Sport

"Sechser im Lotto für mich" Scholl lobt Magath

Mehmet Scholl schließt ein Comeback in derdeutschen Fußball-Nationalmannschaft nicht mehr aus. In seinem ersten größeren Interview seit längerer Zeit in der "Bild am Sonntag" bot der 34 Jahre alte Offensivspieler von Bayern München Bundestrainer Jürgen Klinsmann seine Unterstützung für die WM 2006 an.

"Meine Ambitionen sind nicht so, dass ich jetzt eineinhalb Jahre lang auf die WM hinarbeite. Aber wenn Jürgen Not hat, können wir uns mal treffen", sagte Scholl, der nach zahllosen Verletzungen in dieser Saison in München mit starken Leistungen überzeugte. "Ich mache mich nicht wichtig. Und die WM ist auch kein realistisches Ziel. Aber wenn Jürgen sagt, er braucht noch einen, der eine halbe Stunde Druck macht oder einen Freistoß reinhaut, dann kann man mit mir darüber reden."

Scholl muss derzeit wegen eines Muskelfaserrisses pausieren. Vor kurzem hatten die Bayern den Vertrag mit dem Europameister von 1996 vorzeitig um ein Jahr bis 2006 verlängert. Seine überraschende Rückkehr zur alten Form begründete Scholl vor allem mit der Arbeit von Trainer Felix Magath.

"Ich hatte auch Glück. Felix Magath ist für mich wie ein Sechser im Lotto. Ich habe großes Vertrauen zu ihm, er redet sehr viel mit mir", lobte Scholl den neuen Bayern-Coach. Er fühle sich wieder als Teil der Mannschaft. "Auch durch das Gefühl des Gebrauchtwerdens hat sich mein Körper noch mal mehr stabilisiert. Dass ich mich heute mit 34 noch auf dem Trainingsplatz rumbalgen darf wie ein kleines Kind, empfinde ich als großes Glück."

Weniger gut lief es für Scholl vor vier Jahren, wie er im "BamS"-Interview enthüllte. Fast-Bundestrainer Christoph Daum war zuvor gerade des Kokain-Konsums überführt worden. Weil es Gerüchte gab, auch Scholl schnupfe Kokain, schickte ihn Manager Uli Hoeneß zusammen mit fünf Teamkollegen zum Drogentest.

"Natürlich kam nichts dabei heraus. Ich hatte ja ein reines Gewissen", berichtete Scholl über die ungewöhnliche Aktion: "Die Bayern wollten halt was in der Hinterhand haben." Die ganze Affäre um Christoph Daum habe Hoeneß damals "brutal mitgenommen".

Quelle: ntv.de

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