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Seidenberg prügelt im NHL-Finale Boston schießt Vancouver vom Eis

Der Puck schon wieder im Netz: Vancouvers Goalie Roberto Luongo streckt sich vergeblich.

Der Puck schon wieder im Netz: Vancouvers Goalie Roberto Luongo streckt sich vergeblich.

(Foto: REUTERS)

Die meisten hatten die Boston Bruins im NHL-Finale abgeschrieben, es stand nach den ersten zwei Partien der "Best of Seven"-Serie 2:0 für die Vancouver Canucks. Doch nach Spiel drei sieht alles anders aus: Wie entfesselt schießt Boston um den Deutschen Dennis Seidenberg adie Kanadier aus der Halle.

Dennis Seidenberg hat das deutsche Duell um den Stanley Cup mit Christian Ehrhoff wieder spannend gemacht. Der Eishockey-Nationalspieler gewann mit den Boston Bruins das dritte Finale in der nordamerikanischen Profiliga NHL gegen die Vancouver Canucks mit 8:1 (0:0, 4:0, 4:1) und verkürzte in der "Best of Seven"-Serie auf 1:2. Im vierten Spiel in der Nacht zu Donnerstag (2 Uhr MESZ) ebenfalls vor eigenem Publikum können Seidenberg und Co. ausgleichen. Vancouver hatte die ersten beiden Partien mit 1:0 und 3:2 nach Verlängerung gewonnen.

Strafe für Seidenberg

Der Ex-Mannheimer Seidenberg war im TD Garden erneut einer der stärksten Spieler. Der Verteidiger stand 24:34 Minuten auf dem Eis, länger als alle Teamkollegen. Im Schlussdrittel lieferte sich der 29-Jährige mit Canucks-Stürmer Ryan Kesler noch eine Box-Einlage und musste vorzeitig in die Kabine. Der ehemalige Krefelder Ehrhoff brachte es gar auf 27:25 Minuten, war aber auch bei drei Gegentoren auf dem Eis.

Nach dem Privatkampf mit Vancouvers Ryan Kesler war das Spiel für Dennis Seidenberg, links, gelaufen.

Nach dem Privatkampf mit Vancouvers Ryan Kesler war das Spiel für Dennis Seidenberg, links, gelaufen.

(Foto: dpa)

Nachdem im ersten Drittel Ehrhoff und die Canucks dominiert hatten, ging Boston elf Sekunden nach Wiederbeginn in Führung. Vancouvers Verteidiger Alexander Edler verlor im eigenen Drittel den Puck, als sein Schläger brach, Ference überwand Torhüter Roberto Luongo mit einem Schlagschuss. Noch unglücklicher für die Gäste war das 2:0: Stürmer Ryan Kesler lenkte den Puck nach einer Hereingabe von Recchi durch Luongos Beine ins eigene Tor.

Zwei Unterzahltore

Beim dritten Gegentreffer verlor Daniel Sedin in Überzahl die Scheibe, Marchand ließ zwei Gegenspieler stehen und schlenzte den Puck über Luongo ins Netz. Auch Paille traf in Unterzahl für Boston. Auf der Gegenseite verhinderte Goalie Tim Thomas mit mehreren Glanzparaden, unter anderem gegen Ehrhoff (28.), weitere Tore der Kanadier.

Schon nach fünf Minuten hatte Boston Stürmer Nathan Horton verloren. Nach einem harten Check von Canucks-Verteidiger Aaron Rome blieb der 26-Jährige, der die Bruins mit seinem Tor im siebten Halbfinale gegen Tampa Bay Lightning in die Endspielserie geschossen hatte, bewegungslos auf dem Eis liegen und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Rome erhielt eine Spieldauer-Disziplinarstrafe.

Das NHL-Finale ist für das deutsche Eishockey bereits jetzt historisch: Weil bei beiden Mannschaften jeweils ein deutscher Spieler auf dem Eis steht, wird erst der zweite Deutsche überhaupt den Stanley Cup in die Höhe halten können. Nur Ex-Bundestrainer Uwe Krupp konnte die Trophäe bislang als Spieler gewinnen - und zwar zweimal.

Quelle: ntv.de, rpe/sid

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