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NFL auf der Zielgeraden Taylor Swift triumphiert im Duell der Musik-Superstars

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Woche 15 der NFL schenkt Football-Fans jede Menge Entscheidungen. Playoff-Tickets werden ausgestellt - oder verfallen endgültig. Aaron Rodgers hat für sein Comeback plötzlich alle Zeit der Welt. Und bei Josh Allen ruft ein Kantersieg Erinnerungen an die Schulzeit hervor.

Die NFL steuert auf das Finale ihrer Hauptrunde zu. Bei noch drei ausstehenden Spielen vor den Playoffs können die ersten Teams bereits für die K.-o.-Runde planen. So etwa die Dallas Cowboys. Das Team aus Texas steht bereits vor dem Kick-Off gegen die Buffalo Bills als Play-Off-Teilnehmer fest. Mit einem Sieg feiern dürfen die Fans den Teilerfolg jedoch nicht. Denn die Cowboys kommen gegen die Bills bei der 31:10-Niederlage böse unter die Räder. Dabei bleibt Bills-Quarterback Josh Allen mit nur 94 geworfenen Yards erstaunlich blass. Oder wie er es selbst nach Abpfiff zusammenfasst: "Ich hab mich gefühlt wie dieses eine Kind in der Gruppenarbeit, das nichts tut, aber eine 1 bekommt."

Mann des Spiels war auf Seiten der Bills stattdessen James Cook. Er beendete das Spiel mit 179 gelaufenen Yards (Karriere-Bestwert) und zwei Touchdowns. Der Grund für den überzeugenden Sieg ist jedoch in der Defense zu finden. Die Cowboys, die immerhin die beste Offensive der Liga stellen, erzielen erst nach 57 Minuten ihren ersten Touchdown. Cowboys-Coach Mike McCarthy verabschiedet sich mit den Worten: "Wir haben einen langen Flug nach Hause, auf dem wir darüber nachdenken und reden können."

Panthers feiern Sieg ohne Touchdown

Für die Playoff-Qualifikation der Cowboys vom Sofa aus sind die Carolina Panthers verantwortlich. Interimscoach Chris Tabor gab vor der Partie gegen die Atlanta Falcons zu Protokoll, sein Team habe keine Angst, hässlich zu gewinnen. Also wirklich überhaupt keine, wie die Zuschauer des Spiels frustriert feststellen durften. Nach dem ersten Viertel steht es 0:0. Im zweiten Viertel erzielen die Falcons einen Touchdown, die Carolina Panthers schießen ein Field Goal. Dann schießen die Carolina Panthers noch ein Field Goal im vierten Viertel. Kurz vor Ende der Partie stehen sie vor der Endzone der Falcons, lassen die Uhr auf eine Sekunde runterlaufen und - na klar - schießen ein weiteres Field Goal. Das war's. Ohne einen Touchdown schlagen die Panthers die Falcons, und machen deren Playoff-Chancen de facto zu Nichte.

Alle Hoffnungen der Jets sterben in Miami

Einen richtig frustrierenden Abend erlebten auch die New York Jets. Das Team von Aaron Rodgers, das seit Spiel 1 ohne Aaron Rodgers spielt, hatte zuletzt immer wieder mit einem Wundercomeback ihres Quarterbacks geliebäugelt. Doch dem ist beim Anblick der vernichtenden Niederlage der Jets in Miami womöglich jede Lust vergangen. Ohne Superstar Tyreek Hill nehmen die Dolphins den Gast aus New York mit 30:0 (!) auseinander. In der ersten Hälfte der Partie lassen die Dolphins ganze vier Yards Raumgewinn für die Jets zu.

Vor allem die Offensive Line der Jets, also die Spieler, die den Quarterback beschützen, wirkt heillos überfordert. Allein Miamis Verteidiger Bradley Chubb holt den Ballverteiler drei Mal von den Beinen. Die Ersatzrolle für Rodgers nimmt zunächst wie üblich Zach Wilson ein, als der wegen Verdacht auf Gehirnerschütterung raus muss, übernimmt Trevor Siemian - und wirft zwei Pässe direkt zum Gegner. Die einzig gute Nachricht? Aaron Rodgers braucht sich mit seinem Comeback nicht mehr zu hetzen, nach dem Debakel in Miami verpassen die Jets die Playoffs.

49ers und Ravens schaffen vor Spitzenspiel Klarheit

Als erstes Team überhaupt hatten sich bereits letztes Wochenende die San Francisco 49ers ihr Playoff-Ticket gesichert. Nun steht das Team aus Kaliforniern auch als Sieger seiner Division fest. Gegen die Arizona Cardinals holte der Super-Bowl-Anwärter ein 45:29 und kann nach zuletzt sechs Siegen in Serie nicht mehr von Rang eins der NFC West verdrängt werden. Für die beste Ausgangsposition in den Playoffs und eine Woche mehr Pause müssen die 49ers die beste Bilanz aller Teams in der NFC aufweisen und haben dafür mit 11 Siegen in 14 Spielen weiter beste Chancen.

Ebenfalls für die Playoffs qualifiziert sind die Baltimore Ravens, die sich mit 23:7 gegen die Jacksonville Jaguars durchsetzten. Quarterback Lamar Jackson machte ein starkes Spiel und befreite sich mit seiner Schnelligkeit mehrfach aus brenzligen Situationen. Mit dem Ball in der Hand lief er selbst über 97 Yards. Die Ravens kommen wie die 49ers auf 11 Siege in 14 Spielen und sind damit das beste Team der AFC. Beide Mannschaften treffen als nächstes aufeinander.

Chiefs stoppen Abwärtstrend trickreich

Super-Bowl-Champion Kansas City Chiefs hat nach zuletzt zwei Niederlagen in der NFL das Auswärtsspiel bei den New England Patriots gewonnen und die Chance auf ein Heimrecht in den Playoffs gewahrt. Quarterback Patrick Mahomes leistete sich beim 27:17 zwei Fehlwürfe, hatte aber auch zwei Touchdown-Pässe beim am Ende ungefährdeten Erfolg. Mit Pop-Superstar Taylor Swift im Stadion lieferte deren Freund Travis Kelce ein für seine Verhältnisse schwaches Spiel für die Chiefs mit nur fünf gefangenen Pässen über 28 Yards. Als Swift auf der Anzeigentafel eingeblendet wurde, kreischte die Menge, sie streckte spielerisch die Zunge heraus, winkte und warf den Fans, von denen zahlreiche nur gekommen waren, um einen Blick auf die Sängerin zu werfen, einen Kuss zu. Swift hatte im Mai selbst drei ausverkaufte Shows im Stadion von Foxboro gespielt, zu denen insgesamt mehr als 200.000 Menschen gekommen waren. Die Sängerin hatte das Stadion damals als "fröhlichsten Ort der Welt" bezeichnet.

Die Chiefs kommen nun auf neun Siege und fünf Niederlagen. Das Highlight des Spiels ereignete sich bereits im ersten Viertel. Mit einem Trick-Spielzug, in dem nicht etwa Patrick Mahomes, sondern Jerick McKinnon (eigentlich Running Back), den Ball warf, erwischten die Chiefs den Gastgeber auf dem falschen Fuß. "Der Spielzug war überragend. Es ist schwer, gegen sie zu punkten", zeigte sich Mahomes nach Spielende zufrieden. Mit dem Sieg verbesserten die Chiefs ihre Bilanz in Anwesenheit von Taylor Swift auf 5-2.

Die Patriots hatten ihrerseits einen Popstar aufgeboten: Sänger Jon Bon Jovi sorgte vor dem Spiel für das traditionelle Glockengeläut im Stadion. Der Sänger, bürgerlich Jon Bongiovi, ist der Edelfan der Patriots und Freund von Trainer-Legende Bill Belichick. Einer seiner berühmtesten Besuche war während des AFC Championship Games zwischen den Patriots und den Jaguars im Jahr 2018, als Bon Jovi während des Sieges von New England einen stadionweiten Singalong von "Livin' On A Prayer" anführte. Doch im Duell der Edelfans blieb der Sänger diesmal chancenlos.

Quelle: ntv.de, fpa/dpa

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