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Bösartiger Meme-Hagel Skandalprofi Brown verhöhnt taumelnden Tom Brady

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Antonio Brown und Tom Brady spielten einst im selben Team.

(Foto: picture alliance / AP)

Tom Brady erlebt eine schwere Zeit - persönlich und sportlich. Nun kommt auch noch ein ehemaliger Mitspieler aus der Deckung und verspottet den Superstar auf privater und beruflicher Ebene. Skandalprofi Antonio Brown arbeitet sich seit Tagen an seinem ehemaligen Förderer ab.

Tom Brady, der beste Quarterback der Football-Geschichte, hatte bereits seinen Rücktritt eingereicht. Die Hymnen auf den 45-Jährigen waren gesungen und sie waren würdig. Doch kurz darauf machte der Superstar einen Rückzieher - und verkündete, doch für mindestens eine weitere Saison zu seinem Team, den Tampa Bay Buccaneers, zurückzukehren. Doch möglicherweise dämmert es dem großen Spielmacher, der mit den New England Patriots und den Bucs sieben Mal den Super Bowl gewann, dass das wohl keine gute Idee war: Vier der letzten fünf NFL-Spiele hat sein Team verloren, zuletzt wurde zudem bekannt, dass Brady und seine Frau Gisele Bündchen sich nach 13 Jahren Ehe wohl trennen wollen.

"Niemand fühlt sich gut damit, wo wir gerade sind", sagte ein sichtlich zerknirschter Brady nach dem fast schon schockierenden 3:21 gegen die Carolina Panthers am Sonntag - einer Mannschaft, die 12 der 13 Spiele zuvor verloren hatte, mit dem dritten Quarterback angetreten war, in Christian McCaffrey ihren besten Spieler Tage zuvor abgegeben hatte und von einem Interims-Trainer betreut wurde.

Anfang Februar hatte Brady bei seiner Rücktrittserklärung noch argumentiert, nicht mehr die notwendige hundertprozentige Hingabe aufbringen zu können. Anstelle der vielen Stunden auf dem Trainingsplatz, auf Reisen und im Fitnessstudio wollte er seine Zeit etwa mit seiner Frau Gisele Bündchen und seinen drei Kindern Jack, Benny und Vivi verbringen. Nur 40 Tage später war dieser Plan hinfällig. Zum Missfallen von Bündchen. "Es schmerzt sie, wenn sie sieht, wie ich da draußen getroffen werde", sagte Brady laut Rick Stroud von der "Tampa Bay Times". "Und sie verdient, was sie von mir als Ehemann braucht, und meine Kinder verdienen, was sie von mir als Vater brauchen."

Brown schimpft

Es läuft sportlich nicht, zuletzt wurde Brady zweimal bestraft, weil er aus Frust zuerst ein Tablet an der Seitenlinie zertrümmerte und dann versuchte, einen Gegner zu treten. Nun muss Brady auch noch die Sticheleien eines ehemaligen Teamkollegen in Tampa Bay ertragen: Antonio Brown. Der umstrittene Wide Receiver nutzte die jüngste unerwartete Niederlage der Buccaneers gegen die Panthers, um Brady mit einem Meme zu verspotten, das er in den sozialen Medien veröffentlichte. Brown ließ sich von seinem eigenen Foto inspirieren, auf dem er 2021 beim Spiel gegen die New York Jets vorzeitig die Bucs verließ und mit nacktem Oberkörper in Richtung Umkleidekabine rannte.

In der Folge des Eklats flog er aus dem Team. Der US-Sender CBS Sports hatte zu Browns Dienstantritt eine nicht namentlich genannte Quelle zitiert, die viel Erfahrung im Umgang mit dem Wide Receiver haben soll: "Ich gebe ihm zehn Tage, bis er verspätet zu einem Covid-Test kommt oder das Protokoll gar nicht erst befolgt. Man kann sich nicht vorstellen, welche Geschichten man über diesen Typen auspacken könnte. Alles mit ihm ist ein Kampf." Antonio Brown ist ein steter Schlagzeilenproduzent, der jüngste Eklat ist nur ein weiterer in einer langen Liste: Im Dezember 2018 wird er von den Pittsburgh Steelers intern gesperrt, weil er im Training einen Mitspieler attackiert haben soll, im gleichen Jahr soll er Möbel aus einem Hotelfenster geworfen und dabei beinahe ein 22 Monate altes Kind und dessen Großvater getroffen haben. Im August 2019 verpasst Brown die Saisonvorbereitung, weil er sich weigert, mit einem neuen, den Regeln angepassten Helm zu spielen.

Anfang September 2019 unterschreibt er einen Megakontrakt bei Bradys New England Patriots, zwei Wochen später wird er wieder entlassen, nachdem Anschuldigungen wegen sexuellen Missbrauchs gegen ihn erhoben werden. Teile der Saison 2020 verpasst er wegen einer Acht-Spiele-Sperre, die er aufgrund "zahlreicher Verfehlungen" gegen den Verhaltenscodex der Liga kassiert. Brown wurde inzwischen wegen sexueller Belästigung in mehreren Fällen angeklagt, es gab Vorwürfe wegen häuslicher Gewalt und Verkehrsdelikten. In der Saison 2020, als Brown mal wieder vertragslos war, hatte Brady darauf gedrängt, den Kurzzeit-Teamkollegen von den Patriots zu seinem neuen Team zu holen. Zu Beginn seiner Zeit in Florida brachte Brady den gefallenen Superstar sogar für ein paar Tage bei sich zu Hause unter.

Meme-Hagel gegen Brady

Nur mit dem Hashtag #PutThatShitOn und dem Bild von Brady machte sich Brown über die Niederlage seines Buccaneers-Teams lustig, das keine Antworten auf seine schwache Offensivleistung finden kann, die dazu geführt hat, dass es 4 der letzten 5 Spiele verloren und mit einer Bilanz von 3:4 Siegen einen schwachen Start hingelegt hat. Zuletzt startete Brady 2002 so schwach in eine Saison. Brown begnügte sich nicht damit, in diesem Tweet zu spötteln, sondern postete später einen weiteren, der lautete: "Tampon Bay. Tom Booty. Ya dig." Es sind vulgäre Ausfälle, mit denen Brady vons einem einstigen Passempfänger beleidigt wird.

In der Woche zuvor hatte sich Brown makaber über die Eheprobleme seines einstigen Mitspielers lustig gemacht, ebenfalls mit einem Meme: Brown postete das Cover des Buches "Daddy Doesn't Live Here Anymore: Ein Buch über Scheidung". Das bearbeitete Cover zeigt einen Mann, der Brady ähnelt, der ein Haus verlässt, während eine Frau, die Bündchen ähneln soll, und ihre Tochter aus der Tür schauen. Der Beitrag kam weniger als eine Woche, nachdem Brown ein Foto von sich mit dem Victoria's Secret-Supermodel über Instagram geteilt hatte.

Brown hat 15 Spiele für die Buccaneers bestritten, sieben davon als Starter, dabei 87 Pässe für 1.028 Yards gefangen und 8 Touchdowns erzielt. Ende 2021 war Brown von der NFL für acht Spiele gesperrt worden, weil der Receiver sich während der Saisonvorbereitung einen gefälschten Impfausweis besorgt hatte.

Quelle: ntv.de, ter

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