Duell der Besten Traumfinale um den Superbowl
25.01.2010, 13:12 Uhr
Jay Feely, Kicker der New York Jets, bei einem gescheiterten Fieldgoalversuch.
(Foto: REUTERS)
"Hengstfohlen" gegen "Heilige" heißt es am 7. Februar, wenn die Indianapolis Colts und die New Orleans Saints in Miami um den Superbowl spielen. Das Wunschfinale der Football-Fans ist damit perfekt.
In den Halbfinal-Playoffs um den Superbowl haben sich mit den Indianapolis Colts und den New Orleans Saints die beiden besten Vorrunden-Mannschaften durchgesetzt. Somit spielen erstmals seit 1993 wieder die Top-Teams der National Football League NFL um die prestigeträchtigste Sport-Trophäe Amerikas. Die Colts beendeten mit einem 30:17-Heimsieg den Höhenflug der New York Jets und buchten innerhalb von drei Jahren zum zweiten Mal das Superbowl-Ticket nach Miami. Die New Orleans Saints bejubelten zusammen mit 70.000 Fans im heimischen Louisiana Superdome einen 31:28-Erfolg nach Verlängerung gegen gleichwertige Minnesota Vikings und erstmals in ihrer 43-jährigen Vereinsgeschichte die Superbowl-Teilnahme.
"Das Ding hier ist für alle Menschen in New Orleans", schrie Trainer Sean Payton nach dem Erfolg ins Mikrofon. Knapp viereinhalb Jahre nach der Zerstörung durch Hurrikan "Katrina" hat die Metropole am Mississippi endlich wieder Grund zum Jubeln - ausgerechnet in der Arena, wo im August 2005 tausende Menschen zuflucht vor der Katastrophe gesucht hatten. Kicker Garrett Hartley war mit einem verwandelten 40 Yard Fieldgoal der Mann des Abends.
"Enttäuschend ist noch untertrieben"
Während seine Mitspieler im Konfetti-Regen auf ihn zuliefen, humpelte Vikings-Quarterback Brett Favre mit versteinerter Mine zur Mittellinie. Für den ältesten Spielmacher der Liga wurde der Superbowl-Traum im Halbfinale erneut zum Alptraum. Bereits vor zwei Jahren war er mit seinem Green Bay Packers in der Verlängerung an der vorletzten Hürde New York Giants gescheitert (20:23). Damals unterlief ihm in der ersten Minute der Verlängerung ein folgenschwerer Fauxpass. Diesmal leistete sich Favre sieben Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit beim Stand von 28:28 tief in der Hälfte der Saints einen Fehlpass und nahm seinem Team somit die Chance, durch ein Fieldgoal das Spiel zu entscheiden.

Quarterback-Routinier Brett Favre konnte die Enttäuschung nach dem Halbfinalaus nicht verbergen.
(Foto: REUTERS)
"Es ist enttäuschend und das ist noch untertrieben", meinte der 40-Jährige. Zu einem möglichen Rücktritt wollte sich die berühmteste Nummer 4 der NFL noch nicht äußern. "In der jetzigen Situation möchte ich keine Entscheidung treffen und diese schon gar nicht davon abhängig machen, was heute passiert ist. Ich gehe jetzt nach Hause und bespreche alles mit meiner Familie", so Favre, der in den vergangenen beiden Jahren bereits zweimal seine Karriere für beendet erklärt hatte und anschließend dennoch zurückkam.
Manning überragend
In Indianapolis durfte das bisherige Überraschungsteam der New York Jets bis zur Pause vom Endspiel träumen. Der Außenseiter lag nach einer zwischenzeitlichen 17:6-Führung mit 17:13 vorn. Doch dann bewies Colts-Quarterback Peyton Manning, warum er gerade zum vierten Mal "wertvollster Spieler" (MVP) der Liga wurde. Manning warf Pässe über hervorragende 377 Yards, drei davon führten zum Touchdown.
"Wir haben einfach unsere Klappe gehalten und uns vorbereitet", betonte er nach dem Spiel und zielte damit auf Jets-Trainer Rex Ryan ab. Der hatte vorher noch getönt, dass er geschockt wäre, wenn sein Team nicht gewinnen würde. Nach der Niederlage gab sich Ryan kleinlaut. "Kompliment an die Colts. Sie waren einfach besser."
Quelle: ntv.de, dpa