Trotz zunehmender Übergriffe Schiri bleibt Schiri
19.06.2007, 15:53 UhrDie gesetzliche Gleichstellung von Fußball-Schiedsrichtern mit Polizisten, Feuerwehrleuten und Zollbeamten wird es in Deutschland vorerst nicht geben. Tatsächlich habe man über das CDU Bundestagsmitglied und den ehemaligen Schiedsrichter Bernd angefragt, ob man dem französischen Beispiel folgen könne. "Die Antwort war negativ. Das haben wir zu akzeptieren", erklärte Volker Roth, der Vorsitzende des Schiedsrichterausschusses des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau.
Roth war vorstellig geworden, nachdem die Übergriffe auf die Unparteiischen besonders in unteren Klassen zuletzt zugenommen hatten. "Die Brutalität ist teilweise erschreckend", echauffierte sich der 65-jährige Roth, relativierte aber: "Es ist auch ein gesellschaftliches Phänomen."
In Frankreich hatte die Staatsregierung am 1. Januar 2007 auf Drängen des französischen Fußball Verbandes (FFF) das aufsehenerregende Gesetz in Kraft gesetzt. Damit sollten vor allem Unparteiische im Jugend- und Amateurbereich, wo Beleidigungen und Aufforderung zur Gewalt viel drastischer zu hören sind als in einem ausverkauften Stadion im Profibereich, besser geschützt werden.
"Das Gesetz hat bereits Wirkung gezeigt. Den Schiedsrichtern wird auch in unteren Ligen in Frankreich mit mehr Respekt begegnet", resümierte Roth. In Deutschland gilt das Beamtenrecht, das bei Beleidigungen oder Tätlichkeiten verschärfte Strafen vorsieht, für Referees nicht.
Quelle: ntv.de