
Mo Grabinski (r.) in seinem letzten Kampf gegen Acoidan Duque: Der Deutsche verlor durch geteilten Punktentscheid.
(Foto: Oktagon MMA)
Drei Niederlagen in Serie, das gab es bei MMA-Fighter Mo Grabinski bis zu seinem letzten Kampf nicht. Nun will der Deutsche in Oberhausen vor heimischer Kulisse neu angreifen und kündigt Veränderungen an.
Als Marcel Mohamed Grabinski vor 16 Jahren mit dem Kampfsport anfing, da war an eine Profikarriere noch nicht zu denken. Mittlerweile zählt der Mixed-Martial-Arts-Kämpfer zwar zu den Veteranen des Sports in Deutschland, aber noch nicht zum alten Eisen. Der 32-Jährige will erst in Oberhausen bei der Veranstaltung Oktagon 60 am 7. September glänzen und dann eine Siegesserie starten. Dafür durchlebt er Monate des Verzichts und schrumpft seinen Körper um Dutzende Kilos.
Im Gespräch mit ntv.de sprüht der Düsseldorfer vor Leidenschaft, wenn es um seinen Sport MMA geht. Das Ziel irgendwann mal als Profi zu kämpfen, fühlte sich ihn jungen Jahren noch weit weg an. "Die Ambition, Geld damit zu verdienen, war nie gegeben", erzählt er. Erst heute erhalte er entsprechende Gagen, mit denen er ein gutes Leben führen könne.
In der Schule sei er noch einer der Kandidaten gewesen, die in Fragerunden nie so wirklich wussten, was sie später machen wollen. Der gelernte Fitnesskaufmann eröffnete später selbst ein eigenes Gym und konnte so die täglichen Einheiten im Profisport mit dem Geschäftlichen verbinden.
Doch viel Trainieren allein reicht letztlich nicht. MMA sei eine Lebenseinstellung. "Ich habe schon damals im Jugendalter meine komplette Freizeit geopfert. Während die anderen Jungs damals bei bestem Sommerwetter ins Freibad gegangen sind, bin ich zum Training gefahren. Und die haben halt immer gesagt: 'Komm doch mit ins Freibad, schönes Wetter, was willst du im Training?' Aber das sind jetzt die Jungs, die am 7. September zum Kampf von mir kommen und die größten Fans sind."
Wenn seine Freunde ihn nach seinem Erfolgsrezept fragen, verweist Grabinski auf all die Dinge, auf die er bewusst verzichtet hat. "Während andere samstags Party gemacht haben, lag ich um 20 Uhr im Bett, weil ich Sonntag früh um 6 Uhr laufen gegangen bin. Solche Opfer hat man erbracht und muss es heute immer noch tun."
Der Leichtgewichtkämpfer (bis 70 kg) unterzieht sich vor jedem seiner Kämpfe noch einmal einer speziellen Verwandlung. Für seinen Fight muss der ehemalige GMC-Champion abnehmen -denn eigentlich wiegt Grabinski mehr als 90 Kilogramm. "Ich arbeite seit drei Monaten jetzt mit einem Diätplan, den mir mein Ernährungscoach Max Merten zusammengestellt hat. Jetzt, rund drei Wochen vor dem Kampf, sind schon 10 Kilogramm runter", sagt Grabinski.
Grabinski kündigt anderen Kampfstil an
Einen weiteren großen Teil verliert der 32-Jährige in den kommenden Wochen - und wenige Tage vor dem Fight in kräftezehrenden Schwitzprozessen. Nach dem Tag der Waage kehrt er innerhalb weniger Stunden wieder auf sein Normalgewicht zurück. Ein Prozedere, das alle MMA-Kämpfer mehr oder weniger intensiv durchmachen.
"Mehr Gewicht zu machen, das ist das eine", so der Fighter aus dem Düsseldorfer UFD Gym. Das "wie" sei dagegen die andere Sache. "Es geht ja nicht nur darum, dass du Gewicht verlierst, sondern darum, dass du als Leistungssportler auch im Training performst." Es würde gar keinen Sinn ergeben, zweimal am Tag zu trainieren und am Ende total ausgelaugt zu sein, sagt Grabinski.
Wandelbar ist Grabinski aber nicht nur beim Gewicht, sondern auch im Cage. Für seinen Kampf gegen Jakub Bahnik kündigt er an, dass man "vielleicht mal einen anderen Style von mir sehen" wird. Sein tschechischer Gegner sei ein guter Striker und eine "Überraschungskiste". Drei Niederlagen in Serie hatte es in der langen Karriere des Deutschen (bislang 23 Siege, 10 Niederlagen) bislang noch nie gegeben. Daran habe er auch zu knabbern. Besonders an der unglücklichen Punktniederlage gegen den Spanier Acoidan Duque vor einigen Monaten.
Nun sei das primäre Ziel, den Kampf in Oberhausen zu gewinnen und zurück auf die Siegerstraße zu kommen. Im Gegensatz zum Gewichtmachen sei das "wie" für den Erfolg in seinem 34. Profikampf daher nicht so wichtig.
Quelle: ntv.de