 30. Aber sollte ich mich dann noch bewegen können, versuche ich es auf jeden Fall!"
Quelle: ntv.de, tno/sid