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Wegen Kildes schlimmen Sturzes Shiffrin bricht nach Sieg unter Tränen zusammen

Mikaela Shiffrin siegte beim Nachtslalom in Flachau.

Mikaela Shiffrin siegte beim Nachtslalom in Flachau.

(Foto: IMAGO/GEPA pictures)

Mikaela Shiffrin feiert einen ihrer emotionalsten Siege: Die Ski-Königin hat zwei Tage zuvor noch am Krankenbett ihres schwer gestürzten Freundes Aleksander Aamodt Kilde gesessen und kann nun in Flachau die Tränen nicht zurückhalten. Lena Dürr verpasst das Podium klar.

Mikaela Shiffrin kämpfte einen aussichtslosen Kampf. Als die Ski-Königin nach ihrem 94. Weltcup-Sieg beim Nachtslalom in Flachau die Glückwünsche ihrer Rivalin Petra Vlhova entgegennahm, konnte sie ihre Emotionen noch zurückhalten, doch wenige Augenblicke später brach es schließlich aus der US-Amerikanerin heraus.

"Es waren sehr herausfordernde Tage", berichtete Shiffrin (28) unter Tränen und mit brüchiger Stimme. Noch zwei Tage zuvor hatte sie am Krankenbett ihres schwer gestürzten Freundes Aleksander Aamodt Kilde in Bern gesessen, danach war sie "ganz schön durch den Wind". Doch trotz all der Sorgen und nur "wenig Schlaf" entschied sie das Dauerduell mit Vlhova um 0,27 Sekunden für sich.

Zu den Geschlagenen gehörte auch Lena Dürr, deren Miniserie nach zwei zweiten Plätzen jäh riss. Rang 15 mit 3,37 Sekunden Rückstand - schlechter platziert war die WM-Dritte seit 14 Monaten nicht mehr. Im Ziel blickte sie völlig entgeistert auf die Anzeigetafel, beim Abschnallen ihrer Skier schüttelte sie konsterniert den Kopf.

Dürr hat "irgendwas gefehlt"

"Ich kann gar nicht sagen, was das Problem war, ich bin überhaupt nicht reingekommen", sagte Dürr, die schon im ersten Lauf zu verhalten gefahren war, als Siebte da aber noch ordentlich im Rennen lag. "Irgendwie" aber, bekannte Dürr, "hat es nicht funktioniert."

Auch im Finale nicht, obwohl der 32-Jährigen kein sichtbarer Patzer unterlief. Doch Dürr, die in diesem Winter schon viermal auf dem "Stockerl" stand, schien mit angezogener Handbremse unterwegs zu sein. "Ich konnte es nicht umstellen, man fährt den Stiefel runter im Wissen, dass es verkehrt ist", sagte sie: "Passiert, im Slalom geht das schnell mal."

Woran es lag? Am Material jedenfalls nicht, betonte sie. Vielmehr sei sie von der ungewohnt harten Piste überrascht gewesen. "Wenn irgendwo was nicht zusammenpasst, ist es schwierig für mich, den Schwung so zu fahren, wie ich ihn fahren will. Heute hat anscheinend irgendwas gefehlt, was auch immer."

Das galt umso mehr für Emma Aicher, Jessica Hilzinger und Andrea Filser, die alle das Finale verpassten. Ganz anders Shiffrin, die im Duell mit der Slowakin Vlhova nach sieben Saisonrennen auf 4:3 Siege stellte. Mit ihrem 81. Podestplatz im Slalom stellte sie außerdem einen weiteren Rekord der Skilegende Ingemar Stenmark ein. Doch ihre Gedanken waren bei ihrem Liebling Aleks.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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