Eishockey-WM in Kanada Traumfinale perfekt
17.05.2008, 12:41 UhrDas Wunschfinale zwischen Gastgeber Kanada und Russland bei der Eishockey-Weltmeisterschaft ist perfekt. Der Titelverteidiger und Rekordchampion gewann vor heimischer Kulisse in Qubec 5:4 (1:1, 4:2, 0:1) gegen Olympiasieger Schweden. Zuvor zog Russland mit 4:0 (1:0, 1:0, 2:0) über Finnland in sein erstes Endspiel seit 2002 ein und hofft am Sonntag (19.00 Uhr) auf den ersten WM-Titel seit 15 Jahren. Vorjahresfinalist Finnland und Schweden spielen am Samstag (21.00 Uhr) um Platz drei.
Torhungrige erste Sturmreihe
In einem hochklassigen Halbfinale siegte der 24-malige Weltmeister Kanada vor allem dank seiner erneut überragenden ersten Angriffsreihe mit Dany Heatley, Ryan Getzlaf und Rick Nash. Heatley (6.) eröffnete den Torreigen mit seinem elften WM-Treffer. Anton Stralman (20.) und Niclas Wallin (23.) brachten danach die Schweden in Führung. Getzlaf (24.) und Jamal Mayers (29.) antworteten für die Gastgeber, doch Stralman (32.) traf erneut und glich zum 3:3 aus.
Nur eine gute Minute später brachte Nash die Hausherren vor 13.000 Fans erneut in Front. Als zwei Schweden auf der Strafbank saßen, schloss Mike Green das turbulente zweite Drittel sieben Sekunden vor der Sirene mit dem 5:3 ab. Schwedens Star-Torhüter Henrik Lundqvist von den New York Rangers saß im Schlussabschnitt nur noch auf der Bank. Seine Kollegen schafften es danach nicht mehr, den Kanadiern im achten WM-Spiel die erste Niederlage beizubringen, obwohl Fredrik Warg (55.) noch für eine spannende Schlussphase sorgte.
Zweiter Shutout für Nabokow
Die neben Kanada einzige ungeschlagene Mannschaft bei der WM ist Russland. Der russischen Sbornaja gelang gegen Finnland eine nie gefährdete Revanche für die schmerzliche Halbfinal-Niederlage vor einem Jahr auf eigenem Eis in Moskau. Sergej Fjodorw (14.) leitete nach einer Traumkombination über die NHL-Stars Alexander Owetschkin und Alexander Sjomin den Sieg ein.
Danis Saripow (24.) schloss einen weiteren sehenswerten Angriff zum zweiten Treffer ab. Kapitän Alexej Morosow (53.) und Maxim Suschinski (58.) machten alles klar. Der zur Zwischenrunde nachnominierte Torhüter Jewgeni Nabokow von den San Jose Sharks blieb wie beim 6:0-Erfolg über die Schweiz im Viertelfinale ohne Gegentor.
Endspiel mit den besten Teams
Das Wunschfinale ist gleichzeitig eine Premiere. Seit Einführung der Endspiele 1992 trafen die beiden erfolgreichsten Mannschaften der WM-Geschichte noch nie im letzten und entscheidenden Match aufeinander. Diesmal stürmten die großen Favoriten, die zusammen 47 WM-Titel gewannen, mit jeweils acht Siegen ins Finale.
"Die beiden besten Teams stehen im Endspiel, das ist das, was wir alle erwartet haben", sagte Kanadas Stürmer Ryan Getzlaf nach dem mitreißenden 5:4 über Schweden. Der 23-Jährige von den Anaheim Ducks ist überzeugt, dass am Ende die Ahornblätter als erster WM-Gastgeber seit 1986 auf eigenem Eis triumphieren werden: "Wir haben eine Aura um uns, dass wir es schaffen werden."
Quelle: ntv.de