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"Haben ein bisschen Schiss"Neues deutsches Wurf-Wunderkind schockt sich selbst

26.02.2024, 16:40 Uhr
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Dehning haute in Halle/Saale richtig einen raus. (Foto: picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS/KJPeters)

Nicht Johannes Vetter, nicht Julian Weber - Max Dehning ist der Deutsche, der die Speerwurf-Welt in Aufruhr versetzt. Der 19-Jährige lässt den Speer auf über 90 Meter segeln und ist davon auch selbst total überrascht.

Johannes Vetter und Julian Weber staunten. Während sich die deutschen Speerwurf-Großmeister gerade in Südafrika im Trainingslager schinden, stieß Wunderkind Max Dehning in neue Dimensionen vor. Beim Winterwurf in Halle/Saale warf Dehning sensationelle 90,20 Meter. Das hätte bei der WM im vergangenen Jahr für Gold vor dem Inder Neeraj Chopra (88,17 Meter) gereicht. Nun strotzt der Teenie nur so vor Selbstbewusstsein.

"Ich glaube, die Großen haben jetzt auch ein bisschen Schiss. Die sehen, dass da etwas nachkommt", sagte Dehning bei Sport1. Und der 19-Jährige kommt mit großer Wucht. Als jüngster Werfer der Geschichte knackte Dehning die 90-Meter-Marke, seine Bestleistung steigerte der Hobby-Motorradfahrer um 11,07 Meter, der Leverkusener ist jetzt erst einmal die Nummer eins der Welt, zudem steigerte er die deutsche U23-Bestleistung des heutigen Bundestrainers Boris Obergföll aus dem Jahr 1995 um 1,74 Meter.

"Wahnsinn! Mehr kann man dazu nicht sagen. Hoffentlich bleibt er gesund und kann weiter an solchen Leistungen anknüpfen in diesem Jahr", sagte der deutsche Rekordhalter Johannes Vetter (97,76 Meter) laut Sport1.

"Muss das erstmal alles verarbeiten"

Mit seinem Wurf schockte Dehning nicht nur die Konkurrenz um Vetter und Europameister Weber, sondern auch sich selbst. "Also ich hätte nicht gedacht, dass das 90 Meter sind", sagte Dehning, der seine Bestleistung gleich um mehr als zehn Meter gesteigert hat und nun plötzlich die Nummer eins der Welt ist: "Ich habe dann gehört, dass der Wurf etwas mit 90 ist, aber ich dachte, die 90 wäre hinter dem Komma. Ich muss das erstmal alles verarbeiten. Der zweite war auch sechs Meter über meiner Bestleistung."

Dabei habe er "vergangene Woche vier Tage krank im Bett gelegen", sagte Dehning: "Ich habe danach nur eine Einheit absolviert, und da sah es auch nicht so blendend aus - es hat gar nichts mehr geklappt." Und dennoch brachte er sich deutlich für die EM in Rom (7. bis 12. Juni) sowie die Olympischen Spiele in Paris (26. Juli bis 11. August) in Stellung.

Kennern war Dehning schon länger ein Begriff, er wurde in den beiden vergangenen Jahren jeweils Zweiter bei Welt- und Europameisterschaften der Junioren. Spätestens jetzt haben ihn auch Weber und Co. als Konkurrenten auf dem Zettel. Der Europameister reagierte mit einem "Explodierender-Kopf-Emoji" bei Instagram.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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