Sport

Back for good mit Europa League-Trophäe? Terry will zurück zu den Three Lions

Nach seiner Rassismus-Affäre und einiger anderer Peinlichkeiten will der frühere England-Kapitän John Terry wieder zurück in die Nationalmannschaft. Und mit dem FC Chelsea die Europa League gewinnen.

Terrys Umfeld hat anscheinend gezielt gestreut, dass er bei einem SOS-Anruf von Hodgson zur Verfügung stehen würde.

Terrys Umfeld hat anscheinend gezielt gestreut, dass er bei einem SOS-Anruf von Hodgson zur Verfügung stehen würde.

(Foto: REUTERS)

Ein paar Monate war es richtig ruhig um John Terry. Der 32 Jahre alte Verteidiger des FC Chelsea, vorbelastet mit Alkohol-Exzessen, einer Fremdgeh-Affäre und einem Rassismus-Skandal, leistete sich keine neuen Fehltritte. Auch sportliche Schlagzeilen blieben dem Champions-League-Sieger von 2012 verwehrt - sein malträtiertes Knie stoppte ihn immer wieder.

Doch kurz vor dem Halbfinal-Rückspiel in der Europa League gegen den FC Basel am Donnerstag (21.05 Uhr/n-tv.de Liveticker) sorgt der Innenverteidiger wieder einmal für Aufruhr. Kaum ist Terry fit, diskutiert die ganze Insel sieben Monate nach seinem Rücktritt über ein Comeback in der englischen Nationalmannschaft. "Wo soll das enden? Sollen wir jedes Mal nach Michael Owen rufen, wenn wir kein Tor schießen?", sagte der englische Nationaltrainer Roy Hodgson dem Daily Mirror und erteilte Terry damit eine Abfuhr - zumindest für die nahe Zukunft.

Die zwei Testpiele gegen Irland (Ende Mai) und in Brasilien (Anfang Juni) wird der frühere Abwehrchef im Fernsehen schauen. Doch damit ist die Diskussion um eine Rückkehr des früheren Kapitäns noch lange nicht beendet. Terrys Umfeld hat anscheinend gezielt gestreut, dass er bei einem SOS-Anruf von Hodgson zur Verfügung stehen würde. Da die Auswahl an starken Innenverteidigern auf der Insel alles andere als üppig ist, hat der frühere Leistungsträger noch immer viele Fürsprecher.

Terry selbst schweigt

Dabei hat Terry seiner Nationalmannschaft jede Menge Ärger und viele Peinlichkeiten bereitet. Gleich zweimal wurde dem gebürtigen Londoner das "Armband" vom englischen Fußballverband FA abgerissen. Zum ersten Mal nach einer Affäre mit der Ex-Freundin seines ehemaligen Mitspielers Wayne Bridge vor der WM 2010. Die Mannschaft war deshalb bei der Endrunde in Südafrika in zwei Lager gespalten. Im März 2011 machte ihn Fabio Capello wieder zum Captain, ehe ihn die FA im Februar 2012 erneut absetzte - und Capello deswegen seinen Rücktritt verkündete.

Terry tat es dem Italiener am 23. September des vergangenen Jahres gleich, nachdem der Verband Ermittlungen wegen einer rassistischen Beleidigung Terrys gegen Anton Ferdinand (Queens Park Rangers) eingeleitet hatte. Diese führte am Ende zu einer Sperre von vier Spielen, vor einem Zivilgericht war er zuvor freigesprochen worden.

Terry machte vor allem den FA-Vorsitzenden David Bernstein für die Bestrafung verantwortlich und verweigerte dem 69-Jährigen kürzlich bei einem öffentlichen Auftritt den Handschlag. Bernsteins bevorstehenden Abtritt bei der FA soll "JT" als Chance für eine Rückkehr sehen. Allerdings könnte der Verband laut Informationen des Guardian auch über eine zuvor nicht ausgesprochene internationale Sperre von Terry nachdenken.

In der gesamten Diskussion um ein Comeback hat sich der Hauptprotagonist bislang bedeckt gehalten. Viel lieber spricht er dieser Tage davon, die Saison mit Chelsea möglichst schnell abhaken zu wollen. Aber nicht, ohne zuvor in der Europa League "ein bisschen Silberware" einzusammeln. Die Vorzeichen dafür stehen gut, Chelsea geht mit einem 2:1-Vorsprung in das Rückspiel an der Stamford Bridge. "Wir müssen unseren Job erledigen und Angriffsfußball spielen", sagte Trainer Rafael Benitez. Chelsea ist dem Finale in Amsterdam deutlich näher als John Terry einer Rückkehr in die englische Nationalmannschaft.

Quelle: ntv.de, sid

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