Sport

Eine Hunderstelsekunde Steffen holt zweites Gold

Britta Steffen hat sich in Peking das zweite Olympia-Gold geschnappt. Zwei Tage nach ihrem Coup über 100 m Freistil stürmte die Berlinerin zum Abschluss der Schwimm-Wettbewerbe mit Europarekord in 24,06 Sekunden auch zum Erfolg über die halbe Distanz und avancierte zum ersten Doppel-Olympiasieger des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) seit Michael Groß 1984. Zuletzt hatte Kristin Otto für die damalige DDR bei ihren sechs Siegen 1988 in Seoul als letzte deutsche Schwimmerin mehrfaches Gold geholt.

"Kopf war entscheidend"

Steffen jubelte über einen "krönenden Abschluss", war im Gegensatz zu ihrem ersten Gold aber gefasst. "Ich bin froh, dass sich die harte Arbeit im Training und mit dem Mentaltrainer ausgezahlt hat. Der Kopf war entscheidend. Damit hätte ich nicht gerechnet. Hier noch einmal zu gewinnen, ist phantastisch", erklärte die 24-Jährige und genoss die ersten Glückwünsche von Franziska van Almsick. "Die Lockerheit hat über die Anspannung gesiegt", meinte "Franzi".

Hundertstelsekunde vor Torres

Im Ziel hatte Steffen in 24,06 Sekunden eine Hundertstel Vorsprung vor der 41 Jahre alten Ausnahmeschwimmerin Dara Torres aus den USA und verbesserte damit den fünf Monate alten Europarekord der Niederländerin Marleen Veldhuis um drei Hundertstelsekunden. Dritte wurde die erst 16 Jahre alte Australierin Cate Campbell (24,17).

"Unglaublich Aufholjagd"

Steffen verzückte unter anderem Deutschlands Chef de Mission Michael Vesper unter den 17.000 Zuschauern im "Wasser-Würfel". "Ich bin hin und weg. Das war schon wieder eine unglaublich Aufholjagd", meinte der Generalsekretär des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB): "Es ist einfach unglaublich, dass sie innerhalb von zwei Tagen so eine fantastische Leistung abgeliefert hat."

Hackett verpasst Olympia-Hattrick

Hackett konnte seinen Traum vom Gold-Hattrick über 1500 m Freistil hingegen nicht verwirklichen. Der Australier scheiterte in 14:41,53 Minuten am Tunesier Oussama Mellouli (14:40,84), dessen Dopingsperre nach seinem aberkannten WM-Sieg im Vorjahr in Melbourne erst kurz vor Olympia abgelaufen war.

Ihren Weltrekord verbesserte die australische Lagenstaffel (3: 52,69) vor dem US-Quartett (3:53,30). Torres zog mit ihrem insgesamt zwölften olympischen Edelmetall nach Anzahl der Medaillen mit Schwimm-Rekordhalterin Jenny Thompson aus den USA gleich.

Europarekorde stellten die britische Frauenstaffel (3:57,50) auf Platz vier sowie bei den Männern die Russen (3:31,92) ebenfalls auf Rang vier auf.

Holger Luhmann und Jörg Soldwisch, sid

Quelle: ntv.de

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