3:1 gegen Udine Werder ist auf der Hut
10.04.2009, 12:55 UhrDie Pflicht ist zwar ordentlich erfüllt, die Kür aber mit einem erheblichen Restrisiko verbunden. Werder Bremen darf sich trotz des 3:1 (1:0)-Hinspielsieges über Udinese Calcio keineswegs sicher wähnen, in das Halbfinale im Fußball-Uefa-Cup einzuziehen.
"Wir haben eine zu starke italienische Mannschaft gesehen, als dass wir hier schon durch wären. Jeder von uns weiß, dass in Udine eine sehr couragierte Leistung nötig ist", warnte Abwehrchef Per Mertesacker vor einer Unterschätzung des spielstarken Kontrahenten vor der Revanche am kommenden Donnerstag im norditalienischen Friaul.
Wiese zeigt sein Können
Aus gutem Grund. Werder war bei weitem nicht so überlegen, wie es das Endresultat vermuten lässt. "So stark hätte ich sie nicht erwartet. Mit ihren Pässen in unsere Schnittstellen sind sie einige Male gut durchgekommen", befand Bremens Torhüter Tim Wiese nach den keineswegs hochklassigen 90 Minuten. Der 27-Jährige musste vor allem in der Schlussphase einige Male sein ganzes Können zeigen, um neben dem Ehrentor durch Fabio Quagliarella (87.) nicht noch weitere Gegentreffer zu kassieren.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Hausherren den Sieg schon sicher unter Dach und Fach. Das hatten sie wie so oft ihrem Denker und Lenker Diego zu verdanken. Der brasilianische Spielmacher brillierte zwar auch nicht durchgängig, ließ bei seinen beiden Treffern (34./67. Minute) aber die Klasse aufblitzen, die ihn zum dauerhaften Objekt der Begierde europäischer Top-Clubs gemacht hat. "Diegos zweites Tor war einfach genial. Aus dieser Situation den Ball da oben rein zu spielen, das können nicht viele", lobte Werders Geschäftsführer Klaus Allofs seinen Matchwinner.
Festtagsstimmung im Weserstadion
Trainer Thomas Schaaf sah dies ebenso: "Diego steht für ganz besondere Dinge, das hat er heute wieder gezeigt." Der kleine, große Brasilianer nahm die Lobpreisungen artig an und gab sie an seine Teamkollegen weiter. "Ich bin nicht der einzige, der einen Anteil besitzt. Jeder von uns hat daran mitgewirkt, jeder darf sich heute Abend freuen", bestimmte der 24-Jährige. Hugo Almeida eingeschlossen. Der wuchtige Angreifer - in dieser Saison nicht eben ein Schrecken gegnerischer Deckungsreihen - schoss entschlossen zum 3:0 ein (69.) und löste bei den 32 548 Zuschauern im Weser-Stadion damit endgültig österliche Feierstimmung aus.
Davon war von den Werder-Protagonisten nach der Partie auch etwas zu spüren. Die Gedanken kreisten aber schon um das Rückspiel im Udineser Friuli-Stadion, in dem die Bremer vor vier Jahren in der Champions League-Vorrunde zu einem 1:1 kamen. Das würde diesmal dicke reichen, um zum vierten Mal in das Halbfinale einzuziehen. "Wir müssen sehr intelligent spielen und clever mit unserem Tore-Polster umgehen", forderte Diego. Naldos Rezept ist noch einfacher: "Wenn wir kein Gegentor bekommen, sind wir weiter." Stimmt.
Werder Bremen - Udinese Calcio 3:1 (1:0)
Bremen: Wiese - Fritz, Mertesacker, Naldo, Boenisch (82. Pasanen) - Frings - Tziolis, Özil (76. Niemeyer) - Diego - Pizarro, Hugo Almeida (71. Hunt). - Trainer Schaaf
Udine: Handanovic - Domizzi, Zapata, Felipe, Pasquale - Inler (84. Obodo), Asamoah - D"Agostino - Pepe (71. Flores), Quagliarella, Sanchez. - Trainer Marino.
Schiedsrichter: Laurent Duhamel (Frankreich)
Tore: 1:0 Diego (34.), 2:0 Diego (67.), 3:0 Almeida (69.), 3:1 Quagliarella (87.)
Zuschauer: 32.548
Gelbe Karten: Tziolis, Frings - Pasquale
Quelle: ntv.de, Von Gert Glaner, dpa