Superbowl in Miami Vier Teams haben einen Traum
22.01.2010, 17:05 UhrSie alle wollen am 7. Februar in Miami spielen und die Trophäe mit nach Hause nehmen. Doch erst entscheidet sich, welches der vier Football-Teams weiterkommt.
Ein Spiel, ein Sieg und ab in die Sonne - Fernziel Florida, Sehnsucht Superbowl lautet das Motto für die vier Halbfinalisten am 24. Januar in der National Football-League NFL. Auf dem Weg zum Finale am 7. Februar in Miami treffen in New Orleans mit den Saints und den Minnesota Vikings gleichstarke Teams aufeinander. Beim Duell zwischen den Indianapolis Colts und den New York Jets indes ist die Favoritenrolle eigentlich verteilt. Schließlich waren die Gastgeber mit 14:2 Siegen das beste Team der Vorrunde, während die Jets erst am letzten Spieltag die Playoffs erreichten.
Andererseits war es eben jene Mannschaft von Trainer Rex Ryan, die den Colts am 27. Dezember mit 29:15 die erste Niederlage beibrachte - und zwar in Indianapolis. Dass die Colts dabei in der Schlussphase Leistungsträger wie Quarterback Peyton Manning aus der Partie nahmen, ist für den Coach nebensächlich. "Ich wäre geschockt, wenn wir die Colts nicht besiegen", betonte Ryan. Er hatte sein Team bereits vor Playoff-Beginn zum Favoriten ernannt und den Spielern die Route für die Superbowl-Parade durch "Big Apple" am 9. Februar gegeben.
Persönlicher K.o.-Runden-Rekord
"Wir müssen uns sehr gut auf dieses Team vorbereiten", erwartet Manning keinen Selbstläufer. Während er die Colts vor drei Jahren zum Superbowl-Sieg in Miami führte, saß Jets-Quarterback Mark Sanchez im Vorjahr um diese Zeit noch als Fan im Stadion. Für den Rookie wird die Partie ein weiteres "Spiel des Lebens" - aber das waren die beiden anderen K.o.-Runden-Duelle auch schon. Und während Manning in den Playoffs auf ebenso viele Siege wie Niederlagen kommt (8:8), ist Sanchez noch ungeschlagen.
Eher unberechenbar ist Brett Favre. Der Quarterback ist seit dem 34:3-Heimsieg seiner Minnesota Vikings gegen die Dallas Cowboys am 17. Januar der erste 40-jährige Spielmacher, der ein NFL-Playoff-Spiel gewann. Mit vier Touchdown-Pässen stellte die berühmteste Nummer 4 der Liga zugleich einen persönlichen K.o.-Runden-Rekord auf. Bei der anschließenden Jubelfeier in der Kabine überraschte er seine Mitspieler so sehr wie zuvor die Gegner auf dem Rasen. "Pants on the ground" ("Hosen runter"), schrie der Oldie und jubelte wie ein Kind. Auf ihrem "Striptease-Siegeszug" wollen Favre und seine Wikinger nicht einmal vor "Heiligen" ("Saints") haltmachen.
Halbzeit-Showdown in New Orleans
Dabei kehrt Favre an den Ort seines größten Erfolges zurück - nach New Orleans. Im dortigen Superdome gewann er am 26. Januar 1997 mit den Green Bay Packers durch einen 35:21-Sieg gegen die New England Patriots zum ersten und bislang einzigen Mal den Superbowl. "Ich weiß, wie schwer es ist, ein Playoff-Spiel zu gewinnen. Diese Momente sind etwas besonderes, egal, wie alt du bist", sagt Favre. Er war mit 33 Touchdown-Pässen in der Vorrunde der zweitbeste Profi auf seiner Position - hinter Saints-Quarterback Drew Brees (34 Touchdowns).
New Orleans verfügt zudem über die beste Offensive und hat in Sean Payton einen Trainer, der in vier Jahren aus der einstigen "grauen Maus" eine etablierte NFL-Adresse geformt hat. Und so erleben Stadt, Stadion und Saints im 43. Jahr des Vereins das erste Halbfinal-Heimspiel. "Unter Sean hat es hier schon viele erste Male gegeben und wir wollen, dass weitere folgen. Wir wollen Meister werden", so Brees.
Quelle: ntv.de, Heiko Oldörp, dpa