Nächster Ausraster im Tennis Schläger von US-Talent trifft Balljungen
25.03.2022, 09:46 Uhr
Jenson Brooksby hatte seine Emotionen nicht unter Kontrolle.
(Foto: AP)
Im Fußball sind Becherwürfe eine Unart, im Tennis entwickeln sich Schlägerwürfe immer mehr zur Gefahr. Binnen weniger Tage fliegt das Racket eines Spielers zweimal in Richtung eines Balljungen. Die Vorfälle entfachen eine Diskussion über das Strafmaß bei Unsportlichkeiten.
Der US-Amerikaner Jenson Brooksby hat mit einem Schlägerwurf beim Masters in Miami einen Balljungen offenbar getroffen und erneut eine Diskussion über das Strafmaß bei Unsportlichkeiten im Tennis in Gang gesetzt. Der 21-Jährige wurde für sein Vergehen beim 3:6, 6:2, 6:3-Erstrundenerfolg gegen den Argentinier Federico Coria nur mit einer Punktstrafe belegt.
Beim Stand von 4:1 im dritten Satz schleuderte er sein Racket, der Balljunge ging in Deckung, wurde aber wohl am Fuß erwischt. Coria hatte für die Aktion wenig Verständnis. "Wenn man jemanden auf dem Platz angreift, sollte das eine direkte Disqualifikation bedeuten", sagte Coria, der nach der Szene mit dem Schiedsrichter diskutierte: "Wenn ich das mache oder irgendein Latino, dann spielen wir drei Monate lang nicht mehr."
Brooksby postete nach dem Match ein Foto von sich mit dem Balljungen und bat um Entschuldigung. "Ich werde daraus lernen und auf und neben dem Platz weiter wachsen", schrieb er bei Instagram. Zuletzt war das Thema schon nach Alexander Zverevs Ausraster in Acapulco im Februar hochgekocht. Für seine wilde Attacke gegen den Schiedsrichterstuhl wurde er mit einer Geldbuße und einer achtwöchigen Sperre auf Bewährung bestraft. Viele Experten empfanden dies als zu nachsichtig.
In Indian Wells hatte dann der Australier Nick Kyrgios einen Balljungen mit seinem Schläger nur knapp verfehlt. Nach seiner Niederlage gegen Rafael Nadal hatte er sein Racket so heftig auf den Boden geschleudert, dass dieser von dort im hohen Bogen über den Platz flog. Ein Balljunge duckte sich aus Angst erschrocken weg, getroffen zu werden. Kyrgios bestritt jegliche Absicht, der Schläger sei nach dem Aufprall unglücklich weggesprungen. "Ich bin ein Mensch, solche Dinge passieren", sagte der 26-Jährige, der für seine Gefühlsausbrüche schon häufig bestraft wurde. Beim Balljungen entschuldigte sich Kyrgios per bei Messanger-Nachrichten.
Quelle: ntv.de, tno/dpa