Trotz Platzierungen weit hinten Vonn preist nach waghalsigem Comeback ihre Topform
08.12.2024, 19:02 Uhr
Lindsey Vonn strahlt bei ihrem Comeback.
(Foto: dpa)
Ein Wochenende, vier Rennen, Platzierungen jenseits der Top-15 - Lindsey Vonn ist zufrieden. Das Comeback der Ski-Queen verläuft solide. Geht es nach dem Gefühl von Vonn, verläuft es herausragend. Sie fühlt sich in Topform und kontert ihre Kritiker.
Lindsey Vonn hat bei ihrer Rückkehr aus der Ski-Rente zwar noch keine vorderen Platzierungen eingefahren, aber weitere solide Vorstellungen gezeigt. In den Super-G-Rennen in Copper Mountain belegte die einstige Speed-Dominatorin und Olympiasiegerin die Ränge 24 und 19. Der Rückstand der 40-Jährigen auf die Amerikanerin Lauren Macuga, die am Sonntag zweimal die Schnellste war, betrug jeweils etwas mehr als zwei Sekunden.
Die Rennen im US-Bundesstaat Colorado firmierten offiziell zwar als FIS-Events und damit unterhalb des Weltcup-Niveaus. Dennoch waren zahlreiche Top-Athletinnen am Start. In den beiden Abfahrten am Samstag hatte Vonn die Plätze 24 und 27 belegt. Es waren ihre ersten Rennen nach 2127 Tagen.
"Ein solider Start" in ihr Comeback sei das gewesen, hatte sie am Samstag bei X mitgeteilt, "ich hatte einen Riesenspaß." Und ja, ergänzte die 40-Jährige wohlwissend, "ich bin mir sicher, dass die Leute aufgrund der Ergebnisse spekulieren und sagen werden, ich sei nicht in Topform". Sollen sie, "ich bin da anderer Meinung."
Die beiden Abfahrten, hey, das sei doch nur Training gewesen für sie, betonte die Gewinnerin von 82 Weltcup-Rennen, "das ist erst der Anfang." Tatsächlich waren die beiden Rennen gut besetzt. Copper Mountain ist für fast alle Abfahrtsteams Trainingsquartier, die FIS-Rennen dort sind eine willkommene Standortbestimmung. Im ersten Rennen belegte Kira Weidle-Winkelmann Rang drei, im zweiten Emma Aicher Rang zwei. Vonn fehlten jeweils um die eineinhalb Sekunden auf die Siegerinnen Mirjam Puchner und Cornelia Hütter, beide aus Österreich. Aber: "Wie ich Ski fahre ist wichtiger als die Zeiten", betonte sie.
"Vollschuss"-Kritik lässt Vonn kalt
Ihr bislang letztes Rennen hatte Vonn im Februar 2019 in Are bestritten, es war die WM-Abfahrt, sie gewann Bronze. Seit April nun hat sie rechts ein künstliches Kniegelenk, ihr seitdem angestrebtes Comeback wird von großer Skepsis begleitet, Vonn habe einen "Vollschuss", sagte etwa Franz Klammer, Olympiasieger von 1976. Aber: Die Amerikanerin lässt sich nicht beirren. In den Weltcup will sie am 21. Dezember in St. Moritz zurückkehren.
Auf dem Weg zum Comeback in der ersten Liga war ein Start in Copper Mountain für Vonn unabdingbar. Ohne sogenannte FIS-Punkte dürfte sie im Schweizer Nobel-Skiort nicht starten. "Jetzt habe ich die FIS-Punkte, um beim Weltcup mitzufahren", verkündete sie stolz. Und bis dahin solle sich keiner Gedanken machen: "Ich teste immer noch Ausrüstung und komme wieder in Schwung."
Quelle: ntv.de, ara/sid