Real-Engagement in Frage gestellt Schuster kritisiert "Königliche"
19.09.2007, 11:09 UhrDer deutsche Trainer Bernd Schuster stellt trotz eines glänzenden Saisonstarts sein Engagement beim spanischen Fußball-Rekordmeister Real Madrid bereits wieder in Frage. "Man muss das dieses Jahr laufen lassen. Was dann kommt, da bin ich mir noch nicht ganz sicher. Es ist hier nicht mehr so, wie zu meiner aktiven Zeit. Es werden keine Informationen, sondern nur Meinungen weitergegeben. Das ist keine schöne Geschichte. Ich muss sehen, ob das hier auf längere Sicht das ist, was ich später einmal machen möchte", sagte der "blonde Engel" nach dem 2:1 (1:1)-Erfolg der Königlichen gegen Werder Bremen bei Premiere.
Offenbar hat Schuster, der im Sommer bei Real einen Vertrag bis 2010 unterzeichnete, das Umfeld bei einem der bedeutendsten Fußball-Klubs der Welt unterschätzt. "Obwohl ich von meiner aktiven Zeit diese gewaltigen Zuschauermassen kenne, muss ich mich auch erst wieder daran gewöhnen. Aber wenn man so lange Trainer bei kleineren Klubs war, merkt man natürlich, dass die Verantwortung jetzt noch größer ist als früher", meinte Schuster, der sich offenbar nach dem Arbeitsumfeld bei seinem Ex-Klub FC Getafe sehnt.
Unterstützung erhielt der Europameister von 1980 von Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer. "Bei den großen Klubs gibt es viele Gruppen und Eifersüchteleien. Keiner gibt den nächsten Informationen weiter. Bei den großen Teams ist das eben so. Ich habe das bei Olympique Marseille auch erlebt und habe nach einem Jahr die Konsequenzen gezogen, weil es mir keinen Spaß mehr gemacht hat", meinte Premiere-Experte Beckenbauer und fügte mit Blick auf Schusters bisherige Machtfülle bei dessen vorherigen Arbeitgebern hinzu: "Bei seinen bisherigen Klubs hat er ja sogar das Massage-Öl geordert."
Quelle: ntv.de