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Karjakin verhöhnt Kriegsopfer Schach-Großmeister verteidigt Putins Invasion

Mit Wladimir Putin befreundet: Sergej Karjakin.

Mit Wladimir Putin befreundet: Sergej Karjakin.

(Foto: imago images/ITAR-TASS)

Russlands Angriffskrieg führt auch in der Sportwelt zu unzähligen Solidaritätsbekundungen für die Ukraine. Ein Sportler, der den Angriff von Präsident Wladimir Putin verteidigt und im gleichen Atemzug die Opfer verhöhnt, ist der russische Schach-Großmeister Sergej Karjakin.

Der Schach-Großmeister Sergej Karjakin hat mit seinen Aussagen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine für große Irritationen gesorgt. Karjakin, 2016 WM-Herausforderer von Superstar Magnus Carlsen, bezeichnete die Ukrainer in mehreren Twitter-Posts als Auslöser des Krieges und verhöhnte dabei auch die zahlreichen Opfer.

Seine Haltung zum Krieg in der Ukraine machte der schon lange mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin befreundete Karjakin zunächst mit einem Tweet am 24. Februar deutlich. Dort teilte er einen Telegram-Beitrag, in dem der Ukraine die alleinige Schuld am Krieg zugeschoben und Russland als Befreier beschrieben wird.

"Wir sind nicht so blöd wie die Ukraine"

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In einem mittlerweile gelöschten Tweet berichtete er anschließend von einem Gespräch mit einem Taxi-Fahrer in Dubai, der ihm angeblich gesagt hat: "Russland ist gut. In ein paar Jahren werden wir enge Freunde sein. Wir sind nicht so blöd wie die Ukraine". Am Freitag postete Karjakin schließlich noch Bilder, die scheinbar militante ukrainische Soldaten zeigen, die mit einem Foto von Adolf Hitler posieren. Dazu schrieb er: "Seid ihr sicher, dass ihr die ukrainische Armee unterstützen wollt?"

Anschließend legte der Russe noch einmal nach und zeigte sich ganz auf Linie mit Putin. Dazu verhöhnte er auch noch die unzähligen Opfer, die der Krieg bereits gefordert hat: "Wenn ihr glaubt, dass Fakten Propaganda sind, dann ist das eure Sache. Ich wünsche Euch alles Gute. Ich gehe jetzt zum Strand." Seinem Beitrag fügte er dann noch ein Zwinkersmiley hinzu.

Eine Aussage von Magnus Carlsen, der gegenüber dem TV-Sender "TV2" sagte, er sei froh, in einem Land zu leben, in dem es Frieden gebe, kommentierte Karjakin mit den Worten: "Wie glücklich ich bin, in Russland zu leben!" Am Sonntag postete der 32-Jährige anti-amerikanische Beiträge, weitere Tweets des Russen wurden in Deutschland wegen rechtlich anstößiger Inhalte gesperrt.

"Menschen sterben und er macht Witze"

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Der norwegische Schachprofi und Russland-Experte Atle Grønn geht davon aus, dass Karjakins Aussagen schwere Konsequenzen nach sich ziehen werden. "Das kommt nicht überraschend. Er ist schon lange eine wichtige Person für Putins Regime", sagte er der Onlinezeitung "Nettavisen". Karjakin habe seine Karriere mit seinen Aussagen ruiniert, erklärte Grønn: "Er hat viele Grenzen überschritten und wird wahrscheinlich nie mehr zu den großen Turnieren im Ausland eingeladen werden."

Schach-Superstar Hikaru Nakamura kommentierte Karjakins Einlassungen wie folgt: "Menschen sterben und er macht Witze über die Situation. Unschuldige Menschen sterben und er scherzt. Das ist erbärmlich, dafür gibt es kein anderes Wort." Wie Grønn rechnet auch der US-Amerikaner nicht damit, den Russen bei künftigen Turnieren noch einmal zu sehen.

Quelle: ntv.de, tno/sport.de

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