Arizona vs. Texas im MLB-Finale Sogar Nowitzki brüllt seine Baseball-Freude ins Internet
27.10.2023, 10:00 Uhr
Nowitzki, hier auf einem Bild aus dem Jahr 2019, ist regelmäßiger Gast bei den Texas Rangers.
(Foto: IMAGO/USA TODAY Network)
Im Finale der Major League Baseball treffen die Texas Rangers auf die Arizona Diamondbacks. Texas-Ikone Dirk Nowitzki hält zu den Rangers, die auch dank massiver Investitionen ins Finale eingezogen sind. Die D'backs dagegen fühlen sich als Außenseiter erstaunlich wohl.
Dirk Nowitzki benötigte nur zwei Wörter plus Sonderzeichen, um seiner Begeisterung Ausdruck zu verleihen. "World Series!!!!!!!!", tippte "swish41" in sein Handy, als die Texas Rangers die Endspielserie in der Major League Baseball (MLB) erreicht hatten. Zuvor war er im Halbfinale gegen die favorisierten Houston Astros auch mal im Global Life Field auf halber Strecke zwischen Dallas und Fort Worth gewesen, nicht unwahrscheinlich, dass er wiederkommt, jetzt, da es um den Titel geht.
Die Rangers, Nowitzki wird's freuen, sind Favorit in den maximal sieben Spielen gegen die Diamondbacks aus Phoenix in Arizona - aber was heißt das schon. Nach diesen bislang so verblüffenden Playoffs jedenfalls: nichts. Die Rangers und die D'backs ergatterten jeweils nur Wild Cards für die "postseason", diese sind ein Etikett mit der Aufschrift: Ihr habt's eigentlich nicht verdient. Seit dem Vorjahr sind freilich zwölf Mannschaften für die Playoffs zugelassen, weil: mehr Einnahmen, was sonst.
In ihrer Rolle als Underdog fühlten sich die Rangers und die nach einer Schlange benannten D'backs pudelwohl: Beide warfen einen Favoriten nach dem anderen raus, die Rangers zuletzt im hitzigen texanischen Duell die Astros, die seit 2017 viermal die World Series erreicht hatten und sie 2017 und 2022 gewannen. Arizona blamierte im Viertelfinale erst die ewig favorisierten Los Angeles Dodgers und nun die mit Stars gespickten Philadelphia Phillies. Keiner weiß, wie sie das gemacht haben. Sie selbst übrigens auch nicht. "Es ist einfach magisch", sagt Jungstar Corbin Carroll.
Rangers zahlen fast das Doppelte an Gehältern
Dass die Rangers zum zweiten Mal nach 2011 in der World Series stehen, lässt sich noch halbwegs nachvollziehen. Sie haben sehr viel Geld in die Hand genommen. Im vergangenen Jahr investierten sie 561 Millionen Dollar allein in die Verträge der Schlagmänner Marcus Semien und Corey Seager, vor dieser Saison nochmal 260 Millionen in vier Pitcher. Vor allem aber holten sie Bruce Bochy aus dem Ruhestand: Der Manager (im Baseball ähnlich dem Cheftrainer) war mit San Francisco dreimal World-Series-Champion.
Der Star der Rangers aber war bislang Adolis Garcia, der in dieser Saison mit einem Gehalt von 747.000 Dollar nur knapp über dem MLB-Minimum lag. Ihn hatten die Rangers 2019 für ganz kleines Geld von den St. Louis Cardinals geholt, im Februar 2021 dann aber wegen Erfolglosigkeit vorübergehend aus dem 40-Mann-Kader geworfen. Und nun? Im Halbfinale schlug der Kubaner unter anderem fünf Homeruns, in den sieben Spielen sorgte er für 15 Punkte - Rekord.
Neben Seager (32,5 Millionen Dollar pro Jahr) und Semien (25) holten die Rangers im Verlauf der Saison noch Pitcher "Mad Max" Scherzer (43,3) von den New York Mets. Arizonas Großverdiener ist Ketel Marte (13), Star des Teams aber Rookie Carroll (3,66). Zum Vergleich: Die Rangers zahlen in diesem Jahr insgesamt 276,5 Millionen Dollar an Gehältern, die "Snakes" haben es mit 135,7 Millionen in die World Series geschafft.
Wenn das nun so weitergeht mit den Überraschungen, müssten die D'backs die an diesem Wochenende (Samstag, 2.03 Uhr MESZ/Sport1+ und Sport1 Extra) bei den Rangers beginnende World Series gewinnen. Verblüfft haben sie schon einmal: 2001 holten sie im erst vierten Jahr ihres Bestehens den Titel. Dirk Nowitzki wird die Spiele ziemlich sicher verfolgen.
Quelle: ntv.de, tsi/sid