McLaren oder Jaguar Newey mit zwei Unterschriften?
04.06.2001, 12:32 UhrEine Ende im Streit um "Superhirn" Adrian Newey zwischen den Formel-1-Teams McLaren-Mercedes und Jaguar ist nicht in Sicht. Jaguar-Teamchef Bobby Rahal kündigte den Gang vor ein englisches Gericht an. Beide Rennställe behaupten, gültige Verträge mit dem englischen Star-Konstrukteur zu besitzen.
Jaguar-Sportchef Niki Lauda warf McLaren-Mercedes in einem Gespräch mit der "Welt am Sonntag" indirekt sogar unseriöses Geschäftsgebahren vor.
"Ich bin sehr erstaunt darüber, dass Newey auch bei McLaren-Mercedes unterschrieben haben soll", sagte der dreimalige Weltmeister. Der Österreicher stellt überrascht fest: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit Newey einen Vertrag gemacht hat, wohl wissend, dass er bereits einen gültigen Drei-Jahres-Vertrag bei uns unterschrieben hat."
Nachdem Jaguar die Verpflichtung Neweys ab August 2002 bereits verkündet hatte, folgte prompt das Dementi der Konkurrenz. Aus dem McLaren-Firmensitz in Woking hieß es, dass Newey seinen Vertrag um drei weitere Jahre bis 2005 verlängert habe. Der Umworbene selbst entschuldigte sich brav für die Verwirrung, nannte alles "nur ein Missverständnis" und schwor dem bisherigen Arbeitgeber auch weiter die Treue: "Ich freue mich, weiter für McLaren zu arbeiten. Dort wartet eine interessante Aufgabe auf mich."
Doch für Jaguar ist der Fall damit längst noch nicht erledigt. "Jaguar-Teamchef Bobby Rahal und ich haben einen Vertrag mit Adrian Newey, der besagt, dass er ab dem 1. August 2002 bei Jaguar seine Arbeit als technischer Direktor aufnimmt", sagte Lauda. Rahal kündigte unterdessen im Gespräch mit englischen Zeitungen "definitiv" den Gang vor die Gerichte an. "Wir werden auf jeden Fall durch die Instanzen des englischen Rechtssystems gehen", sagte der Amerikaner: "Es ist keine Frage eines Ehrenwortes. Ich habe mit Adrian sechs Monate lang verhandelt. Es ist Vertragsbruch und wir werden unsere Rechte verteidigen."
Quelle: ntv.de