Coming-out des Stabhochspringers Weltmeister Barber ist "schwul und stolz"
25.04.2017, 10:00 Uhr
Shawn Barber hat sich zu seiner Homosexualität bekannt.
(Foto: imago/Beautiful Sports)
Shawn Barber ist schwul. Das erklärt der Stabhochsprung-Weltmeister auf seiner Facebook-Seite. Dass sein Coming-out über die sozialen Medien echt ist, bestätigt sein Verband. Mit dem hatte Barber allerdings bereits so seine Konflikte.
Stabhochsprung-Weltmeister Shawn Barber hat seine Homosexualität öffentlich gemacht. "Schwul und stolz", schrieb der 22 Jahre alte Kanadier auf seiner Facebook-Seite: "Vielen Dank an meine Eltern, die eine großartige Unterstützung sind. Ich werde weiter als Mensch wachsen und habe eine tolle Unterstützung von meinen Leuten." Neben seinen Eltern wandte sich Barber auch an seine Freunde: "Ihr werdet immer meine Freunde sein und ich liebe Euch." Das kanadische Olympia-Komitee COC bestätigte dem Magazin Outsports, dass der Post von Barber stamme.
Barber hatte 2015 bei den Weltmeisterschaften in Peking vor Raphael Holzdeppe den Titel geholt. Bei den Olympischen Spielen in Rio enttäuschte er mit Platz zehn. Kurz danach wurde bekannt, dass Barber nur mit einer pikanten Erklärung um eine Dopingsperre für Rio herumgekommen war. Am 9. Juli 2016 war er positiv auf Kokain getestet worden, hatte das Ergebnis der Probe jedoch glaubhaft auf einen einmaligen sexuellen Kontakt mit einer Internet-Bekanntschaft zurückführen können. Barber habe darin eine Möglichkeit gesehen, "vor dem Wettkampf Stress abzubauen". Dass er am Tag nach dem One-Night-Stand positiv auf die Droge getestet wurde, sei für ihn "ein absoluter Schock gewesen".
Rund einen Monat vor Beginn der Olympischen Spiele verzichtete das kanadische Sportgericht damals auf eine Sperre für den Youngster. Dieser habe zwar absolut "fahrlässig und leichtsinnig" gehandelt, da er bei der Kontaktaufnahme mit der Internet-Bekanntschaft im Vorfeld jedoch explizit nach einer "Professionellen ohne Verbindung zu Drogen" gefragt habe, habe er den Kontakt mit Kokain aber bewusst zu vermeiden versucht. Einen Tag vor seiner Teilnahme an den kanadischen Meisterschaften hatte er seinen "Kontakt" in einem Hotelzimmer in Edmonton getroffen und dort Sex gehabt.
Barber gehört übrigens in den Klub der Sechs-Meter-Springer, der magischen Marke im Stabhochsprung. Beim Hallenmeeting im amerikanischen Reno übersprang er am 15. Januar 2016 exakt sechs Meter und stellte damit auch einen kanadischen Rekord auf.
Quelle: ntv.de, tno/sid