Mittwoch, 27. Oktober 2021Der Sport-Tag

23:58 Uhr

Maradonas erste Adresse ist jetzt nationale Gedenkstätte

Knapp ein Jahr nach dem Tod von Diego Maradona hat die argentinische Regierung das Geburtshaus des Fußballstars zur nationalen Gedenkstätte erklärt. Das entsprechende Dekret wurde im Amtsblatt veröffentlicht. Das einfache Haus liegt in dem Armenviertel Villa Fiorito südlich von Buenos Aires. Maradona verbrachte dort die ersten Jahre seines Lebens. Heute schmückt ein Wandbild mit dem Konterfei von Maradona die Fassade des Hauses.

Der Weltmeister von 1986 wäre am Samstag 61 Jahre alt geworden. Er starb im November vergangenen Jahres in einer privaten Wohnanlage nördlich von Buenos Aires an einem Herzinfarkt. Zwei Wochen zuvor war er aus dem Krankenhaus entlassen worden, wo er sich einer Gehirnoperation unterzogen hatte. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft wurden bei der Pflege des einstigen Weltstars schwere Fehler gemacht. Gegen seinen Leibarzt, seine Psychiaterin und mehrere Pflegekräfte wird wegen Totschlags ermittelt.

23:45 Uhr

Schalke meldet 21 Millionen Euro Minus in sechs Monaten

Der FC Schalke 04 hat das erste Halbjahr 2021 mit einem Minus von 21 Millionen Euro abgeschlossen. Wie der Fußball-Zweitligist mitteilte, lag der Umsatz in diesem Zeitraum bei 106,7 Millionen Euro. Die Finanzverbindlichkeiten konnten laut Verein "trotz der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und des Abstiegs im vergangenen Halbjahr von 149 Millionen Euro auf 143,8 Millionen Euro reduziert werden".

Vor allem die fehlenden Einnahmen aus dem Spielbetrieb und aus dem Catering, die zwischenzeitlich nahezu auf den Nullpunkt gesunken waren, machten dem Revierklub zu schaffen. Zudem gingen die Sponsoringerlöse deutlich zurück. Dagegen stiegen die Transfererlöse durch den Verkauf solcher Spieler wie Weston McKennie zu Juventus Turin und Suat Serdar zu Hertha BSC von 4,8 Millionen im Vorjahreszeitraum auf 30,1 Millionen Euro an.

23:21 Uhr

Vierte Pleite in sechs Spielen: Aufsteiger bringt Barça-Coach der Entlassung näher

Vergeblich gekämpft.

Vergeblich gekämpft.

(Foto: imago images/Agencia EFE)

Für Trainer Ronald Koeman wird die Luft beim spanischen Fußball-Topklub FC Barcelona immer dünner. Die Katalanen mussten mit dem 0:1 (0:1) bei Aufsteiger Rayo Vallecano die vierte Niederlage in den jüngsten sechs Pflichtspielen hinnehmen. Altstar Radamel Falcao (30.) ließ Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen bei seinem vierten Saisontreffer keine Abwehrchance. Der niederländische Nationalstürmer Memphis Depay vergab den möglichen Ausgleich, als er mit einem an ihm selbst verursachten Foulelfmeter an Rayo-Torwart Stole Dimitrievski scheiterte (72.).

Nach zehn Spieltagen und der dritten Ligapleite der Saison stagniert Barça bei 15 Punkten im Mittelfeld der Tabelle. Rayo hält vier Zähler vor dem schwächelnden Titelkandidaten Tuchfühlung zu den Champions-League-Plätzen.

22:42 Uhr

Fünf statt drei Wechsel: Pandemie-Regel soll dauerhaft gelten

Die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) haben sich für die Beibehaltung der bisherigen Ausnahme mit fünf statt wie zuvor nur drei erlaubten Spielerwechseln im internationalen Fußball ausgesprochen. Der Empfehlung des technischen Komitees des IFAB zufolge können die jeweiligen Organisatoren der Wettbewerbe und Ligen künftig selbst entscheiden, ob sie bis zu fünf Auswechslungen gestatten.

Die Neuregelung soll ohne zeitliche Begrenzung gelten. Dabei soll das aktuelle Format mit drei möglichen Wechselzeitpunkten plus die Halbzeitpause beibehalten werden. Dieses war im Zuge der Corona-Pandemie im Mai 2020 in vielen Ligen wie in der Bundesliga eingeführt worden, um der gestiegenen Belastung der Profis Rechnung zu tragen.

22:12 Uhr

Spieler kollabiert auf dem Feld: Pokal-Achtelfinale abgebrochen

Die Partie im österreichischen Fußball-Pokal-Achtelfinale zwischen dem FC Blau-Weiß Linz und dem TSV Hartberg ist wegen eines medizinischen Notfalls in der ersten Halbzeit abgebrochen worden. Der mit einem Defibrillator spielende Linzer Raphael Dwamena kollabierte beim Stand von 0:0. Nach ersten Aussagen soll der Zustand des 26 Jahre alten Ghanaers stabil sein.

"Sein Defibrillator hat angeschlagen und die Ärzte konnten ihn rasch stabilisieren", berichtete Blau-Weiß-Manager Stefan Reiter der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Dwamena sei beim Abtransport ins Krankenhaus bei Bewusstsein gewesen, aktuell würden weiterführende Tests gemacht. Schiedsrichter Andreas Heiß hatte die Partie zunächst für kurze Zeit unterbrochen, ehe mit Zustimmung beider Teams der Abbruch erfolgte.

21:14 Uhr

21 schlimme Minuten: FC Bayern kassiert ein Tor nach dem anderen in Mönchengladbach

In der vergangenen Saison scheiterte der FC Bayern in der zweiten Runde des DFB-Pokals - und es deutet vieles darauf hin, dass die Münchner sich auch in diesem Jahr so früh aus dem Wettbewerb verabschieden. Nach gerade einmal 21 gespielten Minuten liegt der Rekordmeister bei Borussia Mönchengladbach nicht nur hinten, sondern steht mit 0:3 schon am Rande einer Demontage. Kouadio Manu Koné eröffnet schon in der zweiten Minute für Gladbach, dann legt Ramy Bensebaini in der 15. Minute nach. Die Bayern steht völlig neben sich - und der gerade erst von seiner Haftstrafe erlöste Lucas Hernández lädt die Fohlen zum 3:0 ein, indem er Breel Embolo im Strafraum zu Fall bringt. Bensebaini verlädt FCB-Torhüter Manuel Neuer eiskalt und dreht zum Jubeln ab. Das droht ein ganz bitterer Abend für alle zu werden, die es mit "Mia san Mia" halten.

21:03 Uhr

Kirchlicher Feiertag: Zuschauer-Verbot für den VfL Wolfsburg

Geisterkulisse bei den Fußballerinnen des VfL Wolfsburg, und das nicht wegen Corona: Wie der Verein mitteilte, findet das Bundesliga-Heimspiel am Totensonntag (21. November, 18 Uhr/MagentaSport) gegen die SGS Essen aufgrund des evangelischen Feiertags ohne Fan-Unterstützung statt.

In Absprache mit der Stadt sei trotz des Verbots "öffentlicher Sportveranstaltungen gewerblicher Art" eine Ausnahmegenehmigung erwirkt worden, sofern das Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet. Aus sportlichen Gründen sei weder eine zeitliche noch eine räumliche Verlegung der Partie möglich gewesen, erklärte der VfL. "Wie auch der Karfreitag ist der Totensonntag ein stiller Feiertag mit besonderen Einschränkungen", sagte Stadtrat Andreas Bauer: "Ich bitte die Fans um Verständnis, dass ein Stadionbesuch leider nicht möglich sein wird."

20:21 Uhr

SC Freiburg gedenkt seines toten Fans

Fußball-Bundesligist SC Freiburg wird im Gedenken an seinen verstorbenen Fan Andreas Dietz im Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) gegen die SpVgg Greuther Fürth mit Trauerflor auflaufen. Der Anhänger hatte am vorletzten Spieltag beim Heimspiel gegen RB Leipzig (1:1) auf der Tribüne einen Herzinfarkt erlitten und verstarb einen Tag später, wie die Breisgauer mitteilten. Seither stehe der Sport-Club mit der "Familie in Kontakt, der unser tiefes Mitgefühl gilt".

19:38 Uhr

"Kopf ist noch dran": Götze meldet sich nach erneutem Verletzungsschock

Felix Götze, Mittelfeldspieler des Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern, hat seinen Humor nach der im Ligaspiel gegen den MSV Duisburg erlittenen Gehirnerschütterung nicht verloren. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus verfasste der 23 Jahre alte Bruder von 2014er-Weltmeister Mario Götze einen Post in den sozialen Medien, bei dem er unter anderem schrieb: "Mir geht's soweit gut! Kopf ist noch dran!"

Götze war am Montagabend in der 86. Minute mit MSV-Spieler Rolf Feltscher zusammengeprallt und musste nach langer Behandlung auf einer Trage vom Platz gebracht werden. Anschließend wurde er in ein Krankenhaus gebracht, welches er aber bereits gestern wieder verlassen konnte. Zur Ausfalldauer machte der Klub bislang keine Angaben.

18:46 Uhr

Schwer verletzten HSV-Profi ausgepfiffen: Nürnberg schämt sich für seine Fans

Nach der verletzungsbedingten Auswechslung seines früheren Linksverteidigers Tim Leibold im DFB-Pokalduell mit dem Hamburger SV hat der 1. FC Nürnberg die Pfiffe eigener Fans scharf verurteilt. "Der 1. FC Nürnberg steht für Fairness. Wir vertreten es in keinster Weise, einen Spieler zu demütigen, vor allem dann nicht, wenn er unter Schmerzen am Boden liegt", schrieb der fränkische Fußball-Zweitligist.

"Wir bedauern es wirklich sehr, dass es dennoch zu solch einem Verhalten gekommen ist und entschuldigen uns beim Hamburger SV und insbesondere bei Tim Leibold, dem wir eine schnelle Genesung wünschen", schrieb der "Club" einen Tag nach dem 2:4 im Elfmeterschießen gegen den HSV weiter. Die Hanseaten erklärten heute, für den 27-Jährigen sei die Saison wegen eines Kreuzbandrisses vorzeitig beendet.

18:21 Uhr

Lucky Loser Koepfer fliegt in Wien schnell wieder raus

Tennisprofi Dominik Koepfer ist beim ATP-Turnier in Wien in der ersten Runde ausgeschieden. Der Weltranglisten-62. aus Furtwangen, der als Lucky Loser in die hochkarätig besetzte Konkurrenz in der Wiener Stadthalle gerutscht war, verlor in 1:20 Stunden mit 4:6, 3:6 gegen den Italiener Lorenzo Sonego. Damit ruhen die deutschen Hoffnungen bei dem mit 1,8 Millionen Euro dotierten Turnier allein auf den Schultern von Alexander Zverev.

17:46 Uhr

PSG-Profi von Prostituierter ausgeraubt

Herrera im Champions-League-Spiel gegen Leipzig.

Herrera im Champions-League-Spiel gegen Leipzig.

(Foto: imago images/Picture Point LE)

Es klingt wie aus einem schlechten Film, ist aber offenbar genauso passiert: Fußballprofi Ander Herrera ist in Paris übereinstimmenden Berichten zufolge von einer Prostituierten beraubt worden. Der 32-Jährige habe demnach an einer Ampel im Westen der französischen Hauptstadt gestanden, als die Frau ins Auto gestiegen sei und nach Handy und Brieftasche des Spielers von Paris St. Germain gegriffen habe. Dann soll sie ihn gezwungen haben, sie zu einer bestimmten Adresse zu fahren, um das Telefon wiederzubekommen.

Die Polizei sei anschließend gerufen worden, da ihm außerdem 200 Euro abgenommen worden seien. Der britischen "Daily Mail" nach prüfe Herrera noch, ob Anzeige erstatte.

17:10 Uhr

Thiaw muss im Pokal zweimal zuschauen

Verteidiger Malick Thiaw vom Fußball-Zweitligisten Schalke 04 muss auf seinen nächsten Einsatz im DFB-Pokal eine ganze Weile warten - nicht nur, weil sein Klub in der zweiten Runde gescheitert ist. Der 20-Jährige wurde nach seiner Roten Karte im Spiel bei Drittligist 1860 München (0:1) für zwei Pokal-Spiele gesperrt, das entschied das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Spieler und Klub haben dem Urteil zugestimmt, es ist rechtskräftig. Schalke wird Thiaw damit in den ersten beiden Pokalrunden der kommenden Saison nicht einsetzen können, die Sperre würde indes auch bei einem Vereinswechsel gelten. Thiaw war in München in der 48. Minute wegen einer Notbremse vom Platz geflogen.

16:42 Uhr

Machtkampf eskaliert? Sportlicher Leiter wird Stunden vor Anpfiff rausgeschmissen

Fußball-Drittligist Waldhof Mannheim hat sich wenige Stunden vor der Zweitrunden-Partie im DFB-Pokal gegen Union Berlin von seinem Sportlichen Leiter Jochen Kientz getrennt. Das teilte der Klub vor dem Spiel heute (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) mit. Zu den Gründen machte der Verein keine genauen Angaben. Dies sei "alleine die Entscheidung des Aufsichtsrates" und "nicht die des Geschäftsführers", hieß es in einer Mitteilung. Weder "angebliche Zerwürfnisse" zwischen Kientz und Geschäftsführer Markus Kompp noch eine "Geburtstagsfeier des Sportlichen Leiters" hätten zu der Entscheidung geführt. Zuletzt hatte es Medienberichte über einen Machtkampf zwischen Kientz und Kompp gegeben.

16:13 Uhr

Dritte deutsche Liga ist jetzt Teil von europäischem Bündnis

Die 3. Fußball-Liga ist als Entwicklungsmitglied in das Bündnis European Leagues aufgenommen worden. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit. Die Aufnahme biete "neue Möglichkeiten eines regelmäßigen inhaltlichen Austauschs auf internationaler Ebene, unter anderem in Bezug auf potenzielle gemeinsame Vermarktungsprojekte", schrieb der DFB.

Die European Leagues sind eine Interessenvertretung der professionellen Ligen in Europa. Zu den Mitgliedern gehören neben der Deutschen Fußball Liga (DFL) auch weitere europäische Top-Ligen. Das Bündnis besteht derzeit aus 28 festen und vier assoziierten Mitgliedern sowie sechs Entwicklungsmitgliedern.

15:39 Uhr

"Innerlich verabschiedet": Investor rechnet mit HSV ab

Milliardär Klaus-Michael Kühne bereut "dieses völlig missglückte Abenteuer als Investor" beim Hamburger SV. Von dem Fußball-Zweitligisten "habe ich mich innerlich verabschiedet", sagte der 84 Jahre alte Logistik-Unternehmer der "Zeit": "Da bin ich noch Aktionär, aber das macht keine Freude, und da habe ich mich auch verrannt."

Kühne hält gut 20 Prozent an der HSV Fußball AG, in der Fanszene gilt er als höchst umstritten. Mit scharfer Kritik sorgte er in der Vergangenheit immer wieder für Wirbel bei dem Traditionsklub. "Dem HSV klebt das Pech und das Unvermögen an den Hacken", sagte Kühne etwa zuletzt dem "Hamburger Abendblatt", da "wird herumgewurstelt wie eh und je". Er könne "es nicht fassen und möchte keine weiteren Kommentare abgeben".

14:47 Uhr

Bernd Nickel ist tot

Frankfurt-Legende Nickel vor der Saison 1982/1983.

Frankfurt-Legende Nickel vor der Saison 1982/1983.

(Foto: picture alliance / dpa)

Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt trauert um Vereinsikone Bernd Nickel. Der frühere Mittelfeldspieler der Hessen starb am Mittwochmorgen nach langer Krankheit im Alter von 72 Jahren. "Mit Bernd Nickel verlieren wir eine der ganz großen Identifikationsfiguren des Vereins. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie", sagte Präsident Peter Fischer.

Zwischen 1968 und 1983 absolvierte Nickel 426 Bundesliga-Spiele für die Eintracht und erzielte dabei 141 Tore. Neben drei Triumphen im DFB-Pokal gewann "Dr. Hammer", wie ihn die Fans wegen seines harten Schusses nannten, mit den Frankfurtern 1980 auch den UEFA-Pokal.

14:00 Uhr

Impf-Debatte geht weiter: DFB-Ehrenspielführer Lahm ermahnt Vorbild Kimmich

DFB-Ehrenspielführer Philipp Lahm sieht Nationalspieler Joshua Kimmich in der Impfdebatte in einer besonderen Verantwortung. Als Fußballprofi habe man eine "Vorbildfunktion" und sei "Multiplikator", sagte Lahm bei der Diskussionsreihe "München redet" der "Süddeutschen Zeitung". "Ich lese relativ viel, und da informiere ich mich eben. Und ich habe nicht so viele gelesen, die gesagt haben: Impfen ist schlecht", sagte Lahm am Dienstagabend im Residenztheater.

Kimmich hatte am Wochenende nach dem 4:0 der Münchner gegen Hoffenheim eingeräumt, bislang nicht gegen das Coronavirus geimpft zu sein. Das hatte bei teilweisem Verständnis heftige Kritik zur Folge. Er habe "persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht", hatte Kimmich erklärt. "Die Meinung kann man ja haben", sagte der 37-jährige Lahm. Für ihn stelle sich aber die Frage: "Wie kommt er zu der Meinung? Weil was ich gesehen habe und gelesen habe, waren Experten und Wissenschaftler, die sagen, dass es besser ist für unsere Gesellschaft, wenn man sich impfen lässt."

Auf die Frage, ob er als Kapitän des FC Bayern oder der Nationalmannschaft auf einen ungeimpften Mitspieler zugegangen wäre, antwortete Lahm: "Ja. Ich glaube, das wäre auch meine Aufgabe gewesen, mit ihm zu reden, ihn davon zu überzeugen."

13:27 Uhr

Becker teilt gegen DTB aus: "Mache mir Sorgen um den Nachwuchs"

Becker im Gespräch mit Jürgen Klinsmann.

Becker im Gespräch mit Jürgen Klinsmann.

(Foto: picture alliance/dpa/DFB via Getty Images Europe)

Boris Becker hat die Nachwuchsförderung im Deutschen Tennis Bund kritisiert. "Ich mache mir Sorgen um den deutschen Nachwuchs. Ich sehe von den Jüngeren keinen unter den Top 50 - aber das ist die Messlatte!", sagte Deutschlands Tennis-Legende im Podcast "Das Gelbe vom Ball" des TV-Senders Eurosport. Becker war bis Ende des vergangenen Jahres als Head of Men's Tennis im Verband auch für den Nachwuchs zuständig. "Aber schon da hatte ich Frust. In diesen vier Jahren habe ich gemerkt, dass die Verbandsstrukturen im DTB sehr fest eingefahren sind", sagte Becker. "Strukturveränderungen habe ich nicht geschafft, weil es irgendwo auch noch nicht gewollt war."

Derzeit verfügt das deutsche Herren-Tennis mit Olympiasieger Alexander Zverev über einen absoluten Topspieler. In Jan-Lennard Struff (53.), Dominik Koepfer (62.) und Peter Gojowczyk (86.) stehen drei weitere Spieler in den Top 100. "Andere Länder machen uns vor, wie es besser sein kann. Zum Beispiel Italien - die haben ein besseres System", sagte Becker. Der dreimalige Wimbledonsieger fordert aber auch mehr Engagement vom Nachwuchs selbst. "Jüngere Spieler vergessen oft, dass Federer, Djokovic und Nadal vor allem auch Trainingsweltmeister waren", sagte Becker.

12:06 Uhr

Nach Pleite im Westfalenstadion: Ingolstadt-Fans klauen in Dortmund DFB-Pokal

Fans aus Ingolstadt haben nach der Niederlage ihres Vereins in Dortmund eine Nachbildung des DFB-Pokals aus der Kneipe eines ehemaligen Fußballprofis gestohlen. Die vier Verdächtigen wurden nach einer trickreichen Fahndung der Polizei allerdings noch in der Stadt erwischt. "Die gute Nachricht: Der Pott bleibt in Dortmund", bilanzierten die Ermittler.

Wie die Polizei mitteilte, hatten die vier Ingolstädter (21 bis 27 Jahre alt) die 0:2-Niederlage ihres Vereins am Dienstagabend in einer Kneipe in der Dortmunder Innenstadt begossen. Dabei soll es sich um das Lokal eines ehemaligen Fußballprofis handeln, der selbst einst den DFB-Pokal gewonnen hat. Die Nachbildung ist laut Polizei mehrere Tausend Euro wert.

Als der Pott weg war, alarmierte das Personal die Polizei. Die ermittelte bei der Taxizentrale - und prompt erinnerte sich ein Fahrer an vier Gäste mit Pokal. Streifenbeamte passten das Quartett ab und stellten den Pokal sicher. Jetzt wird gegen die Ingolstädter wegen Diebstahls ermittelt.

10:45 Uhr

Gerücht: Verlässt Routinier den BVB in Richtung Italien?

Seit 2018 ist Axel Witsel die Konstante im defensiven Mittelfeld von Borussia Dortmund. Doch der Vertrag des Belgiers läuft am Ende der Saison aus. Laut einem jüngsten Gerücht könnte der Routinier den BVB aber sogar noch früher verlassen. Auch unter Marco Rose gehört Axel Witsel bei Borussia Dortmund zum Stammpersonal. Trotzdem ist die sportliche Zukunft des 32-Jährigen weiterhin offen. Zuletzt verriet Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bei "Sport1", dass sich die BVB-Verantwortlichen mit Witsel zusammensetzen werden.

Während konkrete Gespräche also erst noch bevorstehen, bringt sich der erste potenzielle Abnehmer bereits in Stellung. So wird Juventus seit Wochen Interesse an einer Verpflichtung des Sechsers nachgesagt. Laut dem italienischen Reporter Romeo Agresti ist Trainer Massimliano Allegri ein Fan Witsels. Aufgrund dessen könnte Juventus bereits im Winter einen Anlauf beim BVB-Profi wagen. Allerdings ist Witsel in Turin offenbar nur die zweite Wahl.

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09:46 Uhr

Eishockey-Präsident tritt nach Missbrauchsaffäre zurück

Für Bowman wurde die Luft immer dünner.

Für Bowman wurde die Luft immer dünner.

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

Stan Bowman, General Manager des US-amerikanischen Olympia-Eishockeyteams sowie Präsident des NHL-Clubs Chicago Blackhawks, ist wegen einer Missbrauchsaffäre zurückgetreten. Es sei im besten Interesse des US-Eishockeys, wird Bowman in einem Statement des Verbandes vom Dienstag (Ortszeit) zitiert. Seine "weitere Teilnahme wäre eine Ablenkung" des Olympia-Teams, hieß es in dem Statement. Die Olympischen Winterspiele in Peking beginnen in etwas mehr als 100 Tagen.

Auslöser sind Ereignisse aus dem Jahr 2010. Einer am Dienstag veröffentlichten unabhängigen Untersuchung zufolge war die Clubführung der Blackhawks um Bowman, damals in seinem ersten Jahr als General Manager, Vorwürfen sexuellen Missbrauchs gegen den damaligen Video-Coach Brad Aldrich nicht ausreichend nachgegangen, obwohl sie darüber Kenntnis hatte. Ein ehemaliger Spieler hatte die Anschuldigungen anonym erhoben, andere Zeugen bestätigten die Vorwürfe. Die NHL hat die Blackhawks deshalb auch mit einer Strafe von zwei Millionen US-Dollar belegt. Aldrich, der bereits wegen eines anderen Sexualvergehens eine Gefängnisstrafe verbüßen musste, erwartet auch wegen seiner Vergehen an den ehemaligen Blackhawks-Spielern eine Anklage.

08:59 Uhr

Nach Zwangspause: Endlich stürmen sie wieder das Empire State Building hoch

Eine Aufnahme vom Rennen im Jahr 2016.

Eine Aufnahme vom Rennen im Jahr 2016.

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

Nach einer Zwangspause in der Corona-Pandemie sind erstmals wieder rund 200 Teilnehmer des legendären Treppenlaufs im New Yorker Empire State Building die 1576 Stufen des Wolkenkratzers hochgerannt. Am schnellsten schaffte das Wai Ching Soh aus Malaysia, er war nach 10 Minuten und 46 Sekunden am Ziel. 2019 war Soh noch Zweiter geworden, damals brauchte er fast 30 Sekunden länger. Bei den Frauen kam Cindy Harris nach 14 Minuten und einer Sekunde am schnellsten oben an. Die US-Amerikanerin war 2019 Dritte geworden.

2020 hatte der Treppenlauf im Empire State Building wegen der Corona-Krise abgesagt werden müssen. Diesmal durften wegen der anhaltenden Auswirkungen der Pandemie nur deutlich weniger Teilnehmer als sonst dabei sein. Zudem musste bei der 43. Auflage des Treppenlaufs eine Corona-Impfung nachgewiesen werden und es galten Hygiene- und Abstandsregeln. Anders als bei solchen Hochhaus-Läufen in China oder dem Nahen Osten winkt in New York kein Preisgeld. Den Rekord von 9 Minuten und 33 Sekunden über die 86 Stockwerke hatte 2003 der Australier Paul Crake aufgestellt. Den Siegrekord der Männer hält der Deutsche Thomas Dold, der zwischen 2006 und 2012 siebenmal als Schnellster oben war.

08:12 Uhr

"Problem gelöst": Djokovic vor endgültigem Australian-Open-Aus

Der australische Bundesstaat Victoria hat sein klares Nein für die Einreise ungeimpfter Tennisprofis zu den Australian Open bekräftigt. Nachdem zuletzt eine E-Mail der Frauen-Tour WTA in die Öffentlichkeit geraten war, in der die Teilnahme ungeimpfter Spieler unter der Voraussetzung einer 14-tägigen Quarantäne in Aussicht gestellt wurde, erteilte Victorias Premierminister Daniel Andrews dieser Hoffnung eine klare Absage. "Wir sperren Menschen, die nicht geimpft sind, aus Kneipen, Cafes, Restaurants, dem MCG (Melbourne Cricket Ground) und allen möglichen anderen Veranstaltungen aus", sagte Andrews und ergänzte: "Wir werden keine Ausnahmegenehmigung beantragen. Damit ist das Problem im Grunde gelöst."

Für den Weltranglistenersten Novak Djokovic (34) schwinden damit die Chancen, seinen Titel zu verteidigen. Der neunmalige Australian-Open-Champion ist einer von vielen Spielern, die sich geweigert haben, ihren Impfstatus mitzuteilen. "Ich weiß nicht, ob ich nach Australien fliegen werde", hatte der Serbe zuletzt mitgeteilt. Die WTA hatte durch den hohen Impfstatus im Bundesstaat Victoria auf eine Lockerung gehofft. Dort soll in wenigen Tagen die Marke von 90 Prozent erreicht werden. Der Verband Tennis Australia hatte der Nachrichtenagentur AFP auf Anfrage mitgeteilt, man sei optimistisch, das Turnier "so nahe wie möglich" an den vorpandemischen Bedingungen auszurichten.

07:21 Uhr

Vor Pokalkracher gegen Bayern: Hütter träumt von Titel mit Gladbach

Trainer Adi Hütter träumt von Titeln mit Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach. "Der letzte liegt schließlich schon 26 Jahre zurück: der DFB-Pokalsieg 1995. Man muss an etwas glauben, damit es auch passieren kann. Ich habe Visionen und Ziele mit dieser Mannschaft, will das Bestmögliche aus ihr herausholen. Auch eine Champions-League-Qualifikation ist für Borussia etwas Besonderes", sagte Hütter vor dem DFB-Pokalspiel gegen Bayern München (20.45 Uhr/ARD und Sky) im Interview mit den Zeitungen der "Funke Mediengruppe".

Gegen den deutschen Rekordmeister sieht Hütter seine Mannschaft als Außenseiter. "Wir müssen in jeder Situation aufmerksam sein. Die Bayern haben eine unglaubliche Geschwindigkeit nach vorne und in Robert Lewandowski einen Torjäger der Extraklasse", sagte Hütter und ergänzte: "Um sie zu bezwingen, müssen wir mutig sein."

06:10 Uhr

"Fast schon aktivistisch": Experte kritisiert Medien für Kimmich-Berichterstattung

Medienexperte Thomas Schierl sieht die Rolle der Medien in der Debatte um den Impfstatus von Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich kritisch. "Das Moralische wird in der Berichterstattung immer wichtiger", sagte der Wissenschaftler der Deutschen Sporthochschule in Köln. "Ein bisschen mehr Distanz und Überlegen würde der Sache manchmal besser tun." Der Sensationalismus führe dazu, dass die Glaubwürdigkeit der Medien weiter abnehme, meinte er weiter. "Die Glaubwürdigkeit der Medien hat in der Demokratie eine ganz wichtige Funktion. Es tut weh, wenn in mancher Berichterstattung fast schon aktivistisch gehandelt wird."

Bayern Münchens Kimmich hatte am Samstag eingeräumt, bislang nicht gegen das Coronavirus geimpft zu sein, und damit eine emotionale und kontroverse Debatte ausgelöst. Er habe "persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht", hatte der 26-Jährige erklärt. Eine spätere Impfung schloss er nicht aus. Generell habe die Diskussion um die Impfung wieder Fahrt aufgenommen. "Die Diskussion wird immer schärfer und ist immer stärker von einem abnehmenden Verständnis der anderen Seite geprägt", meinte der Professor. Kimmich sei ein prominenter Fußballer, fast schon mit Star-Status. "Dazu kommt, dass jetzt auch die Zahlen wieder steigen. All das hat dazu geführt, dass die Diskussion um Kimmich großen Wirbel gemacht hat. Die öffentliche Wahrnehmung ist nochmal höher."

Nur weil jemand eine Vorbildfunktion habe, könne man ihn nicht zwingen, vorbildlich zu handeln. Kimmich sei Fußballer, "er macht das ja nicht, um ein Vorbild zu werden, sondern um Fußball zu spielen".

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