Sport

"Die Champions des Planeten" Serbien feiert den Davis Cup

Die serbischen Tennisspieler besiegen im Finale Frankreich mit 3:2 und holen erstmals in der Geschichte den Davis Cup. Dementsprechend werden sie in der Heimat gefeiert. Die Spieler rasieren sich die Köpfe, die Fans feiern bis in den Morgen und die Presse überschlägt sich.

"Das sind unsere Helden": Nenad Zimonjic, Janko Tipsarevic, Viktor Troicki, Novak Djokovic und Kapitän Bogdan Obradovic.

"Das sind unsere Helden": Nenad Zimonjic, Janko Tipsarevic, Viktor Troicki, Novak Djokovic und Kapitän Bogdan Obradovic.

(Foto: REUTERS)

Mit wahren Hymnen haben die Medien Serbiens ersten Gewinn des Tennis-Davis-Cups bejubelt. "Die Champions des Planeten", die "in die Geschichte eingehen", titelte die Zeitung "Sport". "Das sind unsere Helden", schrieb die Boulevardzeitung "Press" unter dem Foto der serbischen Spieler, die sich nach dem Sieg allesamt eine Glatze rasieren lassen hatten. "Ein Traum wurde wahr", kommentierten alle Zeitungen das 3:2 gegen Frankreich.

Tausende hatten bis in den frühen Morgen in der Belgrader Innenstadt den Sieg der serbischen Tennisasse gefeiert. Die Spieler nahmen im "Haus der Armee" am offiziellen Abendessen des Tennis- Weltverbandes teil, zu dem sich auch die politische und künstlerische Prominenz des Landes drängelte. "Ein Irrenhaus", beschrieb die Zeitung "Kurir" den Jubeltaumel. "Brillant, faszinierend, fantastisch", zitierte die Zeitung "Novosti" den serbischen Weltranglisten-Dritten Novak Djokovic. "Alle für einen, einer für alle", habe das Erfolgsrezept des Teams gelautet, kommentierte das Blatt.

"Für solche Momente lebt man"

Angeführt vom Weltranglisten-Dritten Novak Djokovic hatten die Serben das Finale gegen Frankreich mit 3:2 gewonnen, nachdem sie nach dem Doppel am Samstag noch mit 1:2 zurückgelegen hatten. Djokovic sorgte durch ein klares 6:2, 6:2, 6:4 im Topeinzel gegen Gael Monfils zunächst für den Ausgleich, dann holte der für Janko Tipsarevic nachnominierte Viktor Troicki mit einem ebenso deutlichen 6:2, 6:2, 6:3 gegen Michael Llodra den entscheidenden dritten Punkt für Serbien und verwandelte die Belgrad-Arena damit endgültig in ein Tollhaus.

"Das ist einfach unglaublich", jubelte Djokovic und ließ sich unmittelbar nach dem letzten Einzel die Haare rasieren. "Für solche Momente lebt man", schrie Matchwinner Troicki in die Mikrofone. Für den serbischen Team-Berater Niki Pilic war es ein ganz besonderer Erfolg. Nach Deutschland und Kroatien führte der 71-Jährige mit Serbien die dritte Nation zum Sieg im wichtigsten Team-Wettbewerb im Tennis - dies war vor ihm noch niemandem gelungen. Frankreich wartet dagegen weiter auf den zehnten Triumph. Wie schon im Endspiel gegen Russland 2002 gaben die Franzosen einen fast schon sicher geglaubten Sieg am Schlusstag noch aus der Hand.

Die offizielle Feier in Belgrad soll am Abend über die Bühne gehen, wenn die Stars sich auf dem Balkon des Rathauses ihren Fans präsentieren. "Wir sind alle wie Brüder und das ist unsere Kraft", beschrieb Viktor Troicki, der das entscheidende Einzel gewonnen hatte, der Belgrader Zeitung "Blic" das Erfolgsrezept der Mannschaft.

Quelle: ntv.de, dpa

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