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Russen-Boss setzt auf Eskalation Weltverband suspendiert deutsches Amateurboxen

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Umar Kremlew suspendiert den deutschen Boxverband.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Deutschland, Neuseeland, die Niederlande und Schweden sind die nächsten Opfer im Machtkampf zwischen dem umstrittenen Amateurbox-Weltverband IBA und der neuen Konkurrenzorganisation World Boxing. Eine Rückkehr ist nur möglich, wenn es ein öffentliches Abschwören vom World Boxing gibt.

Der harte Machtkampf zwischen dem umstrittenen Amateurbox-Weltverband IBA und seiner neu gegründeten Konkurrenzorganisation World Boxing hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Die vom streitbaren Russen Umar Kremlew geführte IBA suspendierte den Deutschen Boxsport-Verband sowie drei weitere Verbände (Neuseeland, Niederlande und Schweden) wegen ihrer World-Boxing-Zugehörigkeit. Für eine Wiederbelebung der jeweiligen IBA-Mitgliedschaft muss das betroffene Quartett laut einer Mitteilung der neuen Vereinigung World Boxing öffentlich abschwören.

Neben Deutschland und den drei anderen Nationen wurden auch Tschechien sowie Liberia und Äquatorial-Guinea suspendiert. Während die beiden Exoten wegen verletzter Berichtspflichten ausgeschlossen wurden, sanktionierte die IBA die Tschechen wegen der Organisation eines Turniers mit Aktiven des aus der IBA ausgetretenen US-Verbandes.

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Die IBA und Kremlew hatten den Boxsport in der jüngeren Vergangenheit zunehmend ins Chaos gestürzt und damit die Zukunft im Programm der Olympischen Spiele extrem gefährdet. Seit 2019 ist die IBA wegen "mangelnder finanzieller Transparenz" und "fehlender Integrität der Schiedsprozesse" suspendiert. Aus dem Programm für Los Angeles 2028 wurde Boxen bereits gestrichen, in Tokio 2021 organisierte eine vom IOC eingesetzte Taskforce die Wettkämpfe. Gleiches ist für Paris 2024 geplant.

Im Kampf um die olympische Zukunft hatten Mitte April der DBV und mehrere weitere Nationalverbände World Boxing als neuen Dachverband gegründet. Die neue Vereinigung solle "sicherstellen, dass der Boxsport weiterhin im Mittelpunkt der olympischen Bewegung steht", teilte World Boxing dazu mit. Auch die USA und Großbritannien gehören World Boxing an, das laut offizieller Erklärung als "Reaktion auf die anhaltenden Probleme im Zusammenhang mit dem bestehenden internationalen Dachverband des olympischen Boxsports gegründet" wurde. Demnach wolle World Boxing nach IBA-Versäumnissen "die langjährigen Bedenken des IOC in Bezug auf sportliche Integrität, Führung, Transparenz und Finanzmanagement ausräumen".

Quelle: ntv.de, tno/sid

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