Pressefreiheit in China Standard nicht erreicht
06.08.2007, 00:00 UhrChina hat Pressefreiheit versprochen, doch ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Peking noch nicht umgesetzt. Allerdings haben sich die Arbeitsbedingungen der ausländischen Journalisten trotz alltäglicher Schikanen seit Jahresbeginn verbessert. Zu diesem Schluss kommt der Auslandskorrespondenten-Klub in der Metropole. In seiner Umfrage unter seinen Mitgliedern äußerten 95 Prozent die Ansicht, dass die Arbeitsbedingungen weiterhin nicht dem internationalen Standard entsprächen.
"Wir begrüßen die bisherigen Fortschritte" sagte Melinda Liu, Präsidentin der Korrespondenten, drängte aber auf weitere Verbesserungen. China hat die Arbeits- und Reisenbestimmungen für ausländische Reporter zum 1. Januar 2007 gelockert, allerdings nur bis zum Abschluss der Paralympics am 17. Oktober 2008.
So benötigen die Reporter derzeit keine Erlaubnis der Regierung mehr, um von außerhalb ihres Arbeitsstandorts zu berichten; es reicht das Einverständnis des Interview-Partners. Allerdings zeigte sich Liu "sehr besorgt über viele Einschüchterungsversuche gegenüber Informationsquellen".
Die Generalsekretärin von Amnesty International, Barbara Lochbihler, kritisierte bei n-tv Zensur und mangelnde Presse- und Meinungsfreiheit als einen Punkt von vielen: "Journalisten, die kritisch berichten oder die ihre Informationen ins Internet setzen, werden inhaftiert. Dann gibt es auch eine straffe Verfolgung von Menschenrechtsverteidigern, z.B. von Personen, die andere vertreten, die wegen Bauten für die Olympischen Spiele einfach vertrieben wurden." Zuletzt verweist Lochbihler auf die "exzessive Verhängung der Todesstrafe". Im letzten Jahr habe es über tausend Hinrichtungen gegeben.
Quelle: ntv.de