Jan Ullrich lehnt auch fünf Monate nach den durch DNA-Abgleich untermauerten Doping-Vorwürfen weiter jede öffentliche Stellungnahme strikt ab. Bei einem peinlich wirkenden Werbeauftritt für einen Hersteller von Funktionsbekleidung auf der "Eurobike"-Messe in Friedrichshafen wies der ehemalige deutsche Radstar entsprechende Fragen zurück. Er werde Zeitpunkt und Medium für ein mögliches Statement selber bestimmen, ließ der 33-Jährige wissen.

Zuletzt hatte sich Ullrich bei seiner Rücktrittserklärung am 26. Februar in Hamburg zu den Anschuldigungen geäußert und die ihm vorgeworfene Verwicklung in die Fuentes-Affäre bestritten. Fünf Wochen später waren insgesamt neun in der "Operacion Puerto" sichergestellte Blutkonserven per DNA-Vergleich dem Toursieger von 1997 zugeordnet worden.

Die gegen Ullrich ermittelnde Staatsanwaltschaft Bonn prüft zudem noch, ob dem gebürtigen Rostocker über seine Bankunterlagen eine Verbindung zum spanischen Doping-Arzt Eufemiano Fuentes nachzuweisen ist. Einen solchen Kontakt hatte Ullrich stets bestritten.

Im Rahmen der "Eurobike" will Ullrich bis zum Wochenende täglich auftreten und am Sonntag auch Autogrammstunden geben. Sein Sponsor wirbt dabei mit dem Slogan "Mehr Leistung ohne Doping".