Maze gewinnt WM-Abfahrtslauf Rebensburg und Vonn gehen leer aus
06.02.2015, 21:08 Uhr
Tina Maze ist neue Weltmeisterin in der Abfahrt.
(Foto: dpa)
Die nächste Enttäuschung für Superstar Lindsey Vonn und die deutsche Hoffnung Viktoria Rebensburg. Im Abfahrtsrennen verpassten beide eine angestrebte Medaille. Dafür "rächte" sich eine Slowenin an Super-G-Siegerin Anna Fenninger.
Für Viktoria Rebensburg und Superstar Lindsey Vonn sind die Hoffnungen auf einen WM-Coup in der Abfahrt geplatzt. Weder die hoch gehandelte Deutsche noch die große Favoritin konnten sich bei den Ski-Weltmeisterschaften eine Medaille holen. Auf das erhoffte Gold und die Slowenin Tina Maze fehlte der US-Amerikanerin am Ende als Fünfte mehr als eine Sekunde, Rebensburg wurde mit 1,01 Sekunden Rückstand auf die Podestränge nur Zehnte. Drei Tage nach dem Titel im Super-G holte sich Anna Fenninger aus Österreich mit Silber die zweite Medaille bei der WM in Vail und Beaver Creek. Bronze ging am Freitag an Lara Gut aus der Schweiz.
Rebensburg produzierte wie bei ihrer Fahrt auf Rang fünf im Super-G zu viele Fehler. Sofort winkte die Riesenslalom-Olympiasiegerin von 2010 ab, schüttelte den Kopf und stand dann sekundenlang konsterniert und vornübergebeugt im Zielraum. "Es hat mich im Mittelteil relativ weit nach unten gedrückt, unten hat mir komplett der Speed gefehlt. Schade, oben war ich ganz gut dabei", analysierte die 25-Jährige ihren Auftritt im ZDF. "Es ist eine Liniensache gewesen, dass man ein bisschen runder in den Schwung rein fährt, um das Tempo mitzunehmen. Das ist mir nicht ganz gut gelungen, es hat nicht ganz gepasst." Lange ärgern wollte sie sich aber nicht. "Hilft nichts, weiter geht's", sagte Rebensburg und richtete den Blick auf die noch ausstehenden Medaillenchancen als Teil der Mannschaft im Team-Event und dem Riesenslalom. "Ich freue mich extrem auf die Rennen, es macht einen Riesenspaß hier zu fahren und irgendwann wird es aufgehen von oben bis unten." Teamkollegin Veronique Hronek kam mit großem Rückstand nicht unter die besten 30.
Vonn blickte im Ziel fassungslos auf die Anzeigetafel, konnte sich aber dennoch zu einem kurzen Winken ins Publikum überwinden. "Ich habe hart gekämpft, leider war ich nicht schnell genug. Ich kann lachen, weil ich gekämpft habe", sagte die 30 Jahre alte Freundin von Golfer Tiger Woods. "Ich habe kein gutes Gefühl auf der Strecke gehabt. Ich habe alles gegeben, es hat leider nicht geklappt." Schon Bronze im Super-G zum Auftakt war zu wenig gewesen für Vonns Ansprüche, das Gesicht der Titelkämpfe wollte bei ihrer Heim-WM in den Rocky Mountains unbedingt Gold gewinnen. Aber schon in den beiden Trainingsfahrten unterstrich die Weltcup-Rekordhalterin ihre Favoritenrolle nicht. Die Vorfreude bei den Zuschauern war dennoch groß. Schon eine Stunde vor dem Start meldeten die Veranstalter: Das Red Tail Stadium ist voll. Insgesamt 8500 Zuschauer sahen das Rennen vor Ort.
Doch schon nach Fenningers Fahrt war klar, dass für Gold alles würde passen müssen bei Vonn. Am Ende war nur Olympiasiegerin Maze schneller als die Gesamtweltcupsiegerin - um 0,02 Sekunden. "Das mit den Hundertstel ist jetzt schade, aber es ist, als ob es irgendwie eine Gerechtigkeit geben würde", meinte Fenninger, die im Super-G den Titel mit 0,03 Sekunden vor Maze gewonnen hatte. Für die Slowenin war es die achte WM-Medaille ihrer Karriere.
Quelle: ntv.de, Michael Brehme und Maximilian Haupt, dpa