Der Favoritencheck Ovtcharov und Han Ying greifen nach Gold
30.09.2015, 13:22 Uhr
Dimitrij Ovtcharov ist Titelverteidiger und damit erneut auch Favorit auf EM-Gold.
(Foto: dpa)
Nach Gold und Silber in den Team-Wettbewerben will der Deutsche Tischtennis-Bund die EM-Medaillenjagd in den Individual-Konkurrenzen fortsetzen. In drei der vier Disziplinen führen deutsche Spieler die Setzlisten an.
HERREN-EINZEL:
Titelverteidiger Dimitrij Ovtcharov ist der Favorit. Der Hamelner in Diensten des russischen Klubs Fakel Orenburg überzeugte mit einer 7:0-Bilanz und einer starken Form im Teamwettbewerb. Das reichte aber nur zu Platz zwei. "Es wird schwer sein, mich zu schlagen", sagte der selbstbewusste Weltranglisten-Fünfte. Als härteste Rivalen gelten Simon Gauzy aus Frankreich, Marcos Freitas aus Portugal und der frisch gekürte Team-Europameister Stefan Fegerl aus Österreich. Die anderen deutschen Herren hoffen auf die Statistik. Zuletzt haben viermal in Serie mindestens zwei DTTB-Vertreter eine EM-Einzelmedaille geholt.
DAMEN-EINZEL:
Die deutsche Team-Europameisterin Han Ying führt die Setzliste an. Das hat für die Abwehrkünstlerin vom polnischen Klub Tarnobrzeg aber keine große Bedeutung. In diesem Wettbewerb rechnen sich zahlreiche Spielerinnen gute Chancen aus. Titelverteidigerin Li Fen aus Schweden reiste extra für das Einzel an, die Portugiesin Yu Fu ist wie viele andere gebürtige Chinesinnen zu beachten. Neben Han Ying liebäugeln auch die anderen vier deutschen Spielerinnen Shan Xiaona, Petrissa Solja, Irena Ivancan und Sabine Winter mit einem Platz in Medaillennähe. Bis auf Solja und Winter haben alle anderen schon eine EM-Einzelmedaille gewonnen.
HERREN-DOPPEL:
In diesem Wettbewerb wird Bundestrainer Jörg Roßkopf vermutlich wenig Erkenntnisse sammeln können. Timo Boll fehlt nach einer Knie-OP, und Dimitrij Ovtcharov verzichtete auf einen Start im Doppel. Beide gelten für das Olympia-Turnier in Rio als gesetzt. Dort besteht ein Team-Wettkampf aus maximal vier Einzeln und einem Doppel. Gesucht wird also noch ein Doppel-Spieler, der auch gut im Einzel sein muss. Derzeit deutet einiges auf Patrick Franziska hin. Der Düsseldorfer bildet in der Millionenstadt am Ural ein Duo mit Patrick Baum. Zudem kämpft die Kombination Ruwen Filus/Ricardo Walther um eine gute Platzierung.
DAMEN-DOPPEL:
Vor zwei Jahren kämpften in Schwechat zwei deutsche Damen-Doppel um den EM-Titel. Europameisterinnen wurden Petrissa Solja/Sabine Winter aus Berlin und Kolbermoor. Das Duo geht inzwischen sportlich getrennte Wege. Bundestrainerin Jie Schöpp testet mit Blick auf Olympia 2016 in Rio andere Kombinationen. Solja spielt mit Shan Xiaona auf Angriff, die Weltranglisten-Elfte Han Ying und Irene Ivancan bilden ein Abwehrbollwerk, das schwer zu überwinden sein dürfte. Pech hatte Sabine Winter. Sie wollte mit der Niederländerin Britt Eerland im Doppel spielen. Doch Eerland wurde krank, und für Winter gibt es keine neue Partnerin. Sie hat nun im Doppel frei.
Quelle: ntv.de, tno/dpa