Spionage in der Formel 1 Silberpfeil-Strafe vertagt
07.12.2007, 16:36 UhrMcLaren-Mercedes muss noch bis zum 14. Februar 2008 vor weiteren Strafen im Zuge der Spionage-Affäre zittern. Der World Motor Sport Council des Automobil-Weltverbandes FIA entschied in Monte Carlo, dass bis zu seiner außerordentlichen Sitzung an diesem Tag in Paris McLaren-Mercedes, Ferrari und alle anderen WM-Teilnehmer noch ihre Meinung zu einem Bericht externer Experten über die Untersuchung des Silberpfeils für 2008 äußern dürfen.
In einer Pressemitteilung erklärte McLaren-Mercedes, dass man die Ankündigung des World Council zur Kenntnis genommen habe. "McLaren hat von Anfang an der FIA vollen Zugang und vollständige Kooperation gewährt und bleibt zuversichtlich, dass keine vertraulichen Informationen in die Autos des Teams für 2007 und 2008 eingeflossen sind", hieß es in dem Statement. Die Entscheidung der FIA lässt das Team allerdings bis kurz vor Saisonbeginn im Unklaren über sein neu entwickeltes Auto.
FIA-Präsident Max Mosley suggerierte, dass es möglicherweise doch noch Probleme geben könnte. "Wir hatten sehr gehofft, dass die Untersuchung bei McLaren die Angelegenheit beenden würde, aber das war nicht der Fall", sagte der Brite: "Wir haben einen Bericht bekommen, der eine weitere Anhörung nötig macht." Über Details wollte er sich nicht äußern: "Darüber können Sie jetzt spekulieren. Wir würden nicht eine weitere Anhörung ansetzen und die Leute aus der ganzen Welt zusammenholen, wenn es nicht einen guten Grund dafür gäbe."
In seinem Urteil vom 13. September, als McLaren-Mercedes wegen des Besitzes geheimer Ferrari-Daten zur Rekord-Geldstrafe von 100 Millionen Dollar und zum Abzug aller Konstrukteurspunkte 2007 verurteilt worden war, hatte die FIA sich weitere Sanktionen für 2008 ausdrücklich offen gelassen. Es müsse sichergestellt sein, dass im künftigen McLaren-Mercedes kein Ideengut von Ferrari enthalten sei.
Quelle: ntv.de