Fabelrekord für Caudrelier Todesfälle überschatten die Route du Rhum
16.11.2022, 19:21 Uhr
Bei der Route du Rhum kamen zwei Besatzungsmitglieder ums Leben.
(Foto: dpa)
Die Route du Rhum ist entschieden. Der Franzose Charles Caudrelier gewinnt den Transatlantik-Klassiker mit seinem Trimaran "Maxi Edmond de Rothschild" in Rekordzeit. Überschattet wird die Regatta indes von zwei Todesfällen. Es laufen Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung.
Zwei Todesfälle am Rande der Siegerankunft des französischen Seglers Charles Caudrelier haben die prestigeträchtige Segelregatta Route du Rhum schwer überschattet. Wie die Nachrichtenagentur AFP mit Verweis auf die Staatsanwaltschaft von Point-a-Pitre/Guadeloupe berichtet, war ein Verfolgerboot gekentert. Es sei eine gerichtliche Untersuchung wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet worden.
"Wir sind alle sehr traurig darüber", sagte Sieger Caudrelier: "Es hätte eine Party werden sollen, aber am Ende ist es eine Tragödie." Lokalen Medienberichten zufolge befanden sich etwa zehn Personen an Bord des Bootes, das Caudrelier folgte. Er musste wie alle weiteren Teilnehmer vor dem Kreuzen der Ziellinie die Karibikinsel umrunden und wurde dabei von zahlreichen Booten begleitet. Mit der Rettungsmission nach der Kenterung war laut des Berichts die nationale Gesellschaft zur Seenotrettung (SNSM) befasst.
Caudrelier absolvierte den 3542 Seemeilen langen Törn von Saint-Malo in die Karibik mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 21,63 Knoten in einer bemerkenswerten Zeit. Sein Fabelrekord: 6 Tage, 19 Stunden, 47 Minuten und 25 Sekunden. "Das ist ein Sieg für unser ganzes Gitana-Team, einfach genial", sagte der 48-jährige zweimalige Ocean-Race-Sieger. Die alte Bestmarke von Landsmann Francis Joyon aus dem Jahr 2018 unterbot er mit seinem Hightech-Rennboot auf Foils um rund 18,5 Stunden.
Die 3542 Seemeilen lange Regatta wird zum zwölften Mal ausgetragen und war im französischen Saint-Malo gestartet. Unter den Teilnehmern ist auch der deutsche Segler Boris Herrmann (Hamburg), der mit seinem fünften Platz bei der Vendee Globe 2020/21 für großes Aufsehen gesorgt hatte. Er lag am Mittwochmittag in der IMOCA-Klasse auf Rang 20.
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa