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Plötzlich beste Deutsche Jule Niemeier kämpft "stolz" gegen den Untergang

Jule Niemeier scheidet in der dritten Runde bei den US Open aus.

Jule Niemeier scheidet in der dritten Runde bei den US Open aus.

(Foto: Kirsty Wigglesworth/AP/dpa)

Jule Niemeier liefert bei den US Open starke Leistungen ab, ist in der dritten Runde aber chancenlos. Gegen die Weltranglistensiebte Zheng Qinwen sieht sie kaum Land. Nach dem Turnier in New York wird sie dennoch zur bestplatzierten Deutschen aufsteigen.

Jule Niemeier gratulierte der Olympiasiegerin am Netz, warf sich ein Handtuch über die Schulter und schlich dann enttäuscht vom Platz: Trotz eines tapferen Kampfes ist der Lauf der deutschen Tennis-Hoffnung in der 3. Runde der US Open jäh gestoppt worden. Gegen die Weltranglistensiebte Zheng Qinwen schied Niemeier am Freitag chancenlos mit 2:6, 1:6 aus - kann aber dennoch viel Positives aus New York mitnehmen.

Nach starken Vorstellungen in Runde eins und zwei beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres bleiben der 25-Jährigen insgesamt 215.000 US-Dollar Preisgeld, dazu wird die Dortmunderin (derzeit Nummer 101 der Welt) im WTA-Ranking einen Sprung um rund 15 bis 20 Plätze machen. Die Wimbledon-Viertelfinalistin von 2022 wird nach den US Open sehr wahrscheinlich als beste deutsche Spielerin geführt werden. "Das ist natürlich etwas Schönes, Nummer eins in Deutschland zu sein. Aber mein Anspruch ist es nicht, mit einem Ranking 80, 90 Nummer eins in Deutschland zu sein, sondern mit einem sehr guten Ranking."

"Es war eine sehr positive Woche, auf die ich sehr stolz sein kann, weil die letzten Wochen nicht so einfach waren", sagte Niemeier, die mittelfristig die Top-75 der Welt anpeilt und bei Grand Slams "länger dabei bleiben" will. In der dritten Runde der US Open 2022 hatte sie Zheng noch besiegt, am Freitag aber war sie chancenlos. "Ich erinnere mich sehr gut an das Match. Es hat sehr wehgetan, ich habe sehr viel geweint damals", sagte Zheng nach der Partie: "Heute war ich sehr fokussiert."

Jetzt noch "das Maximum herausholen"

Auf dem Grandstand, dem drittgrößten Stadion im USTA Billie Jean King National Tennis Center, leistete sich Niemeier im ersten Satz viele einfache Fehler, offenbarte Probleme beim eigenen Aufschlag und ließ sich wegen einer Blase am linken Fuß behandeln. "Insgesamt war es heute nicht konstant genug", sagte Niemeier, Zheng habe in den entscheidenden Momenten "sehr gut" serviert. Dabei war sie echt gut reingekommen in diese Partie. Beide Spielerinnen setzten auf kraftvolle, risikoreiche Grundschläge. Das Publikum staunte.

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Zum Start des zweiten Durchgangs kassierte sie sofort das Break und hatte der Chinesin in der Folge nur noch wenig entgegenzusetzen. Nach 81 Minuten nutzte Zheng, die in Paris mit dem Gewinn der Goldmedaille vor wenigen Wochen den größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere gefeiert hatte, ihren ersten Matchball zum Sieg.

"Es ist das erste Match, dass ich in zwei Sätzen gewonnen habe. Ich bin so glücklich. Es ist nicht einfach nach Olympia", sagte Zheng: "Ich habe es sehr genossen heute." Für Niemeier geht unterdessen der Blick nach vorne. "Langfristig ist mein Ziel, weiter oben zu stehen und vorne mitzuspielen", so die Dortmunderin, die in den vier Turnieren bis Jahresende noch "das Maximum herausholen" möchte.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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