Vingegaard wieder geschlagen Team entfernt aus Sorge "Israel"-Schriftzug bei Vuelta
06.09.2025, 21:02 Uhr
Der Schriftzug ist ab sofort gestrichen.
(Foto: IMAGO/SW Pix)
Die anhaltenden pro-palästinensischen Proteste bei der Vuelta haben eine drastische Konsequenz: Das Team Israel-Premier-Tech entfernt seinen Schriftzug von den Trikots. Ein Auf und Ab gibt es auch sportlich - wegen der Bergankünfte. Topfavorit Jonas Vingegaard kann erneut nicht siegen.
Marc Soler hat die 14. Etappe der Spanien-Rundfahrt gewonnen. Der Katalane vom UAE Team Emirates-XRG setzte sich auf der Bergetappe über 135,9 Kilometer von Avilés zum Alto de La Farrapona auf 1711 Meter Höhe als Solist durch. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Top-Favorit Jonas Vingegaard vom Team Visma-Lease-a-Bike und João Almeida vom UAE-Team-Emirates-XRG, die zeitgleich mit einem Rückstand von 39 Sekunden ins Ziel kamen.
"Ich bin sehr glücklich, ehrlich gesagt habe ich das nicht erwartet. Ich hatte nicht vor, mich abzusetzen, ich wollte vor allem für Joao arbeiten, aber die Umstände des Rennens haben mir in die Hände gespielt", sagte Soler im spanischen Fernsehen. Solers UAE-Team gewann bisher sieben der 14 Etappen, davon die letzten vier Etappen. "Es ist unglaublich ... Ich kann es nicht erklären, wir haben 50 Prozent der Etappen der Vuelta gewonnen, das ist fantastisch", sagte Soler.
"Hatten nichts zu verlieren"
Der Vuelta-Gesamtführende Vingegaard aus Dänemark verteidigte damit sein Rotes Trikot mit 48 Sekunden Vorsprung auf Almeida. Der zweitplatzierte Almeida hatte am Freitag die Bergankunft am berüchtigten Angliru gewonnen, den Rückstand auf Vingegaard aber nur um vier Bonussekunden verkürzt. "Wir hatten nichts zu verlieren, wir haben versucht, den Sieg zu holen", sagte Almeida. Vingegaard sei "super stark".
Am Sonntag dürfte sich im Kampf um das Rote Trikot des Spitzenreiters nicht viel tun. Auf 167,8 Kilometer zwischen A Veiga und Monforte de Lemos in Galicien geht es durch hügeliges Terrain mit zwei frühen Bergwertungen, Angriffe der Favoriten sind nicht zu erwarten. Die Vuelta endet am 14. September traditionell in Madrid.
Sorge um Sicherheit
Die Etappe wurde von neuen Protesten gegen das Team Israel-Premier Tech begleitet. Die Mannschaft fährt ab sofort ohne den "Israel"-Schriftzug auf den Trikots. Diese Maßnahme sei "zur Sicherheit unserer Fahrer und des gesamten Feldes angesichts der gefährlichen Natur mancher Proteste" getroffen worden, teilte das Team mit. Der Team-Name Israel-Premier Tech werde allerdings nicht geändert.
Die heftigen Proteste, die am Mittwoch zum vorzeitigen Ende der elften Etappe geführt hatten, richten sich auch und vor allem gegen das israelische Team. Dessen Besitzer ist der kanadisch-israelische Milliardär Sylvan Adams, der seinen Rennstall als Botschafter Israels ansieht - woraus Teile der Protestierenden eine Rechtfertigung für ihre Handlungen ableiten. Auch am Samstag waren beim Start in Avilés wieder viele palästinensische Fahnen zu sehen. Es blieb allerdings friedlich.
Quelle: ntv.de, ara/sid