"Taten der körperlichen Gewalt" Steve Kerr rügt NBA-Rüpel für üblen Würgegriff
17.11.2023, 13:57 Uhr
Draymond Green (3. v. r.) würgte Rudy Gobert bei einer Rudelbildung im NBA-Spiel.
(Foto: AP)
103 Sekunden sind gespielt, dann setzt Draymond Green zu einem heftigen Würgegriff an. Nun muss der Starspieler der Golden State Warriors ein paar Partien aussetzen. Die Attacke war nicht Greens erste, dem eigenen Trainer reicht es allmählich mit den Aussetzern des NBA-Rüpels.
Sein Trainer Steve Kerr hat Basketball-Profi Draymond Green für dessen üblen Würgegriff mit deutlichen Worten gerügt. "Er muss einen Weg finden, die Grenze nicht zu überschreiten. Ich spreche nicht über technische Fouls oder einen Rauswurf. Ich spreche über Taten der körperlichen Gewalt. Das ist unentschuldbar", sagte der Coach der Golden State Warriors am Donnerstagabend (Ortszeit). Die Warriors verloren ihr Spiel mit 109:128 gegen die Oklahoma City Thunder.
Der 33 Jahre alte Green nahm Rudy Gobert von den Minnesota Timberwolves am Dienstag mit hoher Intensität in einen Würgegriff und wurde dafür des Feldes verwiesen. Die nordamerikanische Profiliga NBA sperrte ihn für fünf Spiele. Er ist die längste Sperre für eine Auseinandersetzung innerhalb des Spiels für einen NBA-Profi seit mehr als einer Dekade. Green verliert dadurch Gehalt im Wert von 769.704 US-Dollar (rund 711.000 Euro).
"Ein schreckliches Bild für die Liga"
"Er ist zu weit gegangen. Das war falsch, er weiß das. Die Sperre von fünf Spielen ist verdient", sagte Kerr. "Ich habe kein Problem damit, dass [Green] versucht, Rudy von Klay wegzuholen, aber er muss loslassen", sagte Kerr. "Er hat sechs, sieben Sekunden lang festgehalten. Es war ein schreckliches Bild für die Liga, für Draymond und für alle." Kurz nach der Partie mit Greens Würgegriff hatte Kerr die Attacke noch verteidigt und dafür die Kritik einiger NBA-Kommentatoren und -Experten auf sich gezogen. Auch bei früheren Aktionen und Sperren seines Rüpel-Profis hatte der Trainer sich - zumindest öffentlich - stets zurückgehalten mit rügenden Worten.
Die NBA gab Greens Suspendierung am Mittwochabend bekannt und in einer Erklärung sagte NBA-Vizepräsident Joe Dumars, Green habe eine Auseinandersetzung auf dem Spielfeld "auf unsportliche und gefährliche Weise" eskalieren lassen. Dumars sagte auch, dass Greens frühere Vergehen bei der Länge der Sperre eine Rolle spielten. Zuletzt war der Warriors-Star etwa dem auf dem Boden liegenden Center der Sacramento Kings absichtlich auf die Brust getreten, zuvor hatte er einmal LeBron James in die Weichteile getreten.
Bei der 101:104-Niederlage der Warriors am Dienstagabend waren Green, Klay Thompson und Jaden McDaniels noch vor dem ersten Korb vom Platz geflogen. McDaniels und Thompsons Zerren am Trikot des jeweiligen Gegenübers hatte nach nur 103 Sekunden und beim Stand von 0:0 die Rangelei zwischen den beiden Teams ausgelöst. Green ist bereits zum 19. Mal in seiner Karriere des Feldes verwiesen worden - und damit mehr als doppelt so häufig wie jeder andere aktive NBA-Profi. "Er darf diese Grenze nicht überschreiten", wiederholte Coach Kerr, der weitere Unterstützung vonseiten des Clubs für den Heißsporn versprach.
Quelle: ntv.de, dbe/dpa