"Das könnte es gewesen sein" UFC-Legende Poirier scheitert fulminant - und deutet Rente an
02.06.2024, 08:09 Uhr
Makhachev jubelt nach dem wohl härtesten Sieg seiner Karriere.
(Foto: AP)
Mit Dustin Poirier bekommt einer der verdientesten UFC-Fighter noch einmal die Chance auf einen Titelgewinn. Gegen den dominanten Leichtgewicht-Champion Islam Makhachev scheitert er - und denkt ans Karriereende. Im zweiten Hauptkampf erwarten die Fans ein Spektakel - am Ende bleibt aber nur ein Selfie mit Trump.
Islam Makhachev hat bei der MMA-Veranstaltung UFC 302 in Newark seinen Titel im Leichtgewicht gegen Veteran Dustin Poirier durch einen Submission-Sieg in der fünften Runde verteidigt. Während der Russe nun in einer neuen Gewichtsklasse auf Titeljagd geht, deutete der Amerikaner sein Karriereende an.
In der ersten Runde feuerte der Champion gleich eine Schlagserie in die Deckung des Herausforderers und brachte einen Takedown durch. Am Boden arbeitete dann Makhachev gewohnt souverän, setzte erst einen Kimura-Griff an, und eroberte dadurch den Rücken Poiriers. Der wusste sich zwar gegen weitere Ansätze von Aufgabegriffen zu wehren, musste die Runde aber sicher nach Punkten abgeben.
Der Amerikaner hatte in Runde zwei dann bessere Momente. Die ersten Takedownversuche verteidigte er solide und hatte im Schlagabtausch mit dem Russen die besseren Karten. Selbst wenn Makhachev in den Clinch wechselte, setzte Poirier Uppercuts an, um sich zu lösen. Wenige Sekunden vor dem Rundenende brachte der Champion dann doch einen Takedown durch - und stahl die Runde.
Poirier fängt Takedownversuche ab
In Runde drei startete Makhachev besser. Im Clinch verpasste er Poirier einen heftigen Kniestoß und presste seinen Gegner gegen den Käfigzaun. Dort verbesserte er seine Position, ehe Poirier sich irgendwie aufrappeln konnte. Ein aufgepeitschter Poirier ging dann mehr Risiko, landete gute Schläge, fing sich aber auch einige Konter von Makhachev ein. Die vierte Runde war dann vollgepackt mit Highlights: Mit einem Ellbogen verpasst Poirier dem Champion einen tiefen Cut auf der Stirn, Makhachev hatte viele gute Schlagkombinationen, scheiterte aber mit seinen Takedownversuchen.
Die Entscheidung in Runde fünf kam etwas überraschend. Ausgerechnet in der Käfigmitte, wo sich Poirier sonst so gut zu verteidigen wusste, schnappte sich Makhachev ein Bein des Amerikaners, zerrte ihn aus dem Gleichgewicht und setzte im Bodenkampf einen Aufgabegriff an. Der D'Arce-Choke war letztlich zu eng, Poirier klopfte ab.
Makhachev lobte die Takedownverteidigung Poiriers und würdigte seinen Gegner als Legende des Sports. Er wolle nun eine Gewichtsklasse höher - im Weltergewicht - antreten und um den Titel kämpfen. Der 35-jährige Poirier deutete dagegen sein Karriereende an. "Das könnte es gewesen sein", sagte er nach dem Kampf. "Ich weiß, dass ich mit den Besten mithalten kann." Aber er müsse nicht kämpfen, nur um sich das zu beweisen. Er dankte anschließend seiner Familie für die jahrelange Unterstützung.
Feuerwerk bei Strickland gegen Costa?
Die beiden Mittelgewicht-Fighter Sean Strickland und Paulo Costa versprachen vor dem Käfigduell ein Feuerwerk. Der Ex-Champion in der Gewichtsklasse polarisiert ebenso wie der Brasilianer im und abseits des Oktagons. Für beide ging es darum, mit einem Sieg erneut einen Titelkampf zu ergattern. Vom angekündigten Feuerwerk war allerdings wenig zu sehen. Costa umtänzelte seinen Kontrahenten, landete viele Legkicks und vereinzelt Schläge zum Körper. Der US-Amerikaner marschierte zwar stetig auf den Brasilianer zu, landete aber nur wenige Treffer.

Einen Kampf auf Distanz lieferten sich Costa (l.) und Strickland.
(Foto: USA TODAY Sports via Reuters Con)
In der zweiten Runde präsentierte sich der Ex-Champion dann etwas besser, landete immer wieder den Frontkick zum Bauch seines Gegners. Costa hielt am Plan fest, sich nicht stellen zu lassen und Strickland Schlagkombinationen zu ermöglichen. Das sah in der dritten Runde nicht anders aus: Strickland mit den besseren Treffern, Costa nur vereinzelt erfolgreich.
Am Ende bleibt nur ein Selfie mit Trump
Für den Brasilianer ging es in den finalen beiden Runden um alles. Costa zeigte sich aber weiter verhalten, zielte nun aber mehr zum Kopf und hatte mit Jabs Erfolg. Dazu kamen Legkicks, die Strickland aber einfach wegsteckte. In Runde fünf setzte Costa zwar erstmals im Kampf die Mehrzahl an signifikanten Treffern, wirklich souverän sah das aber nicht aus. Vor allem, weil Stricklands Boxen immer da war - und zum Rundenende mit einem Highkick den Höhepunkt des Kampfes setzte.
Zwei der Punktrichter werteten den Kampf für Strickland, einer für den Brasilianer. Nach seinem Sieg durch Split Decision stürmte der 33-Jährige zu Donald Trump, der sich direkt am Käfig befand. Dort machte er ein Selfie mit dem Ex-Präsidenten. Auch im Interview nach dem Kampf widmete Strickland Trump einige Worte: "Es ist eine Farce, was sie mit Ihnen machen", sagte Strickland in Anspielung auf den Schuldspruch im Schweigegeldprozess.
Main Card:
Leichtgewicht: Islam Makhachev (c) besiegt Dustin Poirier durch Submission in Runde 5.
Mittelgewicht: Sean Strickland besiegt Paulo Costa durch Split Decision.
Mittelgewicht: Kevin Holland besiegt Michal Oleksiecjuk durch technische Submission in Runde 1.
Weltergewicht: Niko Price besiegt Alex Morono nach Punkten.
Weltergewicht: Randy Brown vs. Elizeu Zaleski nach Punkten.
Quelle: ntv.de, mba