Sport

Fußball ohne Abseits Wie wird bei den Special Olympics gewertet?

In den Laufdisziplinen ragt der 50-Meter-Sprint als Besonderheit heraus.

In den Laufdisziplinen ragt der 50-Meter-Sprint als Besonderheit heraus.

(Foto: picture alliance/dpa)

Kein Abseits, ein 50-Meter-Sprint und Weitsprung aus dem Stand: Bei den Special Olympics World Games gibt es in den einzelnen Sportarten einige Besonderheiten und Abweichungen von den klassischen Disziplinen. Ein Überblick über die wichtigsten Anpassungen.

Fußball

Nicht elf gegen elf, sondern sieben gegen sieben: Beim Fußball wirft der Torhüter den Ball ins Spiel, Abseits gibt es nicht. Ein Team hat maximal zwölf Spieler, Auswechslungen sind unbegrenzt möglich. Die Spieldauer beträgt zweimal 20 Minuten, bei einem Remis folgen zwei fünfminütige Verlängerungen und ein eventuelles Penalty-Schießen. Das Tor ist mit 5×2 Metern kleiner als bei der herkömmlichen Variante.

Leichtathletik

Insgesamt gibt es elf Disziplinen. Neben dem Weitsprung gibt es den Standweitsprung, beim Minispeerwurf wird mit einem kleineren und abgerundeten Speer aus Kunststoff geworfen. In den Laufdisziplinen ragt der 50-Meter-Sprint als Besonderheit heraus. Der klassische 100-m-Sprint gehört auch zum Programm.

Schwimmen

Beim Schwimmen sind größtenteils die traditionellen Disziplinen vertreten, nur die Rennen über 25 m Freistil, 25 m Brust und 25 m Rücken stechen heraus. Aus medizinischen und religiösen Gründen dürfen die Athletinnen und Athleten Schwimmbekleidung tragen, die nicht von der FINA genehmigt ist. Schwimmer mit einer Hörbehinderung können einen Startknopf oder einen elektronischen Tonstarter mit Stroboskoplicht nutzen.

Basketball

Der Korb hängt bei den Special Olympics gemäß den FIBA-Regeln ebenfalls 3,05 m über dem Boden. Die Spielzeit in den Finalwettbewerben beträgt zweimal zehn Minuten. In den Unified-Wettkämpfen treten jeweils drei Athletinnen und Athleten mit zwei Unified-Partnern im Team an. Bei den Unified-Wettbewerben treten im Sinne der Inklusion Menschen mit und ohne geistige Behinderung als Paar an. Der nicht-geistig-beeinträchtigte Partner kann auch eine körperliche Beeinträchtigung haben.

Beachvolleyball

Es spielen vier statt zwei Personen in einem Team - jeweils zwei Athletinnen und Athleten und zwei Unified-Partner.

Bowling

Athletinnen und Athleten können zum Zielen eine Rampe benutzen.

Freiwasserschwimmen

Jede Schwimmart ist erlaubt. Die Athletinnen und Athleten dürfen während des Wettkampfs im Wasser laufen und stehen und zum Ausruhen beispielsweise Boote, Paddelbretter, Seile und Sicherheitspersonal im Wasser berühren. Dabei dürfen sie ihre Position aber nicht verbessern.

Hockey

Statt elf gegen elf heißt es sechs gegen sechs. Das Spielfeld ist dementsprechend nur etwa halb so groß.

Judo

Die Judoka sind nicht nur nach Gewicht und Geschlecht, sondern auch nach ihren Fähigkeiten eingeteilt. Die Regeln und Techniken wurden zugunsten der Sicherheit angepasst. Beispielsweise sind Würgegriffe nicht erlaubt.

Kanu

Auch stabilere, touristische Boote werden verwendet. Alle Athletinnen und Athleten müssen vorher einen Schwimmtest absolvieren und während des Rennens eine Schwimmweste tragen.

Kraftdreikampf

Die drei Disziplinen des Kraftdreikampfs sind Kreuzheben, Kniebeugen und Bankdrücken.

Radsport

Aus Sicherheitsgründen ist es verboten, die Hände vom Lenker zu nehmen.

Reiten

Neben dem klassischen Spring- und Dressurreiten werden Medaillen im Reiterwettbewerb sowie im Geschicklichkeitsparcours vergeben. Im Reiterwettbewerb absolvieren Reiter und Pferd Lektionen, die die Richter ansagen. Im Geschicklichkeitsparcours gehen die Pferde durch und über Hindernisse.

Rhythmische Sportgymnastik

In der reinen Frauensportart dürfen bei den Special Olympics in den unteren Wettkampfstufen auch Männer teilnehmen. Dazu gibt es einen Wettbewerb für Athletinnen und Athleten, die sitzend turnen.

Tennis

Das Regelwerk wurde leicht angepasst, um die Länge der Spiele durch kürzere Sets zu kontrollieren. Dazu gibt es die Option, kleinere Felder und kompressionsarme Bälle zu nutzen.

Tischtennis

Neben den traditionellen Wettbewerben gibt es individuelle Geschicklichkeitswettbewerbe. Dabei werden die Fähigkeiten beim Abprallen des Balls mit dem Schläger, dem Volley und der Rückhand gezeigt.

Volleyball

Die Spielfeldgröße und Netzhöhe werden leicht angepasst, es gibt drei unterschiedliche Spielweisen: die traditionelle Spielweise, die Unified-Variante sowie die modifizierte Spielweise mit einem größeren und leichteren Ball, durch den langsamer gespielt wird. Eine Person darf dazu nur drei Angaben in Folge machen.

Die nicht aufgeführten Sportarten Badminton, Boccia, Futsal, Geräteturnen, Handball, Golf, Segeln, Roller Skating und 3×3 Basketball werden größtenteils in der herkömmlichen Variante ohne gravierende Abweichungen ausgetragen.

Quelle: ntv.de, ses/sid

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