Überraschung und größter Erfolg Nico Denz feiert nächsten deutschen Giro-Coup
18.05.2023, 18:53 Uhr
Nico Denz ließ seinen Jubel bei der Zieleinfahrt lautstark raus.
(Foto: IMAGO/ZUMA Press)
Der deutsche Radprofi Nico Denz gewinnt die 12. Etappe des Giro d'Italia. Am Tag nach dem Coup von Pascal Ackermann triumphiert der 29-Jährige als Ausreißer. Der Team-Kollege von Lennard Kämna feiert den bislang größten Erfolg seiner Karriere.
Nico Denz riss auf seinem Rennrad beide Arme in die Luft, bremste hart ab und verschwand in einer Jubeltraube seiner Team-Mechaniker. Sekunden zuvor war der 29 Jahre alte Radprofi im Vollsprint zum größten Erfolg seiner Karriere gerast - und verlängerte damit die deutschen Festspiele beim Giro d'Italia.
Als Denz nach den ersten Feierlichkeiten wieder aufgetaucht war, suchte er nach den passenden Worten: "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin natürlich super stolz", sagte er im Ziel von Rivoli: "Da waren nur Monster um mich herum. Ich wusste, dass ich alles reinwerfen muss."
Auf der 12. Etappe der Italien-Rundfahrt sorgte Denz nach 185 km in beeindruckender Manier für den nächsten deutschen Etappensieg. Nach langer Fahrt an der Spitze sicherte er sich seinen ersten Tagessieg bei einer Grand Tour und eiferte damit Top-Sprinter Pascal Ackermann nach, der tags zuvor im Massenspurt triumphiert hatte.
Im Sprint der dreiköpfigen Spitzengruppe hatte Denz die besten Beine und ließ seine beiden Konkurrenten stehen. Zweiter wurde Toms Skujins aus Lettland vor dem Australier Sebastian Berwick. Denz sorgte mit seinem umjubelten Erfolg für den ersten Etappensieg des deutschen Rennstalls Bora-hansgrohe beim 106. Giro.
Härtetest am Freitag
Der Brite Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) verteidigte derweil mühelos sein Rosa Trikot des Gesamtführenden. Der sechstplatzierte deutsche Hoffnungsträger Lennard Kämna, Denz' Teamkollege bei Bora, kam ebenfalls mit dem Peloton ins Ziel und verteidigte erfolgreich seine gute Position im Gesamtklassement.
Gegen Mittag waren UAE-Fahrer Ackermann und der Rest des Feldes im Piemont-Städtchen Bra losgerollt. Der Sprint-Spezialist hatte am Mittwoch mit seinem ersten Giro-Etappensieg seit 2019 sich selbst und die deutschen Radprofis erlöst. Es sei "ein ganz besonderer Sieg" gewesen, stellte Ackermann strahlend und gelöst fest. "Ich bin super happy über meinen ersten Saisonerfolg. Ich habe mich die letzten Tage schon fantastisch gefühlt, konnte aber bislang nicht zeigen, wie stark ich wirklich bin."
Auf der mittelschweren 12. Etappe hielt sich Ackermann zurück. Anders Denz, der von Beginn an offensiv fuhr und Teil verschiedener Spitzengruppen war. Am vorentscheidenden giftigen Anstieg rund 30 km vor dem Ziel kämpfte er sich am Hinterrad seiner Kontrahenten über den Gipfel, ehe sein furioses Finale begann.
Am Freitag steht der nächste echte Härtetest auf dem Programm. Über 199 km geht es von Borgofranco d'Ivrea bis zur Bergankunft im Skigebiet Crans Montana in den Schweizer Alpen. Insgesamt drei Anstiege der ersten Kategorie müssen die Topfahrer im Kampf um das Gesamtklassement überwinden.
Quelle: ntv.de, dbe/sid