Sport

Konsequenzen mit Verzögerung Zabel kippt Olympia

Erik Zabel nimmt wegen seiner Dopingvergangenheit von dem Traum Abschied, seine Karriere bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking zu beenden, Rolf Aldag wird seine "exponierte Repräsentanten-Rolle" beim T-Mobile Team "deutlich reduzieren". Beide werden sich intensiv in den Antidoping-Kampf des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) einbringen.

Diese Vereinbarungen wurden beim Treffen der beiden früheren Telekom-Radprofis mit DOSB-Präsident Thomas Bach und DOSB-Generaldirektor Michael Vesper in Frankfurt getroffen. Zabel ("einmal 1996") und Aldag hatten am 24. Mai Epo-Doping in den Neunziger Jahren gestanden. Beide wollen Antidoping-Maßnahmen "punktuell" auch finanziell unterstützen.

Keine Belastung sein

Der 36-jährige Zabel, der in Peking seine fünften Sommerspiele erlebt hätte, will die deutsche Olympiamannschaft 2008 nicht mit seiner Dopingvergangenheit belasten. Der Milram-Profi hofft aber weiter auf einen Start bei der Straßen-WM Ende September in Stuttgart. Offen ist, ob er seinen Vertrag über 2007 hinaus erfüllt. Er will mit DOSB-Antidoping-Vertrauensmann Frank Busemann künftig gemeinsam Eliteschulen des Sports und Olympiastützpunkte besuchen, um junge Sportler vor den Gefahren des Dopings zu warnen.

Der Telekom-Konzern wird seine jährliche Unterstützung an die Nationale Antidoping-Agentur NADA von derzeit 200.000 Euro nochmals "deutlich erhöhen", wie der ebenfalls am DOSB-Gespräch teilnehmende Kommunikationschef Christian Frommert ankündigte.

Bach begrüßte die Reaktionen von Zabel und Aldag: "Sie zeigen tätige Reue und gehen nicht einfach zur Tagesordnung über." Vesper würdigte das Engagement von Telekom, das bereits größter privater NADA-Förderer ist, als "richtiges Signal für viele andere Sponsoren".

Vernehmung durch das BKA

Unterdessen wurde bekannt, dass Aldag am Montag fünf Stunden lang vom Bundeskriminalamt Wiesbaden zu den Dopingpraktiken im ehemaligen Team Telekom verhört worden ist. Er habe allerdings wie schon auf der Pressekonferenz in Bonn keine Namen weiterer Täter nennen können, sagte Aldag dem sid. Auch über mögliche Verwicklungen des damaligen Teamchefs Godefroot habe er keine konkreten Kenntnisse. "Ein guter Teamchef hätte allerdings gewusst, was vorging", fügte er hinzu.

Das BKA ist auf Antrag der Staatsanwaltschaft Freiburg in die Ermittlungen gegen die ehemaligen Teamärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid von der Uniklinik Freiburg einbezogen worden.

Quelle: ntv.de

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