Sport

Cech äußert Respekt vor Poldi Tschechen wollen Revanche

Der Frust über die Hinspiel-Niederlage sitzt tief, das EM-Ticket ist noch nicht gesichert - mit einem Erfolg in Deutschland will die tschechische Fußball-Nationalmannschaft den doppelten Befreiungsschlag landen. "Deutschland hat uns im Hinspiel beim 1:2 fast blamiert, deswegen brennen alle auf das Rückspiel. Wenn wir die EM-Quali ausgerechnet gegen Deutschland klar machen, wäre ich überglücklich", verriet der Hamburger Mittelfeldspieler David Jarolim vor dem Duell

Ein Punkt fehlt den Tschechen noch zur Qualifikation - vorausgesetzt Zypern gewinnt das Spiel in Irland nicht. Sonst bräuchte die Auswahl um den am Oberschenkel verletzten und daher fraglichen Kapitän Tomas Rosicky schon einen Sieg, um bereits nach der Partie in München als EM-Teilnehmer festzustehen.

"Deutschland hat eine unglaubliche Qualität im Abschluss und im Mittelfeld. Man kann nur mithalten, wenn man etwas riskiert und zielgerichtet spielt", warnte Trainer Karel Brückner und kündigte gleichzeitig eine offensive Spielweise an. Trotz der mutigen Worte stellt er den Ex-Dortmunder Jan Koller, der 2002 während einer Bundesliga-Partie für den des Feldes verwiesenen Jens Lehmann in München sogar schon einmal im Tor stand, als einzige Spitze auf.

Ungern denkt der routinierte Coach an die bittere 1:2-Pleite im März zurück. Seit der Niederlage und der anschließenden Party einiger Spieler mit viel Alkohol und angeblich ein paar Prostituierten in einem Prager Hotel wird auch ihr Trainer Brückner kritischer als zuvor beobachtet. "Unsere Jungs: Deutschland haben sie nicht geschafft, aber sechs Prostituierte schon!", schrieb damals die Boulevardzeitung "Sip". Laut "Frankfurter Rundschau" waren damit die Schleusen für eine "schiere Kritikflut" geöffnet. Dass der 67 Jahre alte Trainer nach der EM aufhört, ist inzwischen ausgemachte Sache. Als möglicher Nachfolger gilt der Ex-Bundesligaprofi Frantisek Straka.

Gedankenspiele über die Zukunft des Trainers will das Ensemble um Dirigent Rosicky, über dessen Einsatz wohl erst am Spieltag entschieden wird, nicht anstellen. Viel wichtiger ist es "mit positiver Spielweise einen Punkt mitnehmen", betonte Torwart Petr Cech. Der ehemalige Welttorhüter hat großen Respekt vor den in der Gruppe D noch ungeschlagenen Deutschen - vor allem vor der Offensivabteilung. "Podolski schießt aus allen Lagen und ist auch aus der Distanz gefährlich", lobte Cech das Sturm-Sorgenkind des Gegners. "Und Kuranyi macht eine Glücksphase durch, in der jeder Ball im Tor landet."

Außer Jarolim, der nach überstandener Sprunggelenksverletzung wohl nur im Falle eines Rosicky-Ausfalls erste Wahl ist, wird Tomas Galasek (1. FC Nürnberg) als weiterer Bundesliga-Legionär zum Einsatz kommen. Jaromir Blazek vom 1. FC Nürnberg sowie Jan Simunek vom VfL Wolfsburg werden voraussichtlich auf der Bank Platz nehmen.

Von Christian Kunz und Wolfgang Jung, dpa

Quelle: ntv.de

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