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Lesser und Doll buchen Erfolg Preuß-Schreck überlagert deutsche Misere

Denise Herrmann erlebt einen Tag zum Vergessen.

Denise Herrmann erlebt einen Tag zum Vergessen.

(Foto: imago images/Eibner Europa)

Die deutschen Biathleten suchen noch ihre Form in diesem Winter. Am letzten Wettkampf-Wochenende vor Weihnachten erlebt Denise Herrmann ein "Rennen zum Vergessen". Erik Lesser dagegen könnte zufrieden sein, will sich aber lieber "hauen". Zur Ruhe gezwungen - ausgerechnet vor Olympia - ist Franziska Preuß.

Während Denise Herrmann mit mehr als drei Minuten Verspätung völlig konsterniert ins Ziel rutschte, hatte sich Franziska Preuß längst unverrichteter Dinge auf den Heimweg gemacht. Bei den beiden Trümpfen der deutschen Biathletinnen mehren sich anderthalb Monate vor Olympia aus unterschiedlichen Gründen die Sorgen. Zumindest versprühten die Männer in Annecy-Le Grand Bornand neue Hoffnung.

Die Folgen vom fatalen Fauxpas von Preuß überlagerten die Verfolgungen am Samstag. Nach ihrem unglücklichen Treppensturz vor dem Sprint am Donnerstag muss die 27-Jährige eine Trainings- und Wettkampfpause einlegen - mindestens zehn Tage Ruhe wurden dem betroffenen linken Fuß nach weiteren Untersuchungen verordnet. Der Ausfall kommt vor den Heimweltcups in Oberhof sowie Ruhpolding und weniger als 50 Tage vor Peking zur Unzeit.

"Für sie ist das eine ganz blöde Situation. Die zehn Tage fühlen sich sicher sehr lange an", sagte ZDF-Expertin Laura Dahlmeier: "Wenn es aber bei den zehn Tagen bleibt und sich das Bein möglichst schnell regeneriert, dann ist das sehr gut vertretbar. Dann kann sie fit werden. Vielleicht nicht bis zu den ersten Rennen, aber bis zu den Olympischen Spielen."

Deutlich zulegen muss bis dahin Herrmann, das Jagdrennen über 10 Kilometer wurde zum Desaster. Nach sechs Schießfehlern reichte es mit 3:15,3 Minuten Rückstand auf die erstmals siegreiche Schwedin Elvira Öberg nur zu Rang 38. "Das ist ein Rennen zum Vergessen", haderte Herrmann: "Natürlich versucht man noch zu kämpfen, aber es ging überhaupt nichts. Die Beine haben nicht das gemacht, was ich wollte. Dann kommt da so ein verkorkstes Rennen bei rum." Als beste Deutsche lief Vanessa Hinz beim schlechtesten Mannschaftsergebnis des Winters nach zwei Strafrunden auf Rang 15.

Lesser will sich "hauen"

Deutlich verbessert gegenüber dem schwachen Sprint zeigten sich die deutschen Männer. Erik Lesser und Benedikt Doll schafften ihre persönliche Befreiung. Doll (2 Strafrunden/+1:52,7 Minuten) löste beim Heimsieg des Franzosen Quentin Fillon Maillet mit Rang 15 und der zweiten Teilnorm sein Peking-Ticket.

Erik Lesser (1/+1:27,6) schaffte mit einer Verbesserung um 16 Plätze auf Rang zehn sein erstes Topergebnis der Saison und holte sich damit die erste Hälfte der Olympia-Norm. "Das ist Balsam für die Seele", sagte der 33-Jährige im ZDF, übte aber gleich wieder Selbstkritik: "Ich habe mir Top sechs vorgenommen. Jetzt ist es Platz zehn geworden. Der Fehler beim dritten Schießen - dieser letzte Schuss - da könnte ich mich hauen."

Schon am Sonntag kann er es noch besser machen. Zum Jahresabschluss finden die Massenstarts der Frauen (12.45 Uhr) und Männer (14.45 Uhr/ZDF und Eurosport) statt, ehe 2022 bei den Heimweltcups die Formsuche in Richtung Olympia weitergeht. Spätestens bis dahin will auch Herrmann ihren Ausrutscher im Verfolger ad acta gelegt haben.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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