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Muhammad stürzt Champion Edwards Englands MMA-Fans erleben Stimmungskiller im Morgengrauen

Ringkampf war zwischen Champion Edwards (r.) und Herausforderer Muhammad angesagt.

Ringkampf war zwischen Champion Edwards (r.) und Herausforderer Muhammad angesagt.

(Foto: REUTERS)

Mit einem dramatischen Endspurt feiern die Lokalmatadoren bei UFC 304 beeindruckende Siege. Aspinall und Pimblett brauchen nur eine Runde, das bittere Finale kommt jedoch beim Hauptkampf zwischen Champion Leon Edwards und Herausforderer Belal Muhammad.

Trotz des Austragungsorts Manchester müssen sich viele MMA-Fans in Europa die Nacht um die Ohren schlagen, um UFC 304 zu verfolgen. Grund dafür ist der TV-Deal mit dem amerikanischen Partnersender ESPN. Ursprünglich hätte das Event in Utah stattfinden sollen, nach der Verlegung nach England ließ sich der Sendeplatz nicht mehr anpassen. So mussten die 18.000 trinkfreudigen Briten bis zum Sonnenaufgang um 5.30 Uhr warten, ehe Weltergewicht Champion Leon Edwards seinen Titel gegen Belal Muhammad aufs Spiel setzte.

Seit Edwards' und Muhammads erstem Duell waren mehr als drei Jahre vergangen. Der Kampf endete damals ohne Wertung aufgrund eines versehentlichen Stichs ins Auge des Amerikaners. In Manchester wollte Edwards unter Beweis stellen, dass er zurecht die unangefochtene Nummer eins im Weltergewicht ist.

Muhammad setzte nach wenigen Sekunden schon zum Takedown an und hebelte Edwards aus. Nach einer halben Minute rappelte sich der Champion aber wieder auf und presste den Herausforderer an den Käfigzaun, ehe er sich lösen konnte - ab hier lieferten sich beide Fighter einen taktischen Schlagabtausch. Sowohl Edwards als auch Muhammad landeten Treffer, mit leichten Vorteilen für den Briten. Der Amerikaner brachte allerdings zum Rundenende erneut einen Takedown durch und sicherte sich so wohl die Runde.

Muhammad legte in Runde zwei stark nach: Der 36-Jährige brachte gleich mehrere Jabs ins Ziel, die Edwards deutlich zusetzten. Und erneut gelang ihm in Anschluss ein Takedown, nach dem er lange die Kontrolle am Boden und am Cage behielt. Der Champion löste sich zwar und beendete die Runde in einer dominanten Position am Boden, Schaden konnte er aber nicht anrichten und auch sonst wenig zeigen. Das bessere Distanzgefühl brachte Muhammad in Runde drei zunächst wieder die besseren Treffer - und auch die Wechselmöglichkeit in einen Takedown. Dieses Mal war Edwards aber vorbereitet und konnte sich schnell auf den Rücken seines Gegners winden und zum Aufgabegriff ansetzen. Der Herausforderer wehrte die Versuche zwar ab, die Runde ging aber an Edwards.

Muhammad folgte in Runde vier wieder seinem Erfolgsrezept. Gute Jabs und eine saubere Eins-Zwei-Kombination waren signifikante Treffer, nach einem Takedown kontrollierte er zudem die restliche Runde am Boden, ohne richtig gefährlich zu werden. Bei den Punktrichtern ging die Runde jedoch an ihn. In den finalen fünf Minuten zeichnete sich ein ähnliches Bild ab. Muhammad rang seinen Gegner nieder und kontrollierte das Geschehen. Als Edwards wenige Sekunden vor dem Ende wieder die Oberhand gewann und mit Ellbogenstößen seine wohl besten Aktionen brachte, war der Kampf auch schon vorbei. Muhammad siegte nach Punkten und wurde zum neuen Champion im Weltergewicht gekrönt.

Tom Aspinall ebnet Weg für Jones-Kampf

Auch das Duell zwischen Tom Aspinall und Curtis Blaydes hatte eine Vorgeschichte mit Verletzungsmisere. Beim ersten Aufeinandertreffen vor fast genau zwei Jahren in London riss sich der Brite bei einem Kick das Kreuzband und konnte nicht weitermachen - Blaydes siegte somit durch technischen Knockout. Die beiden Schwergewichte tasteten sich nicht lange ab: Eine schnelle Schlagkombination von Blaydes schüttelte den Interimschampion im Schwergewicht durch, dieser antwortete mit einer rechten Geraden und verlagerte das Geschehen kurz in den Clinch am Käfigzaun.

Die nächste Aktion sollte bereits die Entscheidung bringen. Der Amerikaner lief relativ unvorsichtig in einen knackigen Jab des Briten und ging zu Boden. Aspinall setzte nach, legte sich auf seinen Gegner und ließ einen Schlaghagel folgen. Blaydes konnte sich nur noch schützend die Hände vor den Kopf halten - für den Referee war das keine intelligente Verteidigung mehr, sodass er dazwischenging und den Kampf für entschieden erklärte. Technischer-Knockout-Sieg für Aspinall.

"Respekt an Curtis", sagte Aspinall nach dem Kampf. "Der erste Kampf war ein Unfall, heute war es meine Rache." Er sei der beste Finisher in der UFC, setzte der 31-Jährige nach und fragte die Menge, wer einen Kampf gegen Champion Jon Jones sehen will. Die Menge feierte den Vorschlag frenetisch. Aspinall wird voraussichtlich im kommenden Frühjahr auf den Sieger des Duells Jones gegen Stipe Miocic treffen.

Pimblett schickt den "King" schlafen

Mit Paddy Pimblett wollte ein britischer Star der jüngeren Generation das Tor in die Top 15 der UFC aufstoßen. Als Türstopper sollte sich der UFC-Veteran King Green erweisen. Zwischen beiden Leichtgewicht-Fightern lagen acht Jahre und 14 Kämpfe Erfahrung. Der Einmarsch beider Kontrahenten in die tobende Halle war bereits spannungsgeladen, die erste Runde sollte nicht minder aufregend werden. Green provozierte seinen Gegner immer wieder verbal, Pimblett antwortete mit harten Legkicks.

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Als Pimblett dann zu einem weiteren Legkick ansetzte, stürzte sich der Amerikaner in einen Takedown, fand sich aber schnell in einem Würgegriff wieder. Der im Bodenkampf technisch versierte Brite wandelte den Guillotine Choke dann in einen Triangle Choke um und würgte Green mit einer Beinschere bewusstlos. "Ich bin der Erste, der Bobby Green in der UFC submitted hat. Das ist ein Statement", sagte Pimblett im Anschluss. Der 29-Jährige forderte als nächsten Gegner den Brasilianer Renato Moicano heraus.

UFC 304 Main Card

Welterweight: Belal Muhammad (c) besiegt Leon Edwards nach Punkten.

Heavyweight: Tom Aspinall (c) besiegt Curtis Blaydes durch technischen Knockout in Runde 1.

Lightweight: Paddy Pimblett besiegt King Green durch Submission in Runde 1.

Middleweight: Gregory Rodrigues besiegt Christian Leroy Duncan nach Punkten.

Featherweight: Arnold Allen besiegt Giga Chikadze nach Punkten.

Quelle: ntv.de

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