Attacke aus Korschenbroich "Terrier" Vogts kläfft
15.04.2007, 14:27 UhrDer frühere Gladbacher Profi Berti Vogts macht Präsident Rolf Königs und den Vorstand für den nahezu besiegelt scheinenden Abstieg Borussen aus der Fußball-Bundesliga verantwortlich. "Das Königreich Gladbach geht unter. Herr Königs sagt ja selbst, dass er keine Ahnung vom Fußball hat. Und im Vorstand sitzt auch niemand, der Ahnung hat", erklärte der frühere Bundestrainer in einem Interview mit der Bild am Sonntag.
Der 60-Jährige, als Profi an allen fünf Meistertiteln und beiden UEFA-Cup-Triumphen der "Fohlen" beteiligt, wirft Gladbachs Führung falsche Entscheidungen bei der Besetzung der sportlichen Leitung als auch in der Einkaufspolitik für die Mannschaft vor.
Fehler über Fehler
"Der größte Fehler war, vor zweieinhalb Jahren Dick Advocaat als Trainer zu verpflichten. Das ist die Wurzel allen Übels. Herr Königs wollte einen Welttrainer. Dabei haben selbst die Glasgow Rangers, wo Advocaat vorher Trainer war, noch finanzielle Probleme aufgrund seiner Einkaufspolitik", sagte Vogts und schloss auch den von Königs verpflichteten und inzwischen wieder geschassten Sportdirektor Peter Pander in seine Kritik ein.
"Leider war auch das ein Fehler. Ich fand schon sehr interessant, welche Spieler Pander verpflichtet hat. In Gladbach wurden weit über 50 Spieler in den letzten Jahren geholt. Das ist doch Wahnsinn. So kann man keine Mannschaft aufbauen."
Kränkende Missachtung
Vogts plötzliche Verbalattacke rührt wohl auch aus dem Gefühl her, bei der Vereinsspitze unerwünscht zu sein. So habe er vor kurzem gefragt, ob er Karten für ein Spiel haben könne. "Aber auf die warte ich noch heute. Das tut schon weh, so was zu erleben. Denn ich hänge noch immer sehr an diesem Klub."
Deswegen auch will Vogts der Borussia und ihrem neuen Sportdirektor Christian Ziege beim Neuaufbau im Unterhaus ungeachtet des belasteten Verhältnisses und seines Jobs als Nationaltrainer von Nigeria gern mit Rat und Tat zur Seite stehen. "Auf Christian Ziege wartet viel Arbeit. Aber wenn er meine Unterstützung braucht, kann er gerne vorbeikommen. Ich wohne ja nicht weit weg."
Quelle: ntv.de