Kabayel-Manager über Box-Gipfel "Zhang hat diesen Schlag, mit dem er jeden k.o. schlagen kann"
10.12.2024, 09:18 Uhr
Hat eine große Mission: Agit Kabayel.
(Foto: picture alliance / empics)
Agit Kabayel schuftet für seinen Traum, erster deutscher Schwergewichts-Weltmeister seit Max Schmeling zu werden. Dafür muss der 31-Jährige einen echten Brocken aus dem Weg räumen. Sein Gegner Zhang Zhilei aus China hat klare physische Vorteile, Kabayels neuer Manager sieht trotzdem gute Chancen.
Wenn Agit Kabayel am 22. Februar in Riad gegen Zhang Zhilei in den Ring steigt, um den WBC-"Interims"-Champion auszuboxen, ist er für viele mal wieder der Underdog. Der "Junge aus dem Pott" ist mit 1,91 Meter einen halben Kopf kleiner und rund 20 Kilogramm leichter als der Koloss aus dem Reich der Mitte (1,98 Meter, 130 Kilogramm). Zhang gilt im Schwergewicht als einer der gefürchtetsten Knockouter, im Vorjahr knipse er dem britischen Granitkopf Joe Joyce zweimal das Licht aus.
Im Lager des Deutschen nimmt man dies zur Kenntnis - mehr aber auch nicht. "Agit war schon gegen Arslanbek Makhmudov der Außenseiter, viele sahen ihn als Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird. Junge, hat er sie alle eines Besseren belehrt", verwies Kabayel-Manager Spencer Brown im Exklusiv-Interview mit RTL/ntv und sport.de auf die Bilanz seines Schützlings.
Ende 2023 hatte Kabayel in Riad den russischen Riesen in vier Runden auseinandergenommen. Im Mai legte er gegen Frank Sanchez nach. Auch gegen den Kubaner war Kabayel leichter Außenseiter, klopfte den Schützling von Canelo-Alvarez-Coach Eddy Reynoso allerdings in sieben Runden mit Körpertreffern weich. "Er hat ihn in Stücke zerhackt", resümierte Brown. Als Nächstes soll der Koloss aus China fallen - eine WM-Chance wäre Kabayel 2025 dann nicht mehr zu nehmen.
"Er fällt seine Gegner einfach"
Zhang sei zwar ein "großer, starker Mann", lasse nach sechs Runden aber nach, erinnerte Brown an die Punktniederlage des Riesen im Frühjahr gegen Joseph Parker. Im Duell mit dem Ex-WBO-Weltmeister hatte Zhang in der zweiten Hälfte konditionell abgebaut, auch wenn er den Kiwi-Fighter in der zwölften und letzten Runde zu Boden schickte. Die Punktrichter sahen den aktiveren Parker unter dem Strich vorn.
"Zhang ist 41, in diesem Alter wird jeder auf diesem Level müde", sagte Brown. Kabayel müsse gleichwohl auf der Hut sein, "Zhang hat diesen Equalizer, mit dem er jeden k.o. schlagen kann. Er hat eine heftige Linke", zollte der Manager dem Rechtsausleger Respekt.
Dennoch ist Brown sicher: "Agit wird ihn in tiefes Gewässer zwingen - mal sehen, wie gut er schwimmen kann." Und überhaupt: "Agit Kabayel ist im Kommen - er ist ein gefährlicher Kämpfer. Ich weiß nicht, ob er den großen Chinesen ausknocken kann. Aber er wird ihn unerbittlich bearbeiten."
powered by sport.de - Transfer-Gerüchte, News und Liveticker - alle Infos aus der Welt des Sports finden Sie hier!
Der "Leber King" aus dem Pott habe das gewisse Extra, betonte Brown. "Er ist kein riesiger Schwergewichtler. Er fällt seine Gegner einfach, er bricht ihre Herzen, er ist ein unerbittlicher Puncher und hat ein Kinn aus Eisen", schwärmte der Engländer. Außerdem habe Kabayel ein tolles Team und mit Sükrü Aksu "einen der besten Trainer der Welt" in seiner Ecke.
"Lasst mich euch etwas sagen", wandte sich Brown an die deutschen Sportfans: "Ihr habt da einige Ressourcen in Deutschland. Deutschland sollte so stolz auf Agit sein." Der Schwergewichtler habe das Potenzial, das Boxen in Deutschland wieder dorthin zu bringen, "wo es hingehört. Es war mal eine Riesen-Nummer", erinnerte der Box-Strippenzieher an den deutschen Boom vergangener Tage.
Quelle: ntv.de