Herren-Mannschaft holt Bronze Tischtennis-Frauen rauschen mit perfekter Bilanz ins EM-Finale
18.10.2025, 18:38 Uhr
Annett Kaufmann & Co. gehen als Favoritinnen ins Endspiel.
(Foto: IMAGO/MaJo)
Ein Sieg fehlt den deutschen Tischtennis-Frauen noch zu Gold, im Finale der Team-Europameisterschaft wartet derselbe Gegner wie beim Titelgewinn 2023. Für die Männer läuft es dagegen nicht so gut - ein 19-Jähriger erweist sich zum wiederholten Mal als zu stark.
Die "Mission Titelverteidigung" steht kurz vor der Vollendung: Die deutschen Tischtennis-Frauen sind bei der Mannschafts-EM im kroatischen Zadar mit einer makellosen Bilanz ins Finale eingezogen. Das Team um Junioren-Weltmeisterin Annett Kaufmann blieb auch beim 3:0 im Halbfinale gegen Portugal ohne Matchverlust. Die deutschen Männer konnten anschließend nicht nachziehen. Sie unterlagen im Halbfinale dem starken Olympia-Dritten Frankreich mit 1:3 und müssen sich mit Bronze begnügen.
Für die Spielerinnen von Bundestrainerin Tamara Boros geht es am Sonntag (13 Uhr) in der Kresimir-Cosic-Arena gegen Rumänien in einer Neuauflage des Endspiels von 2023 (3:0) um Gold. "Morgen wollen wir auch noch diesen letzten Schritt machen", sagte Boros nach dem Halbfinalduell mit Portugal: "Das war nicht so einfach. Ein 3:0 hört sich danach an, aber jedes Spiel war eng."
Erneut ebnete Sabine Winter mit ihrem Auftaktsieg den Weg. Beim 3:2-Erfolg gegen Fu Yu zeigte die Führungsspielerin ihre Comeback-Qualitäten und drehte einen zweimaligen Satzrückstand noch zu ihren Gunsten. Kaufmann ließ beim 3:1-Sieg gegen Shao Jieni anschließend nur kurz Zweifel aufkommen, ehe auch Nina Mittelham, EM-Einzel-Finalistin von 2022, einem Satzrückstand trotzte und den Finaleinzug mit einem 3:1-Erfolg über Matilde Pinto perfekt machte.
Herren trotz Niederlage "auf gutem Weg"
Bei den Männern, die bis zum Halbfinale erst ein Match abgegeben hatten, war einzig Deutschlands Nummer eins Benedikt Duda in der Lage, eine Partie zu gewinnen. Der Weltranglistenachte besiegte zum Auftakt Einzel-Europameister Alexis Lebrun im Schnelldurchlauf mit 3:0, beim letztlich entscheidenden 1:3 im Duell mit dessen 19 Jahre altem Bruder Félix war Duda dann aber geschlagen. Gegen den Olympia-Dritten hatte davor auch Patrick Franziska verloren (2:3), Dang Qiu hatte gegen Simon Gauzy (0:3) klar das Nachsehen.
Bundestrainer Jörg Roßkopf war dennoch nicht unzufrieden. "Schade. Es war ein gutes Spiel, ein Spiel auf Augenhöhe", bilanzierte er: "Es zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind."
Eine Medaille hatten sich die Männer beim ersten internationalen Turnier seit Timo Bolls Karriereende aber - ebenso wie die Frauen - bereits durch den Einzug ins Halbfinale gesichert. In der 67-jährigen EM-Geschichte steht der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) damit nun bei 144 Medaillen. Seit 2005 hat zudem immer mindestens eine deutsche Mannschaft den Titel gewonnen.
Quelle: ntv.de, tsi/sid