Sport

Viel Lärm um nichts T-Mobile sponsert weiter

T-Mobile setzt sein Radsport-Engagement wie geplant fort. Das Mobilfunk-Unternehmen gab auf einer Pressekonferenz im Vorfeld der Deutschland-Tour in Saarbrücken bekannt, dass der bis 2010 laufende Vertrag mit Teamchef Bob Stapleton erfüllt wird. Trotz der zahlreichen Dopingfälle im Radsport und des positiven Befunds im eigenen Team durch Patrik Sinkewitz will T-Mobile den strikten Anti-Doping-Kurs weiter unterstützen.

"Wer verändern will, darf nicht weglaufen. Der Ausstieg wäre das falsche Signal gewesen", sagte T-Mobile-Kommunikations-Direktor Christian Frommert. "Das ist für uns eine erfreuliche Nachricht. Der Sponsor begleitet uns weiter auf dem harten und schweren Weg zu mehr Glaubwürdigkeit im Radsport. Das ist ein Signal für den gesamten Leistungssport. Früher wollten Sponsoren nur Sieger, heute glaubwürdige Leistungen", sagte der 24-jährige Linus Gerdemann, der bei der Tour de France für 24 Stunden das Gelbe Trikot tragen durfte.

Der Bonner Konzern engagiert sich bereits seit 1991 als Sponsor im Radsport. Höhepunkte der Team-Geschichte waren die Toursiege von Bjarne Riis (1996) und Jan Ullrich (1997). Riis hat inzwischen gestanden, während seiner Zeit im damaligen Team Telekom systematisch gedopt zu haben. Auch gegen Ullrich gibt es seit 2006 massive Verdachtsmomente. Er soll mit dem spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes zusammengearbeitet haben.

Zwölf Millionen Euro pro Jahr

Nach dem Skandal um Ullrich im vergangenen Jahr hatte T-Mobile noch zu Jahresbeginn sein komplettes Team umgekrempelt. Mit einer neuen Führung und einem strikten Anti-Doping-Programm wollte der Rennstall eine Vorreiterrolle für einen sauberen Radsport einnehmen.

Diese Bemühungen wurden im Frühjahr von einer wahren Geständniswelle ehemaliger Telekom-Profis konterkariert, die wie Riis einräumten, im Team Telekom unter anderem regelmäßig mit Epo und Kortison gedopt zu haben. Auch T-Mobile-Sportdirektor Rolf Aldag gestand Epo-Doping ein, durfte aber im Amt bleiben. Ein Ausstieg aus dem Sponsoring wurde von T-Mobile damals wie heute öffentlichkeitswirksam durchdacht, aber nicht vollzogen. Momentan dürfte sich das finanzielle Radsport-Engagement des Bonner Konzerns auf rund 12 Millionen Euro belaufen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen