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Jagd nach dem Grand-Slam-Rekord Williams übersteht den US-Open-"Muttertag"

Serena Williams steht kurz vor der Einstellung des historischen Grand-Slam-Rekords.

Serena Williams steht kurz vor der Einstellung des historischen Grand-Slam-Rekords.

(Foto: USA TODAY Sports)

Bei den US Open kämpft eine Generation von Müttern um den Einzug ins Halbfinale. Die mit Abstand erfolgreichste unter ihnen kommt durch. Serena Williams darf damit weiter auf den so lang ersehnten Grand-Slam-Rekord hoffen.

Serena Williams pustete kräftig durch, dann schlich sich ein breites Lächeln auf ihr Gesicht. Der "Battle of the Mums" bei den US Open war eine schwere Geburt, doch die 38-Jährige hat sich ins Halbfinale gekämpft und den Traum vom Grand-Slam-Rekord am Leben gehalten. "Ich kämpfe immer weiter, ich muss einfach immer weitermachen", sagte sie nach ihrem mühevollen 4:6, 6:3, 6:2 gegen Überraschungs-Comebackerin Zwetana Pironkowa aus Bulgarien - und warnte die Konkurrenz sogleich: "Meine Arbeit hier ist noch nicht getan."

Zwei Siege fehlen dem Tennis-Superstar noch, um endlich die Bestmarke der Australierin Margaret Court von 24 Grand-Slam-Titeln einzustellen. Lange sah es jedoch nicht danach aus, dass sie ihr 39. Halbfinale bei einem Major-Turnier erreichen würde. "Sie war sehr schwerfällig, das war kein gutes Match", urteilte Boris Becker bei Eurosport: "Ich hoffe, dass sie nicht irgendwann Tribut für ihre langen Matches zollen muss."

Denn die Pause ist kurz, schon am Donnerstag geht es mit dem Halbfinale weiter. Williams' Gegnerin ist dasnn Viktoria Asarenka, die sich gegen Elise Mertens aus Belgien durchsetzte. Die zweimalige Major-Siegerin aus Belarus gewann 4:6, 6:3, 6:2. Sie ist neben Williams und Pironkowa die dritte Mutter im Viertelfinale der US Open, das hatte es bei einem Grand-Slam-Turnier noch nie gegeben. Im zweiten Halbfinale stehen sich Naomi Osaka (Japan) und Kerber-Bezwingerin Jennifer Brady (USA) gegenüber.

Nach 2:12 Stunden, in denen Williams mehr mit Kampf und weniger mit Klasse überzeugte, verwandelte sie ihren ersten Matchball und beendete Pironkowas märchenhafte Reise in New York. Die 32-Jährige hatte seit Wimbledon 2017 kein Turnier mehr bestritten und ist ohne Weltranglisten-Position. Bei ihrem Comeback im Big Apple brillierte sie aber mit cleverem Spiel - auch Topfavoritin Williams bereitete sie arge Probleme.

"Wenn man ein Baby auf die Welt bringen kann ..."

Entsprechend gab es großes Lob von der Siegerin. "Wenn man ein Baby auf die Welt bringen kann, kann man alles schaffen. Sie hat unglaublich gespielt", sagte Williams: "Ich glaube, ich könnte nach so langer Pause kein einziges Match gewinnen." Williams, deren dreijährige Tochter Olympia in New York dabei ist, fand schwer in die Partie. Aus dem Spiel heraus ging wenig, es fehlte an Ruhe und Präzision in den Grundschlägen. Nach 40 Minuten ging Satz eins verdient an die frühere Wimbledon-Halbfinalistin Pironkowa, die zuvor alle vier Duelle mit Williams verloren hatte.

Der Druck für Williams war freilich groß. Seit der Geburt ihrer Tochter im September 2017 jagt sie Courts Bestmarke hinterher, 2018 und 2019 verlor sie jeweils die Finals in Wimbledon und New York. Auch im zweiten Satz prügelte sie vermeintlich einfache Bälle zu oft ins Aus, Williams haderte lautstark mit sich. Doch auf einmal wurde auch Pironkowa nervös - Williams schnappte eiskalt zu und holte sich das Break zum 5:3. Ihre Erleichterung war unüberhörbar. Williams kämpfte weiter wie eine Löwin und witterte ihre Chance, direkt zum Start des dritten Satzes breakte sie die Bulgarin. Pironkowa blieb zwar dran, auf Williams' starken Aufschlag war aber weiter Verlass. Ein weiteres Break zum 5:2 brachte die Vorentscheidung.

Quelle: ntv.de, Peter Hutchison & Tobias Schwyter, sid

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