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Transfer-Gerüchteküche beim BVB Watzke wird es beinahe schlecht

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Watzke ist genervt von den andauernden "Medien-Geräuschen".

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Watzke ist genervt von den andauernden "Medien-Geräuschen".

(Foto: picture alliance / dpa)

Götze geht nach Bayern, das steht fest. Dass Lewandowski geht und Gomez kommt, das sind vorerst nur Gerüchte. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke reicht es nun. Er macht soziale Netzwerke für den Aufruhr verantwortlich. Verhandelt würde abseits der Öffentlichkeit.

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke übt heftige Kritik an den zunehmenden Transferspekulationen. Auf das Gerücht über einen Wechsel von Mario Gomez zum BVB hätten ihn sogar Spieler angesprochen: "Und wenn ich dann sage, dass ich das wissen müsste, dann sagen die: Aber er ist gesehen worden. Wir sind Opfer dieser von mir ohnehin nicht sehr geschätzten sozialen Medien", sagte Watzke in einem Interview. "Da wird ein Wahnsinn verbreitet, dass es einem manchmal schlecht wird. Aber diesen Geist kriegen wir alle nicht mehr in die Flasche."

Nach dem Wechsel von Mario Götze zu Bayern München will Watzke die Bemühungen intensivieren, den abwanderungswilligen Stürmerstar Robert Lewandowski zumindest bis zum Vertragsende 2014 in Dortmund zu halten. "Mario Götze besaß eine Ausstiegsklausel, die er nur deshalb hatte, weil wir ihn vor einem Jahr schon nicht hätten halten können. Robert Lewandowski könnte sich vorstellen zu wechseln, aber er hat - und das ist der entscheidende Unterschied - keine Ausstiegsklausel", sagte Watzke. Man werde "darum kämpfen, ihn zu überzeugen, noch ein Jahr bei Borussia Dortmund zu spielen". Dazu gebe es nur den einen Weg, mit dem polnischen Nationalspieler zu reden, "und zwar persönlich, nicht über die Öffentlichkeit. Wir werden zum Thema Lewandowski gar nichts mehr sagen."

Rauball vermisst Kollegialität

Watzke betonte, dass es von "den anderen prägenden Spielern" keinen gäbe, der den Klub verlassen möchte. "Das sind Medien-Geräusche." Zuletzt gab es unter anderem auch Spekulationen über einen Transfer von Innenverteidiger Mats Hummels zum FC Barcelona.

BVB-Präsident Reinhard Rauball, gleichzeitig Chef des Ligaverbandes, wünscht sich indes mehr Kommunikation bei Spielertransfers. "Im Umgang der Vereine war es immer guter Brauch, dass sich die entscheidenden Personen gegenseitig kontaktiert und über ihre Vorstellungen in Kenntnis gesetzt haben", sagte der 66-Jährige im Gespräch mit dem WDR. Er bedauere, dass dieses Ritual "hier und dort in Vergessenheit" geraten sei. In seiner Position als Liga-Präsident wolle Rauball diesen "Gedanken der Kollegialität" wieder in den Vordergrund rücken: "Ich glaube, dass ich die Möglichkeit habe, meinen Standpunkt in persönlichen Gesprächen zu transportieren."

Watzke geht derweil davon aus, dass der BVB auch in der kommenden Saison konkurrenzfähig bleiben wird. "Jetzt also Mario Götze. Der Junge ist außergewöhnlich, ich kann mich aber auch daran erinnern, dass wir Bayern München mal mit 5:2 geschlagen haben, obwohl er gar nicht gespielt hat", sagte der 53-Jährige mit Blick auf das DFB-Pokalfinale 2012. "Wir werden auch diese Situation meistern. Ich bin ganz, ganz, ganz sicher, dass die Mannschaft im nächsten Jahr kaum Veränderungen zu diesem Jahr aufweist und wir ihr weitere Qualität zuführen werden." Bezugnehmend auf die zwei Millionen Euro, die der damals finanziell schwer angeschlagene BVB als Kredit von den Bayern erhalten hatte, konnte sich Watzke eine Spitze in Richtung München nicht verkneifen. "Es hat zwei Millionen Euro von Bayern München gegeben, als Kredit, aber nicht an mich. Darauf lege ich großen Wert. Ich wäre lieber persönlich betteln gegangen, als mir von den Bayern Geld zu leihen."

Quelle: ntv.de, SID

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