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Aus in Polen in Durchgang eins Skisprung-Papst Pius Paschke schimpft geschockt auf die Krise

Pius Paschke hatte in Zakopane nur einen Sprung.

Pius Paschke hatte in Zakopane nur einen Sprung.

(Foto: IMAGO/Newspix)

Platz 32 in Zakopane: Erstmals seit Februar 2024 verpasst Pius Paschke bei einem Weltcupspringen den zweiten Durchgang. Wo ist nur die Form, die ihn Anfang der Saison zum Superhelden hatte aufsteigen lassen? Der Absturz nimmt kurz vor der WM fahrt auf.

Pius Paschke winkte meckernd ab, fluchte und schimpfte im Auslauf von Zakopane wie ein Rohrspatz: Nach dem vorläufigen Tiefpunkt eines lange traumhaften Winters hatte auch der sonst so besonnene Skisprung-Strahlemann die Faxen dicke. "Manchmal ist es schwer zu verstehen, es sind schwierige Tage für mich", sagte Paschke, nachdem die Weltcup-Rückkehr nach der enttäuschenden Vierschanzentournee mächtig in die Hose gegangen war.

Platz 32 bei der großen Schanzen-Party in Polen, erstmals seit fast einem Jahr einen zweiten Durchgang verpasst: Der fünfmalige Saisonsieger ist aus dem siebten Himmel in ein ganz tiefes Loch geflogen. Und auch der Rest der DSV-Adler flattert gut fünf Wochen vor der WM in Trondheim (ab 26. Februar) weit von den Besten entfernt: Beim Sieg von Österreichs Tournee-Champion Daniel Tschofenig wurde Karl Geiger am Sonntag als bester Deutscher Achter.

Doch während Geiger langsam seine Form zurückfindet, ist bei Paschke, der erstmals seit Sapporo im Februar 2024 das Finale verpasste, plötzlich alles futsch. "Unterm Strich war jeder Sprung vom gewohnten Gefühl weg, so habe ich es noch nicht gehabt", sagte Paschke in der ARD, nachdem er im ersten Durchgang mit 123,5 satte 21,5 Meter früher als der nach dem zunächst führende Slowene Anze Lanisek gelandet war: "Das war mit der Brechstange."

Irgendwann wird es hoffentlich wieder besser

Paschkes Hoffnung: Am kommenden Wochenende beim Skifliegen in Oberstdorf das Fluggefühl wiederfinden, "das wäre schön". Ratlos war indes auch der Bundestrainer. "Wenn ich wüsste, woran es liegt, wäre es cool", sagte Stefan Horngacher.

Österreichs Überflieger Tschofenig fing den deutlich führenden Lanisek im Finale noch ab, baute die Führung im Weltcup aus und setzte die deutsch-österreichische Siegesserie fort: 16 Einzelspringen in Folge haben Springer der beiden Länder gewonnen - zuletzt aber sieben Mal die Österreicher.

Hinter Tschofenig (316,7 Punkte/136,0+139,5 m) wurde der Norweger Johann Andre Forfang Zweiter (309,4), auf Platz drei kam der Österreicher Jan Hörl (309,3). Österreich hatte schon am Samstag das Teamspringen klar gewonnen, in dem Deutschland nur Vierter wurde.

Eisenbichler enttäuscht sogar im Continental Cup

Dort hatte allerdings schon Geiger überzeugt, der daran am Sonntag anknüpfte. "Ich bin zufrieden, es sind Schritte in die richtige Richtung", sagte der fünfmalige Weltmeister. Neben Geiger überzeugte in einem schwachen deutschen Team nur Andreas Wellinger (11.), Philipp Raimund erreichte immerhin den zweiten Durchgang (21.), den neben Paschke auch Felix Hoffmann und Constantin Schmid verpassten. Adrian Tittel war schon in der Quali gescheitert.

Weil auch bei den beiden Springen im zweitklassigen Continental Cup in Bischofshofen die aus dem Weltcup-Team gerutschten Stephan Leyhe (15. und 5.) und Markus Eisenbichler (21. und 40.) nur bedingt überzeugten beziehungsweise völlig abstürzten, stellt sich Horngachers WM-Team quasi von alleine auf: Paschke, Geiger, Wellinger und Raimund müssen es richten.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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