Aufatmen beim FCK Überleben vorerst gesichert
18.10.2002, 16:22 UhrNot schweißt zusammen: Durch ihre in der Fußball-Bundesliga bisher einzigartige Spendenaktion haben die Spieler des 1. FC Kaiserslautern dem Verein mit 1,5 Millionen Euro neuen finanziellen Spielraum verschafft. Zudem verhinderte die Auszahlung des am Dienstag von der Lotto Rheinland-Pfalz bewilligten Darlehens in Höhe von fünf Millionen Euro für die Transferrechte an Miroslav Klose die drohende Insolvenz.
Der Notvorstand des Clubs, Ren C. Jäggi, erwartet nun einen Aufbruch zu neuen Ufern. "Diese Unterstützung wird uns auch sportlich einen Schub geben", sagte der Schweizer.
Mario Basler war zusammen mit Kapitän Thomas Hengen der Motor der Spieleraktion, der sich am Freitag spontan auch Trainer Erik Gerets anschloss. "Wir hoffen, dass die Verhandlungen mit den Banken für den Vorstand jetzt einfacher werden", sagte Torhüter Georg Koch. Jäggi lobte den Charakter des Teams. Die Spieler seien durch die Krise zusammen gerückt. Es gebe wieder eine Mannschaft mit klaren Zielen: Verhinderung des Konkurses und des Abstiegs.
Lotto-Geschäftsführer Hans-Peter Schössler verhehlte nicht, dass die rheinland-pfälzische Landesregierung mit Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) als bekennenden FCK-Anhänger an der Spitze "positiven Druck" bei einer Bewilligung des Darlehens ausgeübt habe. "Es gab keine Anweisung. Wir selbst fühlen uns dem FCK verpflichtet. Wir haben mit gekämpft, um die WM 2006 nach Kaiserslautern zu holen", erklärte Schössler.
Den Kredit zahlt das Koblenzer Glücksspielunternehmen aus seinen Rücklagen. Für den Fall, dass der Transferwert Kloses in der Vertragslaufzeit sinken sollte, schloss der 1. FC Kaiserslautern zur Absicherung eine Versicherung ab.
Über den Berg ist der mit 17,8 Millionen Euro verschuldete Club aber nicht. Doch die Gewährung des Lotto-Darlehens verbessert die Position bei den anstehenden Verhandlungen bei den Banken über zinsgünstige Darlehen für den WM-Ausbau des Fritz-Walter-Stadions.
Quelle: ntv.de